Ninkharsag
The Dread March Over Europe
Konzertbericht
Nachdem die Briten NINKHARSAG im vergangenen Jahr mit ihrem Album „The Dread March Of Solemn Gods“ wahre DISSECTION-Erinnerungen wachgerüttelt haben, marschieren sie nun zum ersten Mal in ihrer Karriere durch Kontinentaleuropa. Das Konzert in der Zukunft am Ostkreuz ist somit sowohl für NINKHARSAG als auch für das Berliner Publikum eine Premiere. Damit sie nicht ganz alleine auf ihrer Reise sind, haben sie sich die ebenfalls bei Vendetta Records unter Vertrag stehenden Dänen GLEMSEL und die Münsteraner NAXEN mit ins Boot geholt.
Nordischer Kaltstart mit GLEMSEL
Etwas spät für einen Donnerstagabend (die erste Band startet erst um 20.40 Uhr) betreten unter kräftigen Einsatz der Nebelmaschine und düster-blauem Licht GLEMSEL die Bühne. Ob es an Aufregung oder mangelnder Live-Erfahrung liegt, ist schwer zu sagen. Dennoch wirkt der Auftritt von GLEMSEL nicht ganz ausgereift. Ihre Interpretation von Black Metal stolpert eher so vor sich hin und richtige Stimmung kommt nicht wirklich auf. Es wirkt fast so, als seien (heute) nicht alle Musiker (vor allem der Schlagzeuger) synchron miteinander.
Erst mit voranschreiten des Sets scheinen sie sich richtig einzuspielen. Vor allem, wenn sie den instrumentalen Abschnitten ihrer Songs genügend Raum geben, wirkt das doch ganz mächtig. Wird aber leider immer wieder von nicht so gut gelingenden Tempowechseln und etwas zu knarzigen Gesangspassagen unterbrochen.
Keine Faxen mit NAXEN
Zugegeben, die Voraussetzungen für NAXEN, an „The Dread March Over Europe“ teilzunehmen, waren alles andere als gut. Denn Gitarrist FT ist kurz vor der Tour aus der Band ausgestiegen (bleibt aber im Hintergrund weiterhin aktiv). NAXEN haben darauf verzichtet, einen Ersatz für die Tour einzusetzen. Es gilt daher nun zu dritt, den gewaltigen Sound von NAXEN zu stemmen.
Der Widrigkeit zum Trotz gelingt es ihnen einen wahren Sturm der Finsternis auf der Bühne zu entfachen. Ganz ohne Makel ist das nicht, man merkt schon, dass der kleine Grad Extrahärte fehlt. Dennoch ziehen einen NAXEN über die (fast schon zu kurzen) 45 Minuten hinweg in ihren düsteren Kosmos hinein. Wie in Trance peitschen sie über die gut gefüllte Zukunft hinweg. Sie zeigen damit, dass sie auch zu dritt ein Powerhouse sind, das den Underground noch aufmischen wird.
Premiere mit NINKHARSAG
Als NINKHARSAG endlich die heiligen Bretter der Zukunft am Ostkreuz betreten ist es schon spät, verdammt spät. Erst um 22.40 Uhr beginnt der heutige Headliner. Ob es an der Uhrzeit liegt oder daran, dass NINKHARSAG in der deutschen beziehungsweise Berliner Black-Metal-Szene noch Unbekannte sind – die Halle hat sich nach dem Ende von NAXENs Auftritt ordentlich geleert.
Knapp die Hälfte der vorher Anwesenden verteilt sich locker auf den Saal. Das ist natürlich schade für NINKHARSAG. Diese lassen sich nichts anmerken und präsentieren sich professionell breitbeinig. Fast so, als wären sie schon zum x-ten Mal auf Tour.
An Professionalität mangelt es den Briten in keiner Weise. Auf technisch höchstem Niveau prügeln NINKHARSAG ihren an Old School Black Metal in die Gehörgänge. Das mag nach den eher düster-melodischen GLEMSEL und NAXEN vielleicht so manchen Hörer abschrecken beziehungsweise desinteressiert zurücklassen. Vielleicht auch deswegen verlassen noch einmal mehr ZuschauerInnen das Konzert. Dennoch liefern NINKHARSAG ein wirklich großartiges Black-Metal-Fest ab und zeigen mehr als deutlich, dass hier eine Band auf der Bühne steht, die in den kommenden Jahren noch so einige Festivals aufmischen wird.
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