Nuclear War Now! Festival-Warm-up
Der ausführliche Konzertbericht auf metal.de

Konzertbericht

Billing: Black Witchery, Apocalyptic Raids, Whipstriker und Thorybos
Konzert vom 03.11.2016 | Postbahnhof, Berlin

APOCALYPTIC RAIDS

Apocalyptic Raids - Live in Berlin

APOCALYPTIC RAIDS auf dem Nuclear War Now! Festival-Warm-up

Eine Zigarette im Biergarten später ist es auf einmal noch voller geworden. Und einen Fotograben gibt es auch nicht. Entschuldigung, darf ich mal? Ja, ähm, sorry, tut der Fuß sehr weh? Egal, nicht weinen. Krieg und so.

Findet auch die zweite brasilianische Band des heutigen Abends: APOCALYPTIC RAIDS haben vorhin schon für Belustigung am Merchstand gesorgt, als sie mehr Platten für die eigene Sammlung aus den LP-Kästen gezogen haben als ihre Fans. Dabei haben sie aber viel mit den Leuten geredet und das eine oder andere Bierchen mit ihnen gezischt – als bitterböser Black Metaller Sympathiepunkte sammeln, so einfach geht das!

Das merkt man auch dem Postbahnhof an, der noch nicht ganz aus allen Nähten platzt, als das Trio aus Rio die Bühne entert (das werden später erst BLACK WITCHERY schaffen), aber auf jeden Fall noch ein gutes Stück voller ist als bei WHIPSTRIKER und THORYBOS. Die APOCALYPTIC RAIDS danken das den Leuten auf jeden Fall, indem sie sich Extramühe geben und ihren speedig-rockig-thrashigen „Old Brazilian Death Metal“ tyght und blakk as fvkk unter die Leute hauen. Drei Mann, drei Bühnenecken – simples Prinzip, und ab geht’s. Die Band befindet sich aktuell mitten auf einer Tour, dementsprechend gut eingespielt sind die sympathischen Jungs.

Die Songs kommen spaßig und eingängig, und obwohl eine gewisse stilistische Nähe zu WHIPSTRIKER besteht (auch hier wird in erster Linie HELLHAMMER-Zeugs auf Doping gezockt): Zum einen waren APOCALYPTIC RAIDS zehn Jahre früher da, zum anderen können sie das trotz allem besser. Denn wo WHIPSTRIKER „nur“ knappe 40 Minuten spielten und gegen Ende trotzdem eintönig wirkten, da zocken APOCALYPTIC RAIDS über eine Stunde lang den Postbahnhof schwindelig, ohne dass Ermüdungserscheinungen auftreten – weder bei der Band noch beim Publikum, und erst Recht nicht beim Verfasser dieser Zeilen. Boah, ist das warm. Krieg!

BLACK WITCHERY

Black Witchery - Live in Berlin

BLACK WITCHERY auf dem Nuclear War Now! Festival-Warm-up

Man, ist das voll geworden. Mal schauen, ob man noch vorne kommt … Foto machen und so. KRIEG! Hm, leider nicht. Dann lieber die Show genießen – und die beweist sich spätestens mit dem zweiten Song – „Unholy Vengeance Of War“ von „Desecration Of The Holy Kingdom“ – als richtig, richtig fett. Fetter als alles vorherige heute Abend. Sorry an die anderen Bands, aber in Sachen Tightness, Gewalt und Krieg (!!!) macht BLACK WITCHERY heute keiner was vor.

Findet auch das Publikum. Das verhielt ja auch bei den anderen Bands schon alles andere als unbeteiligt, bei den headlinenden Amis aber geht’s ab. Damit ist gemeint: Da geht’s richtig ab. Aber wie sollte man auch stillstehen, wenn BLACK WITCHERY einen Klassiker nach dem anderen unters Volk hauen? „Holocaustic Church Devastation“, „Command Of The Iron Baphomet“, der „Desecration …“-Titeltrack, „Inferno Of Sacred Destruction“, „Into Damnation Eternal“ – der Vorteil an einer Show, bei der man kein neues Album im Nacken hängen hat, das promotet werden will: Man kann Klassiker um Klassiker raushauen und sich um die Business-Erfordernisse einen Dreck scheren!

Das beweisen BLACK WITCHERY heuer eindrucksvoll mit ultrafettem Sound, einem reduzierten, aber wirkungsvollen Stageacting und jener bereits weitestgehend genannten Songauswahl, die sich gewaschen hat. Da ist es fast schade, dass sich die Band nach nur rund 30 Minuten (jap – der Co-Headliner spielt über eine Stunde, der Headliner eine gute halbe … muss man sich auch erstmal leisten können) mit dem „Desecration …“-Rausschmeißer „The Angelholocaust“ von der Bühne verabschiedet. Zwar kommen die Herren nochmal für „Crush The Messiah“ zurück auf die Bühne, aber das kriegen schon nicht mehr alle mit – Pech gehabt.

Aber: Das Zeug viel länger durchzuhalten, wäre für die Musiker wohl auch eine Zumutung. Denn BLACK WITCHERY bringen hier und heute schlicht und ergreifend die infernalische Schlacht nach Berlin, geben die knappen 40 Minuten Spielzeit absolutes, totales Vollgas, und das mit einer Tightness und technischen Versiertheit, dass es kaum zu glauben ist. Konzert des Jahres? Vielleicht, sofern da nicht noch was richtig, richtig Heftiges kommt. KRIIIIEEEG!

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16.11.2016

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