Out Of Line Weekender 2019
Das Festival von Out Of Line Music im Herzen Berlins

Konzertbericht

Billing: Dark Tranquillity, Die Apokalyptischen Reiter, Evergrey, Hocico, Electric Callboy (zuvor Eskimo Callboy), Bloodred Hourglass, Frosttide, Xenoblight, Genus Ordinis Dei, Erdling, Blind Channel, Fear Of Domination und Rave The Reqviem
Konzert vom 04.04.2019 | Astra Kulturhaus, Berlin

Samstag 06. April 2019

GENUS ORDINIS DEI

GENUS ORDINIS DEI eröffnen den heutigen Festivaltag mit gutem handgemachten Metal, den die uns die Italiener mit viel Leidenschaft servieren. Die Playlist enthält natürlich viele Songs vom letzten Album „Great Olden Dynasty„, das laut unserer Rezensentin gut ins Ohr geht. Dann hallen altvertraute Akkorde durch den Saal und Nick K fragt uns, ob wir das MANOWAR-Cover und die neueste Single „Hail And Kill“ erkennen. Das Publikum bejaht und verhält sich dem Anlass angemessen. Insgesamt fühlt sich das Konzert viel größer an, als es in dieser Halle sein kann.

Galerie mit 20 Bildern: Genus Ordinis Dei - Out Of Line Weekender 2019

XENOBLIGHT – Out Of Line Band

Die dänische Band XENOBLIGHT gehört zu den Out Of Line Music Bands, fackelt nicht lange und bringt einen chaotischen, rohen Extrem Metal auf die Bühne. Die Frontfrau Marika Hyldmar, die schon den Bands ILLNATH und VELOCITER ihre Stimme lieh, performt wie ein Dämon und legt einen beeindruckenden Biss an den Tag. Dabei gibt es einen sichtbaren Unterschied zu den anderen Musikern der Band, die eher in sich vertieft zu spielen scheinen. Die Songs sind originell strukturiert und gehen gut nach vorn. Definitiv eine empfehlenswerte Band!

Galerie mit 20 Bildern: Xenoblight - Out Of Line Weekender 2019

FROSTTIDE – Out Of Line Band

Die Finnen von FROSTTIDE kommen mit Keyboard, Schminke und 15 Minuten Verspätung auf die Bühne. Ihr Melodic Death Metal hat uns auf ihren Alben „Awakening“ und „Blood Oath“ begeistert, heute Abend steht ihnen aber leider die Technik im Weg. Das Keyboard ist kaum zu hören und auch mit dem Mikrofon gibt es hier und da Schwierigkeiten. Die Jungs kommen daher nicht ganz so an und wirken mitunter etwas verunsichert. Qualität setzt sich zwar trotzdem durch aber die Band kann heute auf Grund der technischen Probleme nicht hundertprozent überzeugen.

Galerie mit 22 Bildern: Frosttide - Out Of Line Weekender 2019

BLOODRED HOURGLASS – Out Of Line Band

Auch die labeleigene Band BLOODRED HOURGLASS kommt mit 15 Minuten Verspätung und einem melodischen Intro auf die Bühne. Das Astra ist zwar noch leerer als am Vortag um diese Uhrzeit aber die Fans vor der Bühne gehen von Anfang bis Ende der Show voll mit. Die Band ist bereits seit zwei Wochen zusammen mit GENUS ORDINIS DEI auf Tour und perfekt eingespielt. Die Gitarrensoli sind spitze, die Vocals roh und selbst der Rhythmusgitarrist macht richtig Stimmung. Zwischen den Songs schütten sich die Gitarristen regelmäßig Wasser in die langen Haare und verteilen dieses beim Headbangen über Bühne und Graben. BLOODRED HOURGLASS kommen dank der guten Musik und ihrer authentischen Art gut an und werden vom Publikum mit einem Circle Pit belohnt.

Galerie mit 20 Bildern: Bloodred Hourglass - Out Of Line Weekender 2019

EVERGREY

EVERGREY verwöhnen uns als nächstes vor allem mit der sehr schönen Stimme von Frontmann Tom Englund. Die Songs sind jetzt getragener und klassischer aufgebaut und benutzen markige Metalriffs als eine Komponente anstatt als Standard. Eher im Bereich des Power Prog Metal zu verorten, schallt es abwechselnd melancholisch und in seiner strukturellen Komplexität fast verspielt aber doch mit der angemessenen Härte von der Bühne. Etwas seelenvoller, etwas älter und überlegter unterscheidet sich der Sound von den vorigen Bands. Das gute Gefühl nichts mehr beweisen zu müssen und die Routine und Sicherheit genau das machen zu wollen, verleiht der Musik eine selbstbewusste Anziehung, die fasziniert. Gegen Ende ist das Publikum dann auch vollends erobert und verabschiedet die Männer mit einem weinenden Auge von einem tollen Konzert.

Galerie mit 20 Bildern: Evergrey - Out Of Line Weekender 2019

DIE APOKALYPTISCHEN REITER

So langsam neigt sich der Weekender dem Ende zu und DIE APOKALYPTISCHEN REITER haben sich den Platz kurz vor Schluss gesichert. Redlich verdient, wie sich während des Sets zeigt. Nicht nur, dass sich die Band quer durch ihre Diskografie spielt, auch in puncto Stimmung legen sie eine ganze Schippe drauf. Gut, EVERGREY haben auch definitiv andere Qualitäten. Doch von der angenehm einlullenden Stimmung kurz zuvor ist nichts mehr zu spüren, und es herrscht wieder Partystimmung. „Wir Sind Zurück“, „Auf Und Nieder“ oder „Seemann“ heizen die Weekender-Besucher deutlich an. Auch das Drumsolo von Sir G. wird frenetisch gefeiert und geht galant in den Titelsong des aktuellen Albums „Der Rote Reiter“ über. Spätestens bei „Reitermania“ ist der Siedepunkt im Astra dann endgültig bei sattem Sound und einer gut aufgelegten Band erreicht. Unter tosendem Applaus beginnen die Aufbauarbeiten für den heutigen Headliner…

Galerie mit 21 Bildern: Die Apokalyptischen Reiter - Out Of Line Weekender 2019

DARK TRANQUILLITY

… und Berlin ist geduldig. DARK TRANQUILLITY verspäten sich und das nach mehr als vierjähriger Abwesenheit. Es rumort etwas, während scheinbar noch an der Lichtshow gebastelt wird, aber das bietet auch Zeit, noch mal flink ein Getränk zu ergattern. Als es dann endlich so weit ist, dröhnt der Jubel durchs Astra. Wie groß die Sehnsucht nach den Schweden in der Hauptstadt ist, zeigt sich auf dem Innenhof. Bis auf etwas Personal und ein kleines Grüppchen hat sich alles in die Halle verlagert. Völlig zurecht. Mikael Stanne kommt bereits übers ganze Gesicht strahlend auf die Bühne, grüßt vereinzelt bekannte Gesichter und das über die gesamte Show hinweg. Sympathisch, auf dem Boden geblieben und bei einem guten Sound unterstreichen DARK TRANQUILLITY ihren Headliner-Status am heutigen Abend. An Highlights mangelt es nicht: „Monochromatic Stains“, „The Treason Wall“ und „The Mundane And The Magic“ zeigen früh, dass es heute auch einige Klassiker zu hören gibt. Natürlich kommt auch das 2016er-Album „Atoma“ nicht zu kurz. Wirklich berauschend, im wahrsten Sinne des Wortes, wird es dann zum Ende hin mit „Therein“, „Lost in Apathy“ und dem Schlussakt „Misery’s Crown“. Unter tosenden „Dark Tranquillity“- und Zugaberufen nimmt sich die Band zudem noch Zeit, sich ausgiebig von ihren textsicheren Fans zu verabschieden und so für einen freundlichen wie musikalisch wunderbaren Abschluss des diesjährigen OUT OF LINE WEEKENDERs zu sorgen.

Galerie mit 28 Bildern: Dark Tranquillity - Out Of Line Weekender 2019

Text: Andrea Friedrich, Jan Wischkowski, Tobias Mühlau
Fotos: Andrea Friedrich, Michael Mai

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21.04.2019

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