Motörhead, Overkill, Skew Siskin
Konzertbericht
Lemmy Kilmister: Der alte Mann und der Rock’n’Roll, lebender Beweis, dass es möglich ist, diesen Lifestyle als Musiker bis ins Rentenalter glaubwürdig zu verkörpern. Die Band verdankt ihren Status und Besucher aller Altersklassen auch konstanter, bodenständiger und ausdauernder Arbeit, das demonstrieren die MOTÖRHEAD-Mitglieder unter anderem in den folgenden 90 Minuten. Während der ersten Songs runzelt Lemmy aufgrund einiger fliegender Becher leicht die Stirn und die Spiegelreflex-Besitzer im Fotograben sind wohl auch nicht ganz glücklich. Gesang hört man vorne kaum. Im Publikum klingt das später schon besser. Die Lautstärke nimmt übrigens lediglich in unmittelbarer Nähe zu den Boxen ohrenbetäubende Ausmaße an. Im Bühnenhintergrund hängen zwei Band-Banner mit „England“-Aufschrift, in der Mitte der bekannte MOTÖRHEAD-Schädel. Die Lichtshow entspricht dem Standard bei Hard’n’Heavy-Konzerten dieser Größenordnung. Wenn Lemmy ’Going To Brazil’ ankündigt, tut er das wie auf einem Mitschnitt, der schon ein paar Jahre alt ist. Kündigt er ’Metropolis’ an, klingt das wie auf “No Sleep ’Til Hammersmith“, dem berühmten Live-Album von 1981. Er trägt sein Eisernes Kreuz um den Hals, auf den Stiefeln und bewegt sich kaum. Gitarrist Phil Campbell ist etwas aktiver, gesellt sich gelegentlich zu ihm. Mikkey Dee verschwindet hinter seinem Schlagzeug und rückt nur für ein Solo in den Mittelpunkt, während dem zwei Männer und eine Frau im Publikum ausdiskutieren, wer für den Biernachschub sorgt.
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