My Darkest Hate
Bowels Supper III

Konzertbericht

Billing: My Darkest Hate, Obscenity, Prostitute Disfigurement, Quo Vadis und Symbiontic
Konzert vom 2005-03-05 | Eventcenter B51, Georgsmarienhütte/Osnabrück

Auf QUO VADIS war ich ja mal wirklich gespannt, denn ich glaube jeder wollte sehen und hören, ob es sich gelohnt hat die Kanadier nach Deutschland zu holen. Nachdem sie am Vortag schon in Dortmund gespielt hatten, hieß es nun die wählerischen Osnabrücker zu bedienen. QUO VADIS machen live Spaß, sind aber auch verdammt anstrengend, denn die Musik ist wahrhaft komplex und nicht so leicht zu erschließen. Das muss aber nicht negativ sein – im Gegenteil, denn die Musik ist wirklich erste Sahne. Man merkte schnell, dass der Import sich gelohnt hat und die Truppe wirkte nicht nur durch Sänger Stephane sympathisch. Dieser hatte nämlich so einige deutsche Sätze parat, die sehr freundlich wirkten. Man merkte aber, dass sie streckenweise mit dem Publikum nicht wirklich zufrieden waren, denn sie forderten die Jungs und Mädels oft zu mehr Action auf, was ihnen im Laufe ihres Sets auch gelingen konnte. Jedoch nach 5 Bands ist der Körper eben nicht mehr so fähig. Das Material vom neuen Album „Defiant Imagination“ (hier u.a. die Songs „Break The Cycle“, „To The Bitter End“, “Fate´s Decent”) konnte ebenso impulsiven Anklang finden, wie die älteren Songs. Besonders interessant fand ich da den Song „Dead Man´s Diary“ (ebenfalls vom aktuellen Album), welches Dimebag Darrel gewidmet wurde und man einen Hauch von Wehmut im Saal erleben konnte. So traurig der Mord an Dimebag ist, trotzdem war der Song ein weiterer Höhepunkt im Set der Kanadier. Alleine die flippige Keyboarderin war wohl etwas fehl am Platz, da man ihr Instrument so gar nicht wahrnehmen konnte. Aber sie überbrückte die Zeit mit Luftgitarre spielen. Und dann und wann hat man vielleicht doch mal eine Taste hören können. Wirklich schade, dass QUO VADIS hier in Europa nahezu unbekannt sind. Ich hoffe, dass sich dies durch die beiden Deutschland-Konzerte und auch sonst ändern wird, denn diese Band hat tatsächlich wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdient.

My Darkest Hate

Die letzte Band des dritten Bowels Suppers war dann also MY DARKEST HATE, die nun nur noch die härtesten Krieger vor die Bühne holen konnten, aber sie nahmen es mit Humor und besonders Sänger Chris hatte scheinbar verdammt gute Laune. Obwohl es ja nun mittlerweile schon gut ein Uhr war, konnten trotzdem noch einige Banger zum Mitmachen animiert werden. Es war klar, dass die letzte Band die Arschkarte ziehen würde, denn das kennt man ja schon von den gutbestückten X-Mass oder No Mercy Festivals. Allerdings haben mir MY DARKEST HATE musikalisch sehr gut gefallen und ich hoffe, dass ich sie zu früherer Stunde eines Abends noch einmal live sehen kann. Natürlich tischten sie wieder gut auf und u.a. „Only The Weak“ und „Blood Pounding Black“ wurden durch die Boxen gejagt, die jetzt gegen Ende des Konzerts auch so langsam Ermüdungserscheinungen bekamen und teilweise nicht mehr ganz so gerne wollten. Trotzdem wurde der Gig durchgezogen und die noch anwesenden Leute haben einen netten Ausklang des Festivals erlebt.

Das Bowels Supper war auch diesesmal wieder eine sehr runde Sache, die von Anfang an Spaß machte. Das lag sicherlich am sehr guten Billing, allerdings auch an der tollen Atmosphäre seitens der Bands und des Publikums. Sicherlich hätten wesentlich mehr Gäste den Weg ins verschneite Georgsmarienhütte finden können, aber die Stimmung war bei allen Bands sehr gut. Vielleicht sollte man beim nächsten Bowels Supper die Genre-Vielfalt etwas erweitern, denn sieben brachiale Death/Grind-Bands sind sicherlich nicht Jedermanns Geschmack, was auch in anderen Fällen schnell in Langeweile ausarten kann. Eine andere extreme Band z.B. aus dem Black-Metal-Lager hätte sicherlich nicht nur mehr Abwechslung gebracht, sondern auch mehr Publikum angesprochen. Trotzdem ein überaus gelungener Abend! Dank und Gruß an Thomas und an alle Bands. Besonders auch an INFECDEAD und ANGUISHED, die sofort eingesprungen waren.

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11.03.2005

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