Nanowar Of Steel
Death To False Tours 2023
Konzertbericht
Frei nach dem Motto „Etwas Spaß muss sein!“ bewegten wir uns am Samstag Abend nach Hannover, um den Klängen von Italiens wohl bestem Parodie-Metal-Band-Export NANOWAR OF STEEL zu lauschen, welche an diesem Abend in der niedersächsischen Landeshauptstadt aufspielen sollten. Als Support haben sie sich die Landsmänner und -frauen von FROZEN CROWN eingeladen, welche zwar weniger Kostüme und schrille Farben zu bieten haben, dafür aber mit ihrem überzeugenden Power Metal an den Start gehen.
Nachdem die Suche der etwas versteckten Location abgeschlossen war hieß es erst einmal durchatmen, der Konzertbeginn verschob sich auf Grund unterschiedlich kommunizierter Zeiten von 20 Uhr auf circa 20:30 Uhr, zu diesem Zeitpunkt war der kleine, fast ausverkaufte Club auch schon gut gefüllt.
FROZEN CROWN – Der Ruf aus dem Norden Süden
Die italienische Power-Metal-Band hat vor kurzem ihr viertes Album „Call Of The North“ herausgebracht, welches bei uns sehr gut ankam. Demzufolge sind von diesem Langspieler auch einige Songs im Gepäck, darunter natürlich die veröffentlichten Singles wie der Titeltrack, „Fire In The Sky“ oder „Black Heart“. Die Bühne an diesem Abend ist recht klein, weswegen die fünf Musiker:innen sich den Platz gut aufteilen müssen, nutzen aber alles aus, was geht. In den längeren Instrumentalpassagen der einzelnen Songs gönnt sich Sängerin Giada „Jade“ Etro zum Beispiel öfters Verschnaufpausen im hinteren Bereich der Stage.
Dass trotz der etwas spaßigeren Ausrichtung des Headliners dieser klassische Power Metal gut ankommt, zeigen die Reaktionen des Publikums, welches die Animationen und Mitsingspielchen der Band gerne annimmt und mitmacht. Als Special Guest angekündigt dürfen FROZEN CROWN ganze 60 Minuten spielen und haben zehn Songs dabei, darunter auch Hits vergangener Alben wie „Far Beyond“ und „The Water Dancer“ von „Winterbane“. Auch das Debüt wird mit „Kings“ und „The Shieldmaiden“ bedacht.
Nach Konzertende lässt sich feststellen, dass FROZEN CROWN definitiv ein würdiger Special Guest waren und auch ein würdiger Headliner sein könnten. Nach dieser Band sollte man in den kommenden Jahren die Augen offen halten, es kann mit ihnen eigentlich nur nach oben gehen, denn musikalisch und gesanglich passte heute Abend einfach alles.
NANOWAR OF STEEL – Ein halbes Dutzend Bands an einem Abend
Der Headliner des Abends kommt in gewohnt farbenfrohen Kostümen und Perücken auf die Bühne und legt direkt mit dem ALESTORM-Cover – sorry, der Eigenproduktion „Sober“ los, welche den Opener des aktuellen Albums „Dislike To False Metal“ darstellt. Weiter geht es dann mit „The Call Of Cthulu“ (inklusive Cthulu-Maske und überdimensionalem Aufblase-Telefon) und der Hymne an die Haarschuppen „Winterstorm In The Night“.
Anschließend wird es Zeit für die Begrüßung des Publikums und, ohne zu viel zu verraten, natürlich wird über weite Strecken Tränen gelacht. Das, was NANOWAR OF STEEL so von sich geben, mal auf Englisch, mal auf Deutsch, ist zwar komplett unter jeder Gürtellinie, es werden aber auch so viele Metal-Klischees währenddessen aufs Korn genommen, dass es eine wahre Freude ist. Manchmal ist nicht klar, was ist geplant, was ist Improvisation, aber ein dickes Fell schadet bei dem teils derben Humor der Italiener sicherlich nicht.
Musikalisch lässt die Band natürlich nichts anbrennen und bleibt größtenteils beim international verständlichen Material, die italienischen Stücke des 2021 veröffentlichten „Italian Folk Metal“ bleiben außen vor. Mit „Il Cacciatore Della Notte“ wird aber trotzdem ein Song über irgendwas mit Eulen gesungen, passend dazu gesellt sich ein Mitglied der Band im Eulen-Ganzkörperoutfit in den Pit.
Statt der „Wall of Death“ veranstalten NANOWAR OF STEEL eine „Wall of Love“ mit gegenseitigem Umarmen und Abknutschen, was bei den bierseligen Zuschauer:innen offensichtlich gut ankommt. Setlistentechnisch bleiben auch wenig Wünsche offen. „Disco Metal“, „…And Then I Noticed She Was A Gargoyle“, „Norwegian Reggaeton“, „Armpits Of Immortals“ oder das legendäre „Der Fluch des Käpt’n Iglo“ sind allesamt schon im Hauptset zu finden und treffen auf eine textsichere Menge.
Nach dem obligatorischen Abgang der Band kommen sie in voller SABATON-Montur auf die Bühne, um „Pasadena 1994“ zu spielen und mit geschlossenen Augen ist gerade diese Parodie so täuschend echt, dass sie einen austricksen könnte. Zu „La Polenta Taragnarock“ rastet dann noch einmal der kleine Saal aus und den Abschluss macht dann natürlich „Valhalleluja“, zu welchem ein vorher in Windeseile zusammengeschraubter „Lack“-IKEA-Tisch crowdsurfen darf.
Insgesamt war der Konzertabend ein voller Erfolg und es ist ja auch nicht alle Tage so, dass man nicht nur mit Nackenmuskelkater, sondern auch mit Lachmuskelkater am nächsten Morgen aufwacht.
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