Negura Bunget
Paradise Lost und Negura Bunget live in Bukarest
Konzertbericht
Es ist diese Zeit, die andere als aufgeladen und energiereich beschreiben, eine Zeit, in der etwas in der Luft liegt. Gespannte Stille und atemberaubende Atmosphäre sind auch die bestimmenden Charakteristika an diesem Abend, als NEGURA BUNGET ihre Live-Show mit sphärischen, dunklen Klängen – stets passend und stimmungsvoll von Rauch, Nebel und einer wunderbaren Lichtshow untermalt – pünktlich gegen 19.00 Uhr einstimmen. Das die Band heute, auf heimischen Grund und Boden, ihr Konzert für eine in Kürze erscheinende DVD filmen lässt, die sich Fans der Band auf gar keinen Fall entgehen lassen sollten, unterstreicht einmal mehr auch die Wichtigkeit dieses Gigs, dem knapp 1.500 Fans bereits seit Wochen ungeduldig entgegenfieberten.
NEGURA BUNGET eröffnen ihre Live-Show mit „Primul Om“ vom aktuellen Album, wobei mir ständig heiß und kalte Schauer über den Rücken laufen, während Hupogrammos Disciple’s andächtig – nahezu beschwörend – seine Worte ins Mikro haucht: „…acolo eu o sa mor…“ („…da werde ich sterben…“) – einen magischeren Auftakt als diesen kann ich mir nicht vorstellen. Selbstverständlich kommt auch das Tulnic, ein traditionell-rumänisches Alphorn, zum Einsatz.
Die introvertierten Rumänen nehmen an diesem Abend wirklich jede einzelne Seele musikalisch und visuell in Besitz und mit auf eine eindrucksvolle und intensive Reise durch dunkle Wälder und schaurige Legenden, wobei die 90 Minuten, die NEGURA BUNGET heute im Programm haben, viel zu schnell verfliegen. Die Setlist ist komplex und ausgewogen und enthält überwiegend Songs der Alben „Maiastru Sfetnic“, „‚N Crugu Bradului“ und „Om“, wobei die Songs so angeordnet sind, dass sie eine fortlaufende, eigene Geschichte erzählen. Den krönenden Abschluss dieses ganz besonderen, fast schon spirituellen und akustisch einwandfeien Erlebnisses macht letztendlich „Tesarul De Lumini“ („Licht Weben“).
Einmal mehr unterstreichen die Fürsten der Dunkelheit somit ihre Einzigartigkeit, progressiv-angehauchten Black Metal mit Ambient-Elementen und rumänischer Folklore zu einem hypnotischen und absolut einzigartigen Gesamtsound zu vereinen, in der Harmonie und Dissonanz, sanfte Gelassenheit und wilde Raserei ein eindrucksvolles Gesamtbild ergeben.
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