Death Angel, Sacred Reich und Angelus Apatrida
Tempo, Groove und Kriegsschweine - für einen Montagabend nicht schlecht
Konzertbericht
Es gibt Bands, die leben auf der Straße und verbringen den Großteil ihres Lebens auf Tour. Dieses Phänomen ist auch unter dem Begriff „White Line Fever“ bekannt, den Lemmy einst mehrdeutig für seine Biografie verwendete. In jedem Fall lassen sich DEATH ANGEL zur genannten Sorte Bands zählen. Immerhin spielen die Herren um Mark Osegueda zwar nicht an jeder Steckdose, gastieren aber irgendwie dann doch jedes Jahr für eine Konzertreise in Europa. Zur Zeit ist die „Night Of The Living Thrash“-Entourage unterwegs, die von Phil Rind und seinen SACRED REICH sowie den spanischen Spätzündern ANGELUS APATRIDA komplettiert wird.
ANGELUS APATRIDA
Wir finden uns an einem Montagabend im verhältnismäßig solide gefüllten Backstage ein und erleben, wie der Opening Act ein mächtiges Brett in den Club jagt. Es ist ja immer herzzerreißend schön, wenn eingeschworene Bands zusammen auf Tour gehen und gerade im Segment Thrash-Metal sind diverse Verbrüderungen gang und gäbe. Schon im Sommer rollten ANGELUS APATRIDA beim Party.San das Feld von hinten auf und überholten spielend einige altgediente Bands im Billing. So einfach wird das für die sympathische Band heute nicht, der Auftakt des Abends ist aber mehr als gelungen.
Galerie mit 30 Bildern: Angelus Apatrida - Night Of The Living Thrash Tour 2023SACRED REICH
Zuletzt wurde Phil Rind an gleicher Stelle während der Tour mit SEPULTURA mit einem Becher beworfen. Das mögen nicht die sensationellsten Nachrichten sein, wenn man aber bedenkt, dass diesen Mann wahrscheinlich jeder Mensch auf diesem Erdball zu seinen Freunden zählen möchte, tut die Erinnerung an diesen schmählichen Angriff immer noch weh. SACRED REICH nutzen ihre Spielzeit heute für ein Best-Of-Set der Güteklasse A. Der Übergang von „Who´s To Blame“ zu „Independent“ kommt unerwartet und genial. Die altbewehrte Anti-Kriegs-Hymne „War Pigs“ aus dem Hause BLACK SABBATH präsentieren Rind und Konsorten heute in einer perfekten Version, die den Studio-Track auf der „Surf Nicaragua“-EP wie ein blasses Abziehbild aussehen lässt. Einmal wird es ein bisschen holprig, als die Band ausgerechnet zu „Free“ an- und das punkige Finale in den Sand setzt. Das ist aber der einzige Wehrmutstropfen und die anwesenden Fans stört es sowieso nicht. Es wird gepogt, gemosht und mitgesungen. Phil Rind tritt wie immer als Knuddelbär auf, der bodenständig und höflich alle mitreisenden Musiker, das Publikum und das Leben sowieso wertschätzt.
Galerie mit 30 Bildern: Sacred Reich - Night Of The Living Thrash Tour 2023DEATH ANGEL
Osegueda muss nach ein paar Songs innehalten und feststellen, dass heute eigentlich ein Montagabend ist. Die dafür erstaunlich hohe Zahl an Gästen, beeindruckt ihn offenbar schwer und er richtet eine Beschwörungsformel an das Publikum, damit alle zusammen den Alltag vergessen und die Nacht des lebenden Thrash zelebrieren mögen. Gesagt, getan. Gab es überhaupt schon einmal einen schlechten DEATH-ANGEL-Auftritt? Heute auf jeden Fall nicht. Der Sound ist satt, die Band ist tight, die Songauswahl cool und das Publikum mehr als gut drauf. „3rd Floor“ ist das große Highlight, auch wenn „The Moth“ und später natürlich auch „The Ultra-Violence“ Konzert-Evergreens bleiben. Es ist gut, dass DEATH ANGEL jedes Jahr nach Europa kommen und sich nicht alles in dieser schnelllebigen Zeit verändert. Damit geht ein ansehnlicher Thrash-Metal-Abend in die Geschichte ein, dem eine weitere Band durchaus gut gestanden hätte.
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