Nasum
Nasum und Japanische Kampfhörspiele live in Karlsruhe
Konzertbericht
Nach einer recht knapp bemessenen Spielzeit von einer halben Stunde, in der es die Jungs allerdings verstanden, einige Granaten unters Volk zu schießen, war es auch schon Zeit für die erste „echte“ Attraktion des Abends. „Emo ist vorbei! MetalCore ist vorbei! Die nächste Ära gehört dem Grind-Punk!“ Was Schreihals Bony von den Japanischen Kampfhörspielen so provokant von sich gab, fand gehörigen Niederschlag in der Mucke der sechs (!) Krefelder. Denn die schossen einen Hit nach dem anderen in die hungrige Meute, die den kleinen Saal mittlerweile bis an seine Pforten füllte. Da die Grindologen noch immer mehr oder weniger ein Underground-Geheimtipp sind, konnte sich das anwesende Publikum auf jeden Fall als „eingeweiht“ betrachten, denn jeder Song wurde frenetisch abgefeiert und teilweise sogar textsicher (!) mitintoniert. Sind die JaKas etwa so was wie ein Grind-Boygroup-Phänomen? Wer weiß! Denn auch wenn die Bühne mit dem Sextett bis an ihre Belastungsgrenzen gefüllt war und somit die Musiker in ihre aktionsradialen Schranken wies, luden die Krachmeier ordentlich Energie ab! Von „Verbrennt euer Geld“ über „Gekochtes für Tiere“, „Alle wollen gut aussehen und tun es nicht“ bis zu „Scheiße der Lehrer“ wurden ein ganzer Haufen Klassiker geboten.
Ergänzt wurde das Set durch einige Nummern vom aktuellen Longplayer „Hardcore aus der ersten Welt“ wie „Verpackt in Plastik“, „Abflussbestattung“ oder „Zieh die Jacke falschrum an“. Die Meute fraß den Herren aus der Hand als wären sie der Headliner! Für mich waren sie es zumindest. In diesem Sinne: Thank you for the music and for giving it to me!! Wie versprochen bot sich mir Bony nach dem Gig noch für ein kleines Assoziationsspielchen an, was wir dann allerdings später per Email nachholen mussten, da es mich aufgrund einer fetten Erkältung im Anmarsch auf den nicht allzu kurzen Heimweg drängte. Seine Antworten findet ihr im Anhang an diesen Bericht. Trotzdem konnte ich es mir nicht verkneifen, dem Gutesten einen Eierköpfer (fasst man’s denn? Word kennt dieses Wort nicht!!) zu schenken, da er in unserem (leider verschütt gegangenen) ersten Interview einmal meinte, sich mit der ersten mit JaKa erwirtschafteten Million dieses –Zitat– „unnötigste Ding der Welt“ –Zitat Ende– kaufen zu wollen. Nu haste’s! Viel Spaß damit! 🙂
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