MTV Headbangersball Tour 2022
Gnadenloser Abriss
Konzertbericht
Mit ARTILLERY, WHIPLASH, XENTRIX und VIO-LENCE liefert die diesjährige MTV Headbanger’s Ball Tour einen feuchten Thrash-Traum ab. Das heutige Konzert im Essener Turock stellt den Abschluss der Konzertreise dar. Und was für ein Abschluss es ist! Alle vier Acts geben im prall gefüllten Club noch ein letztes Mal Vollgas, bevor es wieder in die Heimat geht.
Melodische Thrash-Aufwärmrunde
Den Opener geben ARTILLERY. Die Dänen sind mit Abstand die melodischste Band des Abends. Und damit genau das richtige Aufwärmprogramm für das heutige musikalische Massaker.
Sänger Michael Bastholm Dahl rennt wie ein Derwisch vom einen Bühnenrand zum anderen. Er animiert das Publikum immer wieder zum Mitmachen und singt dabei noch, als wäre es das leichteste auf der Welt. Der Rest der Band hält sich in Sachen Bewegung zurück, liefert dafür aber eine rundum tighte Performance ab, die sich ordentlich Druck auszeichnet. Gelungener Auftakt.
WHIPLASH machen es rotzig
Als nächstes stehen WHIPLASH auf dem Plan. In ihrer Trio-Besetzung liefern sie den rohesten Sound des heutigen Abends. Das kultige Debütalbum „Power And Pain“ steht im Mittelpunkt ihrer Setlist. Gemessen an den Reaktionen der Fans auf die Songs der Platte, gehen die US-Amerikaner damit genau den richtigen Weg.
Die Fans feiern die Songs des Debüts gnadenlos ab. Das gilt ganz besonders für den Überhit „Power Thrashing Death“. Einen besseren Abschluss für ihren Auftritt hätten WHIPLASH nicht wählen können. Doch es kommt noch krasser.
Keine Kompromisse bei XENTRIX
Denn was XENTRIX nach einer angenehm kurzen Umbaupause auf die Bretter bringen, ist nicht von dieser Welt. Die Briten spielen ausschließlich Songs der ersten beiden Alben „Shattered Existence“ und „For Whose Advantage?“. Da passt es perfekt, dass Ur-Sänger und -Gitarrist Chris Astley als Ersatz für Jay Walsh auf dieser Tour spielt. Walsh wollte die Geburt seines Kindes nicht verpassen.
Dadurch ist es den Fans vergönnt, Kracher wie „No Compromise“ und „Balance Of Power“ heute von dem Sänger zu hören, der sie ursprünglich intonierte. Das verleiht der Show ein besonderes Gefühl. Ein perfekter Sound und eine energiegeladene Darbietung seitens der Band tragen ihren Teil dazu bei, dass diesen denkwürdigen Auftritt so schnell niemand der Anwesenden vergessen wird.
VIO-LENCE lassen keinen Stein auf dem anderen
Wer sich jetzt fragt, wie VIO-LENCE daran anschließen wollen, bekommt die Antwort prompt. Die Bay-Area-Thrasher setzen den heutigen Fokus auf Klassikerplatten fort, indem sie vor allem Material ihres Debüts „Eternal Nightmare“ spielen, das jüngst neu aufgelegt wurde. Der Titelsong bildet den Einstieg in ein 75-Minuten-Set, das kaum Raum für Verschnaufpausen lässt.
Sänger Sean Killian legt eine brachiale Aggro-Attitüde an den Tag, die in dieser Form nur er transportieren kann. Das springt augenblicklich auf das Publikum über, was sich in zahllosen Moshpits und durch die Luft fliegenden Haaren äußerst. Phil Demmel und Co-Gitarrist Ira Black spielen sich derweil die Solo-Bälle und Riff-Bälle zu mit einer Spielfreude zu, die ihresgleichen sucht.
VIO-LENCE sorgen damit für den endgültigen Abriss. Im Turock bleibt heute kein Stein auf dem anderen. Das stellt das Quintett sicher. Es ist der perfekte Abschluss für eine grandiose Tour. Nächstes Jahr bitte gerne mehr davon.
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