Nightwish
live in Luxemburg
Konzertbericht
AMORPHIS
AMORPHIS haben die Fanseelen in diesem Jahr mit ihrem neuen Album „Under The Red Cloud“ gekrault und müssten den Saal eigentlich zerlegen. Stattdessen demonstrieren die Finnen, wie es aussieht, wenn sie mal wirklich keinen Bock haben. Das Publikum tröpfelt verhalten in den Saal, die vordersten Plätze werden bereits von besonders emsigen NIGHTWISH-Fans umkämpft und der Szene-Klassiker bekommt tatsächlich einen Opener-Status verpasst: 30 Minuten Spielzeit vor einer Menge, die die Band mehrheitlich gar nicht zu kennen scheint. Das Set wird mit „Death Of A King“ und „Sacrifice“, den Singleauskopplungen vom aktuellen Album, eröffnet. Als Resonanz lässt sich allenfalls höflicher Applaus vernehmen. Und: Mehr als dies wird für AMORPHIS am heutigen Abend auch nicht herausspringen. Anteil daran haben die Jungs dabei aber auch nicht unwesentlich: Die Band wirkt statisch und undynamisch, Fronter Tomi Joutsen kommt nicht wirklich in Fahrt, sondern wirkt vielmehr verhalten. Neben drei weiteren Songs von „Under The Red Cloud“ präsentieren AMORPHIS halbherzig die obligatorischen Crowdpleaser „The Smoke“, „Silver Bride“ und „House Of Sleep“. Für letzteres erscheint NIGHTWISH-Basser Marco Hietala auf der Bühne und stimmt am Mikro mit ein, aber selbst das bringt niemanden in Wallung – es folgt noch einmal höflicher Applaus und die Umbaupause beginnt.
ARCH ENEMY
Alissa White-Gluz sieht heute Abend ein bisschen aus, wie Dani Filth: Glitzeruniform mit spitzen Schulterpolstern und Ausdruckstanz. Die tiefere Stimme und die blauen Haare lassen jedoch keinen Zweifel, dass wir es mit der ARCH ENEMY-Frontfrau zu tun haben. Auch wenn der musikalische Kontrast zum Headliner des Abends – gelinde gesagt – ausgeprägt ist, hat die Melodic Death-Kombo das Publikum auf ihrer Seite. Da bei einem Konzertbericht zu NIGHTWISH zum Thema Sängerinnenwechsel ein paar Worte verloren werden dürfen: ARCH ENEMY haben den ihren gut verdaut und auch Jeff Loomis (ex-NEVERMORE) scheint sich auf der Bühne wohlzufühlen, obwohl er entgegen des langjährigen Status Quo nun an der Seite von Michael Amott eher im Schatten eines anderen Vollblutfricklers ausharren muss. Auch hier wird die Setlist vom aktuellen Album „War Eternal“ dominiert, gefolgt von „Khaos Legions“, sowie den Song-Klassikern „Nemesis“ und „Ravenous“. Egal ob passend oder nicht – ARCH ENEMY haben die Anwesenden für den Headliner gut warm laufen lassen.
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