Mustasch
Mustasch, Supercharger live in München
Konzertbericht
Gegen 22:30 Uhr betraten dann endlich MUSTASCH die Bühne und katapultierten, anders lässt es sich wohl kaum ausdrücken, sich sofort in die Herzen ihres Publikums. Dabei war der Auftritt nicht nur musikalisch ein Genuss, sondern auch – und vor allem – die ‚privaten‘ Lapdances von Sänger und Gitarrist Ralf Gyllenhammar erwiesen sich als wahrer Augenschmaus ;).
Die Mischung aus Rock und Heavy-Metal macht es, dass man von seinem Stuhl aufspringen und sich in die Musik hinein schmeißen möchte, dementsprechend leer war dann auch die Sitzecke im 59:1. Den Platz vor der Bühne hingegen brachten springende, headbangende und tanzende Leute zum brodeln. Auch Ralf sprang mehrmals ins Publikum und durchwanderte, weiter auf seiner Gitarre spielend, die Menge.
Sehr charmant bemühte er sich die meisten seiner Ansagen auf Deutsch zu formulieren was zu so liebenswerten Aussagen führte wie: „Ihr Münschen-Menschen, ich liebe Euch“ oder „Ach, diese Münschen-Mädchen“ und Bekundungen wie „Ich habe viele Bier, ich bin ein Rockstar“. Auf die darauf folgenden Rufe aus dem Publikum „Und viele Frauen?“ meinte er nur augenzwinkernd: „Ich habe eine Frau und zehn Liebhaber. Liebhaber!“, was vielleicht auch die auf den Boxen klebenden David-Hasselhoff-Bilder erklärt…
Wie viele Liebhaber oder Liebhaberinnen die anderen Bandmitglieder haben erfuhren wir nicht, obgleich sie einzeln vorgestellt wurden und in Soloparts zeigen konnten, dass sie nicht aus Langeweile und mangelnder sinnvoller Verwendung Musiker geworden sind. Vor allem Mats Johansson am Bass als auch Mats Hansson, der „Boogie-Woogie-King“ an den Drums, wussten dabei zu überzeugen. Von ihrem neuen Gitarristen sind MUSTASCH wohl noch nicht so ganz überzeugt, zumindest meinte Ralf, dass der aus Nord-Schweden stammende Boogie-Woogie-King an der Gitarre vielleicht ihr neuer Gitarrist wird, vielleicht, denn genau wissen sie das noch nicht.
Überzeugen konnten MUSTASCH das Publikum mit ihrer Mischung aus älteren Songs wie „Down In Black“, „Nailed To Pain“, „Ratsafari“ oder „Accident Blackspot“, wie auch „Double Nature“ und „Falling Down“ von ihrer aktuellen CD, für die Sänger Ralf direkt Werbung machte. Auf den Hinweis, dass man diese auch am Merchandise-Stand kaufen könne, hielt ihm ein Fan sein frisch gekauftes Exemplar direkt unter die Nase und wurde für sein vorbildliches Verhalten gelobt. Da sich im Laufe des Konzertes auch die Bandmitglieder von SUPERCHARGER in die erste Reihe verirrten, wurden sie nach und nach zur Unterstützung auf die Bühne gebeten. Als erster war Bassist Brian dran, zu „Down In Black“ war es dann an Sänger Mikkel, ein weiteres Mal die Bühne zu betreten und seine Stimme erklingen zu lassen.
Den Abschluss dieses grandiosen Konzertes gab das schon sehnsüchtig erwartete „Black City“, dessen Anfangsklänge umarrangiert wurden und verdächtig nach „Nothing Else Matters“ klangen. Nach der ersten Strophe ging es jedoch regulär weiter, damit das begeisterte Publikum nicht vergisst, wer hier heute Abend auf der Bühne steht.
Alles in allem ein großartiges Konzert, das neben der guten musikalischen Unterhaltung auch einen sehr hohen Spaßfaktor hatte. Was während SUPERCHARGER an der Soundqualität gefehlt hat, wurde bei MUSTASCH hinzugefügt, so dass wir von dem plötzlich erstaunlich guten Klang im Hauptteil des Abends überrascht wurden. Die Sänger beider Bands suchten immer wieder die Nähe und Kommunikation mit dem Publikum und haben diese auch gefunden. Es war ein klassischer Fall eines kleinen aber feinen Publikums, das zusammen mit den Musikern einen schönen Abend erlebte. Und mal ehrlich, wer kann schon von sich sagen, dass er während eines Konzertes einen Lapdance vom Sänger und Gitarristen einer Band bekommen hat (während dieser weiter spielte)?
Weitere Photos des Abends gibts hier.
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