Paganfest
Paganfest 2010: Arkona, Dornenreich, Eluveitie, Finntroll live in Stuttgart

Konzertbericht

Billing: Alestorm, Dornenreich, Eluveitie und Finntroll
Konzert vom 2010-03-06 | Longhorn, Stuttgart

Doch den Fans wird nicht zu viel Verschnaufpause gegönnt, denn als nächste sind die Schweizer ELUVEITIE am Start, und bekanntlich geht es bei ihren Gigs auch nicht gerade ruhig zu. Zunächst aber braucht die achtköpfige Formation erst einmal eine ganze Weile, um alle Instrumente durchzuchecken. Und als sie dann loslegen, beeindruckt die Truppe mich einmal mehr mit ihrer kraftvollen Darbietung, wobei der Auftritt bei den unterschiedlichen Bandmitgliedern diesmal recht verschieden ausfällt. Fronter Chrigel Glanzmann ist – wie eigentlich jedes Mal – in bester Laune und powert sich völlig aus auf der Bühne. Ich hab mittlerweile schon so einige Auftritte der Truppe gesehen, und kann mich nicht erinnern, dass Glanzmann jemals halbe Sachen gemacht hätte; er ist eindeutiger Mittelpunkt des Geschehens. Seine Stimme harmoniert wunderbar mit den gelegentlichen Gesangseinlagen der anderen Bandmitglieder, insbesondere der weiblichen. Und spannend ist auch immer wieder das Zusammenspiel der vielen verschiedenen Instrumente, die dennoch ein harmonisches, oft melodisches aber immer ungeheuer kraftvolles Gesamtpaket abgeben, zu dem sich bestens abgehen läßt, was nicht zuletzt an der Zahl der in den Graben regnenden crowdsurfenden Fans abzulesen ist. Wenig auffällig ist an diesem Abend Päde Kistler, der mit seinen Whistle- und Sackpfeifenklängen etwas im Hintergrund bleibt, während sich Basser Kay Brem, der wie Kistler erst seit 2008 in der Band ist, mittlerweile auch hervorragend in den Vordergrund zu spielen weiß.
Wir bekommen natürlich neue Stücke wie „Kingdom Come Undone“, „(Do)minion“ oder „Nil“ zu hören, Wohlbekanntes wie „Slania’s Song“ und das immer wieder zündende „Inis Mona“, und nur wenige schon etwas in die Jahre gekommene Titel, darunter „Tegernakô“ vom 2006er „Spirit“-Langspieler. Zwischen den Songs heizt Glanzmann sein Publikum immer wieder an, indem er die Fans auffordert, noch lauter zu sein als in den anderen bisherigen Tourstädten, und an einer Stelle dirigiert er mit sichtlichem Vergnügen sogar eine kleine Wall Of Death. Bei stimmungsvollem Licht und äußerst gut gelauntem Publikum ein gelungener Auftritt der Schweizer, die nach einer guten Stunde Spielzeit die Bühne räumen, und wieder einmal mit ihrem mitreissenden, aber nicht oberflächlichen Folk Metal überzeugen können.

Paganfest

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22.03.2010

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