BATTLE BEAST

Nach einer extrem kurzen Umbaupause (rekordverdächtige fünf Minuten!) wird es dann Zeit für einen richtigen Anheizer. Und diesmal ist es tatsächlich ein arg langes Intro, das in den Auftritt von BATTLE BEAST überleitet, die gemessen an den Publikumsreaktionen bereits über eine bemerkenswerte Fanschar verfügen. Rein optisch meint man eine finnische Schülerband vor sich zu haben und dass man sich heute auf einer Bühne wiederfindet, deren Größe das Stageacting-Potential der Truppe noch bei weitem nicht auszufüllen vermag, verdankt man wohl genauso dem persönlichen Zuspruch von NIGHTWISH-Chef Tuomas Holopainen wie den Plattenvertrag mit Nuclear Blast. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Band musikalisch einen ordentlichen Job macht und für ordentlich Stimmung in der Schleyerhalle sorgt.

Sonderlich innovativ geht das Sextett nicht zu Werke, da werden traditionelle Heavy-Metal-Standards mit amtlicher Stadionrock-Attitüde kombiniert. Aber so simpel die Melodien daherkommen, so eingängig und mitsingkompatibel sind sie auch. Und dass die üppigen Kurven von Frontfrau Nitte Valo von ihrem wenig vorteilhaften Outfit noch unterstrichen werden, verzeiht man ihr rasch angesichts ihrer überragenden Gesangsleistung.

Galerie mit 15 Bildern: Battle Beast - Imaginaerum European Tour 2012 - Stuttgart

Eine satte Dreiviertelstunde Spielzeit bekommen BATTLE BEAST und dürfen dabei sogar einige Feuer-Effekte einsetzen. Die Gitarristen Anton Kabanen und Juuso Soinio geben indessen klassische Dicke-Eier-Posen zum Besten, an denen man sich bereits nach den ersten zwei Stücken satt gesehen hat, vor allem weil es Eero Sipilä, der Kollege am Bass, deutlich übertreibt. Hier spiegelt sich – aller musikalischer Klasse zum Trotz – die Unerfahrenheit einer Nachwuchsband wieder, die sich ihren festen Status in der Metal-Szene erst noch erspielen muss. Der erste Schritt ist jedoch gemacht, was der großartige Ohrwurm-Rausschmeißer „Show Me How To Die“ eindrucksvoll unterstreicht.