Return Of The Riff Fest 2023
Onslaught feiern 40 Jahre
Konzertbericht
Nach dem vollen Erfolg des Return Of The Riff Fest 2022 geht es 2023 folgerichtig in die nächste Runde. Wieder stehen vier Bands im Dortmunder Junkyard auf der Bühne, die das Gitarrenriff in den Mittelpunkt ihrer Songs stellen. Diesmal geht es von Thrash über klassischen Heavy Metal mit bis hin zu sleazig angehauchten Sounds. ONSLAUGHT geben dabei im Rahmen ihres 40jährigen Jubiläums den Headliner.
Ein knackiger Start mit DEVASTRUCTION
Den Anfang wiederum machen die Lokalhelden DEVASTRUCTION. Im Junkyard haben sich bereits einige Fans angesammelt. Einer davon trägt passend zum Auftritt der Band ein Shirt mit dem Artwork ihrer „Alien Thrash Force Attack“-EP und lässt seine Haare von der ersten Sekunde an gnadenlos durch die Luft fliegen.
Der Rest der Meute lässt sich davon schnell anstecken. Songs wie „Men in Black“ oder „Space Force One“ knallen amtlich, was hier niemanden kalt lässt. Da die aktuelle Platte inzwischen knapp vier Jahre auf dem Buckel hat gibt’s zudem einen brandneuen Song zu hören, der allerdings etwas rumpelig daherkommt, was die Band mit einer humorvollen Entschuldigung quittiert. Davon abgesehen erfüllen DEVASTRUCTION ihren Opener-Job mit Bravour.
COBRA SPELL spielen sich in die Herzen der Fans
COBRA SPELL entern nach einer kurzen Umbaupause die Bühne – und blasen innerhalb kürzester Zeit alles um. Neben den Songs ihrer bisherigen EPs stellt das Quartett heute auch die aktuelle Single „Flaming Heart“ vor. Mit einer leicht romantischen Atmosphäre stellt der Song eine kurze Verschnaufpause in einem ansonsten unnachgiebigen Set dar.
Die Riffs des Gitarrenduos Sonia Anubis/Noelle dos Anjos fesseln zu jeder Sekunde. Sängerin Kris Vega beeindruckt derweil mit brachialen Schreien und Gesangslinien, die ebenso eingängig wie anspruchsvoll sind. Die Fans recken bei jedem Song die Fäuste in die Luft und singen lauthals mit. Kurz vor Ende des Sets kündigt Anubis mit „Animal (Fuck Like A Beast)“ einen Coversong ihrer Lieblingsband W.A.S.P. an. Damit bringen COBRA SPELL den Laden noch einmal so richtig zum Kochen.
AMBUSH überzeugen auf ganzer Linie
Nach dieser Wahnsinnsshow könnte man meinen, AMBUSH hätten einen schweren Stand. Doch die Schweden gewinnen das Publikum innerhalb kürzester Zeit für sich. Das liegt neben dem starken Songmaterial der bisherigen drei Alben vor allem an dem charismatischen Auftreten von Sänger Oskar Jacobsson.
Während der Rest der Band sich in coolen Rockstarposen übt, sucht er immer wieder den direkten Kontakt zu den Fans. Besondere Pluspunkte sammelt er vor „Heading East“, das er den „Brüdern und Schwestern in der Ukraine“ widmet, die seit über einem Jahr gegen einen verheerenden Angriffskrieg ankämpfen. Dank ihrer klaren Positionierung ernten AMBUSH extra starken Applaus. Nach dem vermeintlichen Ende des Sets kommen sie trotz der schon laufenden Musik aus der Konserve für eine alles abreißende Zugabe zurück.
ONSLAUGHT lassen es krachen
ONSLAUGHT müssen heute ohne ihren Gitarristen Nige Rockett auskommen, der sich von einer Operation erholt. Die daraus resultierende Doppelbelastung für Sänger Dave Garnett, der heute auch die Gitarre übernimmt, macht sich musikalisch nicht bemerkbar. Ganz im Gegenteil. ONSLAUGHT reißen heute alles mit einer tighten Performance ab, die kaum Wünsche offenlässt.
Mit Ansagen hält sich Garnett im Vergleich zu den vorherigen Acts zurück. Die UK-Thrasher lassen die Musik weitestgehend für sich sprechen. Vor „A Perfect Day To Die“ lässt es sich Garnett aber nicht nehmen, des verstorbenen Lemmy Kilmister zu gedenken, dem dieser Song gewidmet ist.
Manche mögen am Ende des Abends die etwas knappe Spielzeit der Band beanstanden. Doch davon abgesehen setzen ONSLAUGHT einen fantastischen Schlusspunkt unter einen rundum gelungenen Konzertabend, der nach einer Fortsetzung 2024 schreit.
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