Negura Bunget
Av is og ild
Konzertbericht
Samstag, 05.05.2007
Nach einem angenehmen ersten Festivaltag ging es nach wenigen Stunden Schlaf am Samstag um Sieben Uhr weiter. Nach dem der mit Seitenhieben traktierte Mitschläfer endlich wach war, war es an der Zeit, Bad Segeberg am Morgen kennenzulernen. Nach dem ersten Kaffee beim Bäckerlädchen erwies sich das Städtchen als ein wunderschönes, das einen idealen Rahmen für den touristischen Zeitvertrieb bietet. Auf dem Markt, der am Samstag stattfand, herrschte frohe Stimmung, zumindest unsererseits. Mannometer, was für eine niedliche Apfelverkäuferin, DAS nenne ich mal Verkaufsstrategie!
Dass die Stadt eine Menge hergibt, ist übrigens nicht nur Geschwafel, um den Bericht mit Inhalt zu füllen: Das eigentliche Festivalprogramm sollte erst um 16.30 Uhr weitergehen, sodass ein ansprechendes Rahmenprogramm – einmal abgesehen vom faulen Rumliegen auf der sonnenverwöhnten Wiese das Campingplatzes – doch ziemlich wichtig scheint. Nach Erkundungstour und Verpflegungseinkauf war es dann auch für die Spätaufsteher unserer Gruppe (9.00 Uhr, ihr faulen Langschläfer) Zeit, sich von den Schlafsäcken zu trennen. Nach dem Frühstück zeigte sich beim Rundgang in die andere Richtung schnell, dass der städtische See einfach überwältigend ist und ein wunderschönes, natürliches Idyll bietet. Dass der See nicht nur gut ausschaut, sondern, der Sonne sei Dank, auch zum Abkühlen taugt, sollte sich am Nachmittag zeigen. Auch wenn ich mit Wasser allgemein wenig anfangen kann, war der Sprung ins Kühle Nass doch eines der Highlights des Tages. Sollten sich Leser, die das Festival das nächste Jahr auch besuchen wollen, gewogen fühlen, den Schwimmgang auch zu wagen, kommen hier die enorm nützlichen Erfahrungstipps: Gesetzt des Falles, dass keine ordentliche Badekleidung vorhanden ist, sollte man keine weiße Unterhose tragen, die man dann auch so schnell nicht wechseln kann. Ganz schlecht ist auch das Tragen von weiten Schlabber-Boxershorts, die nach dem Auftauchen nur allzu gerne hinab rutschen. Kann sich ja jeder denken, was dann passiert.
Seitens des Veranstalters äußerte man sich im Nachhinein ebenfalls zu der Kritik an dem Vortrag. Des Festival habe niemals für den Zaubertrank-Laden als Drogenquelle werben wollen, allerdings werde das ihm auch nicht gerecht. Die ursprüngliche Intention sei gewesen, darauf hinzuweisen, dass naturverbundene Herstellung von Tränken in der heutigen Moderne überhaupt noch möglich sei und betrieben werde, hier sollte der Laden als positives Beispiel dienen. Das erwähnte Erklärungsmodell fände man in der heutigen Gesellschaft sicher kaum noch, doch habe es in nordamerikanischen Naturreligionen seinen Ursprung und sei auch nicht grade neu. Das positive Erwähnen der Kamikazeflieger sei sicher keine Glorifizierung gewesen, sondern ein schlecht gewähltes Beispiel.Dem Referenten sei es eher um den bewussten Entschluss, etwas zu tun, was in dem Moment rational wiedersprüchlich erscheint (jedenfalls nach unserem europäischen, japanischen oder welchem auch immer gearteten Weltbild) gegangen. Letztlich scheint mir, dass bei dem Vortrag einiges schief lief, letztlich aber vielleicht eher böser Schein als böses Sein zu bemerken war. Ich kann nur (negativ) bewerten, was mir augenscheinlich war, über die Intention will ich nicht richten.
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