Nails
Live im Kölner MTC

Konzertbericht

Billing: Serpent Eater
Konzert vom 2014-07-03 | MTC, Köln

Nails

Das Kölner MTC mausert sich in letzter Zeit zu einer Top-Loction für Gigs, bei denen man qualitativ hochwertige Bands auf engsten Raum erleben kann – sprich: Geheimtipp für richtig intensive Gigs. So haben P&R Concerts auch heute Abend einen scheinbar längst überfälligen Leckerbissen aus Amerika zu einem Exklusivgig in NRW rüber geholt: NAILS. Und das findet seinen Andrang – der Laden ist nahe am Ausverkauf, was für einen Donnerstag überraschend ist. Einige Tage zuvor haben das selbst Black Dahlia Murder nicht geschafft. Vielleicht sind die Crust-Sludge-Grind-Whatever Besucher ja auch einfach unterfüttert und freuen sich auf die Misanthropen aus den USA – das Publikum besteht jedenfalls zum großen Teil nicht aus „klassischen“ Metalheads.

 

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Den Anfang machen die lokalen SERPENT EATER. Der Sludge wird souverän abgerockt und vor allem visuell macht die Band einiges her. Während die Saitenfraktion mit ihrem bärtigen Look locker an der Seite von Kirk Windstein bei Crowbar hätte stehen können, erinnert der Sänger vor allem durch sein gepflegt-psychotisches Herumfuchteln mit den Armen und dem Verziehen von Grimassen an Serj Tankian. Der akustische Output ist für den Abend angemessen, haut aber nicht um. Dementsprechend schaut sich das Publikum das Ganze interessiert an, bleibt zum größten Teil aber eher vor dem Laden. Klar – Kiosk und Kippe ist auch eine krasse Konkurrenz für das Konzert.

 

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Die folgenden DULL EYES aus Düsseldorf machen nichts besser – eher im Gegenteil. Während ihr bassgetränkter Sound durchaus gefällt und die Band souverän agiert, weiß man mit dem Frontmann nicht viel anzufangen. Schltablettenstimme und die dazu passende Performance zünden zu keiner Zeit. Da hilft auch das Sludge/Stoner Siegel nicht viel – lahm ist lahm. Schade, denn musikalisch hat es die Band durchaus drauf und baut mit dem massiven Klang ordentlich Druck auf. Entsprechend feiern einige Die-Hards vor der Bühne, der Rest spart sich die Kraft.

 

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Zu Recht, denn als die Nihilisten NAILS auf die Bühne kommen, bricht in dem berstend vollen Laden ein bis zum Ende nicht mehr enden wollender Pit auf, der für einige blaue Flecken und geprellte Rippen sorgt. Nix mit sunshine – das kalifornische Quartett versprüht puren Hass, verzichtet weitestgehend auf Ansagen und tut genau das, wofür man es auf die Bühne gelassen hat – ballern. Es ist eigentlich völlig egal, welche Songs hier gespielt wurden. Erstens geht es bei dieser Huldigung des Lärms nicht um einzelne Kompositionen und zweitens wird man eh beide Alben durchgezockt haben, denn diese sind zusammen keine 40 Minuten lang. Der Sound drückt, die Menge rastet aus. Viel spannendes passiert an sich nicht, aber für Bühnenshow ist man auch nicht hier. Die Message kommt definitiv an – NAILS halten nichts von Schönheit. Und so kann der hässlich-stinkende Haufen Fleisch nach dieser Eskalation zufrieden Heim humpeln. Guter Gig, trotz mäßiger Vorbands.

 

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Alle Fotos: https://www.facebook.com/pages/Robin-Aust-Photography/517472071657110

 

17.07.2014

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