Mystic Festival 2022
Ahoi, Gdansk!
Konzertbericht
01.06. – Warm-Up-Galore!
Zugegeben: Der Beginn des Festivals stand nicht unter einem allzu guten Stern. Statt sommerlichen Temperaturen und schönem Wetter wurden Regenschauer angekündigt. Doch die hielten sich zum Glück in kleinen Grenzen und sorgten nur für gering befeuchtete Wiesen. Was wäre schließlich ein Festival ohne Matsch? Doch der Regen zog pünktlich zu Beginn ab. Das erste Highlight des Abends war ohne Zweifel die aus Polen stammenden DECAPITATED, welche jüngst ihr neues Album „Cancer Culture“ veröffentlicht haben. Aus logistischen Gründen (zu lange Busfahrt nach Danzig), muss ein Bericht hierüber leider entfallen. Doch das ist noch lange nicht das letzte Highlight des Abends.
CARCASS – The Steering Wheel
Denn nach DECAPITATED stürmte die Death-Metal-Legende CARCASS die Park Stage. Mit bombastischem Sound brettern Bill Steer und seine Mannen über unsere Köpfe hinweg. Und mit jedem Song wird der Moshpit größer und größer (inklusive Wall of Death). Steer kann das heimische Publikum zudem mit recht gut auswendig gelerntem Polnisch immer wieder aufs neueste begeistern. Nach einer Stunde feinstem Old-School-Death ist dann auch wieder Schuss.
HEATHEN – kleine Verschnaufpause nach Death Galore
Danach geht es dann auf der Shrine Stage in einer alten Backsteinhalle mit den Thrash/Speed-Metal-Legenden von HEATHEN weiter. Auch hier scheint das Publikum noch nicht genug zu haben. Wer aber (so wie Ich) die Zeit zum Erholen nutzen will, macht einen Spaziergang über das mittlerweile urig beleuchtete Gelände. Ausstattung und Beleuchtung erwecken echte Hafenromantik und durch die vielen Winkel und Ecken gibt es auch überall etwas neues zu entdecken. Und dabei ist noch nicht einmal das gesamte Gelände freigegeben.
TRIPTYKON – der Fischer mit dem Dreimaster
Um 23 Uhr ist es dann endlich so weit, und der eigentlich erste Höhepunkt des Festivals steht an: Denn das Mystic Festival konnte sich eine weltweit exklusive Premiere sichern. Der legendäre Tom Gabriel Fischer (aka Tom Warrior/Tom G. Warrior) kommt nicht nur mit seiner aktuellen Band TRIPTYKON vorbei. Nein, er hat auch noch seine beiden alten Bands HELLRIPPER und CELTIC FROST mitgebracht. Und so entfesselt er mit allen drei Bands ein wahres Metal-Geschichte-Triptychon auf der Parkbühne. Vor allem der Auftritt von HELLHAMMER wird vom Publikum frenetisch empfangen und kann wahrlich überzeugen. Fischer und seine Band beweisen abermals, wie zeitlos die Songs von HELLHAMMER auch nach fast 40 Jahren noch sind. CELTIC FROST und TRIPTYKON dagegen wirken im Vergleich zum schnellen Set von HELLHAMMER eher bedächtig und fast ermüdend. Dennoch ist es spannend, die Legende Tom Gabriel Fischer einmal durch sein musikalisches Leben rauschen zu sehen.
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