Opeth
Opeth und Extol live in Hamburg

Konzertbericht

Billing: Extol und Opeth
Konzert vom 2005-09-17 | Grünspan, Hamburg

Den heiteren Ansagen standen die überlangen mitreißenden OPETH Kompositionen gegenüber, die mit ihrer unbändigen Emotionalität einen krassen Kontrast bildeten. Besonders der gefühlvolle Doppelpack aus „In My Time Of Need“ und „To Rid The Disease“ (beide vom ruhigen „Damnation“ Album), bei dem Mikaels Cleanstimme so richtig zur Geltung kam, bildete hierbei einen in dieser Form niemals erhofften Höhepunkt. Überhaupt ist es unbeschreiblich, wie aus ein und derselben Kehle diese zarte, zerbrechliche, einfühlsame Stimme und gleichzeitig dieses fiese, erdige Grunzen kommen kann, das einem Mal um Mal durch Mark und Bein zuckt! Auch Per Wiberg (SPIRITUAL BEGGARS), der neu hinzugekommene Mann am Klavier, stellt nicht nur für die neuen Songs eine Bereicherung im Sound der Band dar, sondern verleiht auch älteren Songs eine weitere Dimension und eine Steigerung an Intensität, die ich bei den Klassikern so nicht mehr für möglich gehalten hätte! Martin Axenrot (BLOODBATH, WITCHERY, SATANIC SLAUGHTER), der seinen erkrankten Namensvetter Lopez („L’Opeth“?) bereits beim Auftritt auf dem Summer Breeze hinter den Kesseln vertreten hatte, machte seine Sache auch in Hamburg wieder ausnahmslos brillant, sodass sich die drei altgedienten Herren Åkerfeldt, Mendez und Lindgren keine zwei besseren Mitstreiter im Hintergrund hätten wünschen können.

Die restliche Setlist beinhaltete mit „The Grand Conjuration“ und „Face Of Melinda“ zwei zu erwartende, aber nicht minder göttliche Songs, bevor OPETH mit „Blackwater Park“ eine weitere Überraschung zückten. Den Trumpf in Gestalt des „Demon Of The Fall“ hoben sich die Schweden bis zum Schluss auf, um nach einer gefühlten Dreiviertelstunde, die sich bei einem Blick auf das Zeiteisen jedoch als zwei komplette Stunden Echtzeit herausstellen sollte, ein Konzert zu beschließen, das noch lange Seinesgleichen suchen wird. Es ist wohl ein Fluch, der eher auf dem Publikum lastet als auf der Band selbst: egal, wie lange OPETH auch spielen mögen, es wird immer viel zu kurz sein. Wir sehen uns im Dezember! (Thomas)

Opeth

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22.09.2005

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