Mortician
Keep It True Festival 2010

Konzertbericht

Billing: Demon, Emerald, Mortician, Obsession, Omen, Ram, Roxxcalibur, Satan's Host, Steelwing und Warrant
Konzert vom 2010-04-23 | Tauberfrankenhalle, Lauda-Königshofen

STEELWING 12:00-12:45
STRIKER aus Kanada, die das dreizehnte Keep It True Festival eröffnen sollten, sind die ersten, die aufgrund gecancelter Flüge an diesem Wochenende nicht auftreten können. Deshalb sind es nun STEELWING, die als erste Band am Festival-Freitag die Bühne entern.
Leider jedoch beginnt das Keep It True mit einem ziemlichen organisatorischen Engpass, unter dem die junge, schwedische Old School Heavy Metal-Kombo stark zu leiden hat, denn erst sehr wenige Gäste haben bereits den Weg vor die Bühne gefunden. Vor der Tauberfrankenhalle drängen sich zwar bereits unzählige Besucher, so auch wir, die auf Einlass warten, daran ist jedoch kaum zu denken, denn es gibt sage und schreibe einen kleinen Tisch am Eingang der Halle, an dem sich die Gäste gegen Abgabe ihrer Karte ein Einlass-Band abholen können. Als wir dann schlussendlich in die Halle kommen, stimmen STEELWING bereits ihren letzten Song “Roadkill (…Or Be Killed)” von ihrem gerade erschienenen Debüt-Album “Lord Of The Wasteland” an, mit dem sie den immer noch nur wenigen Besucher vor der Bühne jedoch gut einheizen können. Sehr schade, diesen Auftritt verpasst zu haben, denn ich hatte mich sehr auf die Show der Schweden gefreut.

ROXXCALIBUR 13:05-13:50
Endlich haben sämtliche Wartenden den Weg in die Halle und auch viele den vor die Bühne gefunden, schon starten ROXXCALIBUR als zweite Band des Tages. Dass die deutsche NWoBHM-Tribute-Kombo als Ersatz für einen der ausgefallenen Acts einspringen, ist wenig überraschend, schließlich gehören vier der fünf Members zum Live-Line Up von SAVAGE GRACE, die später an diesem Tag spielen sollen.
Mit einem abwechslungsreichen Set entführen ROXXCALIBUR das Publikum auf eine Reise durch die 80er-Heavy Metal-Szene und begeistern dabei mit so manchem Klassikert, so z.B. “Running For The Line” von JJ’S POWERHOUSE, “The Gates Of Gehenna” von CLOVEN HOOF, “Rainbow Warrior” von BLEAK HOUSE, “Seven Days Of Splendour” von JAMESON RAID, WITCHFINDER GENERALS gleichnamiger Song oder “Axe Crazy” von JAGUAR, aber auch unbekannteren Titeln wie DARK STARs “Lady Of Mars” oder “War Of The Ring” von ARC. Die ersten Köpfe kreisen, die ersten Gläser werden geleert, die Stimmung ist trotz der frühen Stunde ausgelassen und als ROXXCALIBUR schließlich mit “Let It Loose” von SAVAGE von der Bühne gehen, grölt die Menge leider vergeblich nach Zugaben. Dafür, dass die Fünf um Fronter Alexx Stahl erst einen Tag zuvor gebeten wurden, beim Keep It True zu spielen, ein absolut souveräner und powervoller Gig.

CRYSTAL VIPER 14:10-14:55 (Bild links oben)
Als bekennender Gegner von female-fronted Heavy Metal stehe ich dem nun anstehenden Auftritt von CRYSTAL VIPER eher skeptisch gegenüber, aber als die Polen um Frontröhre Marta Gabriel die Bühne stürmen und den ersten Song anstimmen, werde ich meiner Voreingenommenheit nur all zu schnell müde, denn CRYSTAL VIPER können die ihrer Meinung nach “best crowd in the world” binnen kürzester Zeit völlig von sich überzeugen. Ganz offensichtlich haben die Polen riesigen Spaß auf der Bühne und diesen teilen sie nur zu gern mit ihrem Publikum, zu dem Sängerin Marta in ständigem Kontakt bleibt. Kein Wunder, dass sich die Halle mit jedem Song mehr füllt und die Stimmung stetig zu steigen scheint.
Umrahmt von einer bunten Bühnenshow präsentieren CRYSTAL VIPER sowohl Songs ihrer bisherigen Alben, so “Night Prowler”, “The Island Of The Silver Skull” und “The Last Axeman” von ihrem Debüt “The Curse Of Crystal Viper”, das AGENT STEEL-Cover “Agents Of Steel” oder “Metal Nation” vom gleichnamigen Nachfolger und sogar den neuen Song “The Wolf And The Witch” vom kommenden Live-Album “Defenders Of The Magic Circle: Live In Germany”. Leider jedoch beenden CRYSTAL VIPER ihren Auftritt zehn Minuten früher und verlassen die Keep It True-Bretter bereits nach nur knapp mehr als einer halben Stunde Spielzeit.

EMERALD 15:15-16:15
Auch EMERALD aus Holland zählen zu den Bands, die kurzfristig eingesprungen sind, um die im Billing entstandenen Lücken zu schließen. Zugegebenermaßen war ich zunächst ziemlich enttäuscht, da ich auf einen anderen Ersatz-Act gehofft hatte und mir das 1985 erschienene und bis heute einzige Album EMERALDs “Down Town” auch kaum geläufig ist, aber die fünf älteren Herren liefern überraschenderweise eine ziemlich gute Show ab.
So füllt sich der anfangs relativ leere Raum vor der Bühne (scheinbar bin ich nicht die einzige, die mit der Band eher wenig anfangen kann) während der vollen Stunde Spielzeit zwar langsam, aber stetig, bis sich die Holländer nach ca. der Hälfte des Sets, bestehend natürlich aus fast allen Songs des besagten Albums, vor einem zahlenmäßig großem, ausgelassen feiernden und mit rockenden Publikum sehen können. Ganz offensichtlich genießen EMERALD diese Aufmerksamkeit und zeigen deutlich, dass sie jede Menge Spaß auf der Bühne haben. Besonders Fronter Bert Kivits sticht dabei durch seine emotionale und zugleich lockere und gekonnte Performance hervor.
Die 60 Minuten vergehen wie im Flug, nach denen EMERALD unter Applaus und Gejole die Bühne für den bevorstehenden Block US-Bands räumen müssen, für den sich bereits während der Umbau-Pause eine ordentliche Anzahl Besucher vor der Bühne eingefunden hat.

OBSESSION 16:35-17:35 (Bild rechts unten)
Mit OBSESSION, die das erste Mal überhaupt in Europa auftreten, steht mir mein erstes persönliches Highlight des Festivals bevor. Schließlich gehört Mike Vescera meiner Meinung nach zu den besten Heavy Metal-Sängern überhaupt und ist ohne Zweifel ein gewaltiger Name in der Szene. Wunderlich nur, dass OBSESSION bereits so früh auf die Bretter geschickt werden, aber immerhin gibt es eine volle Stunde Spielzeit.
Die Show der Kombo aus New Haven ist für mich absolut überragend im Vergleich zu den bisherigen Acts. Mit einem Set aus allen Highlights ihrer bisherigen Scheiben reißen OBSESSION die Zuschauer mit sich, die erstmalig in sehr hoher Zahl erschienen sind. Die Songs werden routiniert und zugleich emotional präsentiert, besonders von Mike Vescera, der während der Show mit einer beeindruckenden Leichtigkeit Kunststücke mit dem Mikro-Ständer vorführt und den Zuschauern ebenso locker und scheinbar mühelos ein gesangliches Meisterwerk darbietet.
Fehlen dürfen ältere Titel wie “Only The Strong Will Survive” und “Marshall Law” von der gleichnamigen Debüt-EP, “Bang ‚Em Till They Bleed” und “Scarred For Life” vom gleichnamigen ersten Album oder “Hard To The Core”, “For The Love Of Money”, “Killer Elite” oder “Methods Of Madness” vom gleichbetitelten 1987er-Album dabei so wenig wie auch neues Material aus der Zeit nach der Reunion 2002, wie “Smoking Gun”, “Carnival Of Life”, “In For The Kill” oder “Pure Evil”.
Insgesamt liefern OBSESSION einfach einen Wahnsinns-Auftritt ab, unbeeindruckt von der frühen Spielzeit und bestens gelaunt, ebenso wie das Publikum. Hoffen wir, dass es so schnell nicht der letzte Gig in Europa gewesen ist!

ANACRUSIS 17:55-19:10 (Bild rechts oben)
Und schließlich ist es soweit: Die erste Reunion des diesjährigen Keep It True Festivals steht an: ANACRUSIS aus Saint Louis, die nach 20 Jahren erstmalig wieder in der Original-Besetzung auf die Bühne gehen. Bereits im Vorfeld machten freudige Mails die Runde, in denen bestätigt wurde, dass der Flieger der progressiven Thrasher gestartet sei und somit sicher ist, dass sie auf dem Festival spielen können. Einziges Problem: Mittlerweile ist es unglaublich heiß und stickig in der Halle geworden, daran scheint sich jedoch kaum jemand zu stören, erneut füllt sich der Raum vor der Bühne schnell, an ein Durchkommen nach vorne ist schon lange bevor die Band beginnt nicht mehr zu denken.
Bereits beim Opener “Present Tense” vom 1988er Debüt-Album “Suffering Hour” wird klar, dass ANACRUSIS in den letzten zwei Jahrzehnten so gar nichts verlernt haben und zu den absoluten Festival-Highlights dieses Wochenende gehören werden. Jede Bewegung und jede Note sitzt perfekt und wirkt absolut routiniert und zugleich erfrischend und ungekünstelt. Bei den folgenden Stücken “Driven” von ihrem Killer-Album “Screams And Whispers” und “Something Real” von “Maniac Impressions” füllt sich die Halle sogar noch mehr. Optisch fallen ANACRUSIS, so z.B. Kevin Heidbreder im schmucken Sacko, zwar zweifelsohne aus dem Rahmen, das verleiht ihrer unvergleichlichen Show jedoch noch ein gewisses Extra – hier wird nicht auf Party und Stimmung gesetzt, nein, die Musik und die entstehende dichte, spannungsgeladene Atmosphäre stehen im Vordergrund. Auch bei den folgenden Songs “Stop Me”, “Terrified”, “Butcher’s Block” und “Paint A Picture” zeigen sich ANACRUSIS durchgängig souverän, Heidbreder und Fronter Nardi sind optimal aufeinander eingespielt und harmonieren perfekt, während Nardi sich zugleich unvergleichbar gefühlvoll durch sämtliche Abschnitte ihrer Diskographie flüstert und screamt. Es kommen noch Stücke wie “I Love The World”, “Afraid To Feel”, Fighting Evil”, “Still Back” und “Sound The Alarm”, bei denen es keine Sekunde langweilig wird, bis ANACRUSIS schließlich mit “Imprisoned” nach einer Stunde und 15 Minuten die Bretter der Tauberfrankenhalle verlassen. Das Publikum ist immer noch gefesselt und begeistert, zollt der Band mit tosendem Applaus Tribut und will die Amerikaner kaum gehen lassen. Schlichtweg genialer Gig!

WATCHTOWER 19:30-20:30 (Bild links unten)
Persönlich steht mir nun ein weiterer Höhepunkt des Festivals bevor, wenn nicht der Höhepunkt schlechthin, denn auf WATCHTOWER habe ich mich mit Abstand am meisten gefreut. Umso schlimmer war die Unsicherheit bis zuletzt, ob WATCHTOWER in voller Besetzung auftreten könnten, denn zwar waren Ron Jarzombek, Doug Keyser und Rick Colaluca bereits seit Mittwoch vor Ort, Fronter Alan Tecchio, der seinen ersten Gig wieder vereint mit der Band auf dem Keep It True absolvieren sollte, hing jedoch noch in den Staaten fest. Hatte ich mich schon fast damit abgefunden, mir WATCHTOWER instrumental zu Gemüte führen zu müssen (was ohne Frage auch genial geworden wäre!), kommt dann doch noch die freudige Nachricht, dass die Veranstalter keine Kosten gescheut haben und Alan für unglaubliche 2000€ extra haben einfliegen lassen. Zum Glück hat es also doch noch geklappt und WATCHTOWER entern pünktlich halb acht in voller Besetzung die Bühne.
Wer die Band kennt, weiß, dass die Texaner live immer eine verrückte Show zu bieten haben, so auch heute. Keyser stürmt die Bühne in rotem Hemd und mit abgedrehter Maske auf dem Kopf, Tecchio beginnt den ersten Song “Asylum” mit Fahrradhelm und Fliegerbrille und Jarzombek tritt in rot-schwarzer Magier-Hemd-Umhang-Kombination auf. Hat man diesen Schock erstmal verkraftet, kann die Show erst richtig losgehen. Wie gewohnt flippen WATCHTOWER völlig aus und zeigen, dass keine Bühne der Welt groß genug für sie sein kann. Jarzombek und Keyser, perfekt aufeinander angestimmt, battlen sich, posen, flitzen ständig von einem Bühnenende zum anderen und frickeln sich ganz nebenbei auf höchstem Niveau einen ab wie eh und je. Tecchio fügt sich nahtlos in dieses Ensemble ein, animiert das Publikum oder performt mit den anderen. Auch bei den folgenden Songs “Instruments Of Random Murder” und “The Eldritch” kann kaum Langeweile aufkommen, das Publikum feiert und flippt ebenso aus, wie die Musiker und die Stimmung kocht regelrecht. Zwischendrin gibt es ganz der Albernheit verschrieben einen Mini-Gagsong von fünf Sekunden “Volcano’s Blow”, bis es weiter geht mit dem neuen Song “The Size Of Matter”, “Mayday In Kiev” und “Tyrants In Distress”, gefolgt von der nächsten witzigen Einlage: Coverten WATCHTOWER bisher immer Madonna’s “Like A Virgin” gibt es diesmal “I Kissed A Girl” von Katy Perry in Eigeninterpretation. Leider können scheinbar so einige Zuschauer jedoch nicht viel mit WATCHTOWER anfangen, zwar leert sich die Halle nicht, aber anders wie bei den vorherigen Bands, füllt sie sich auch nicht, denn ebenso viele, wie in die Halle strömen, verlassen sie auch wieder. Persönlich ist mir das zwar unverständlich, aber rein objektiv ist der Auftritt der Texaner wirklich nicht für jeden etwas, denn die Komplexität der Songs, die stetige Frickelei und Tecchios einzigartiges, aber für Nichtkenner gewöhnungsbedürftiges Organ sollte man sich vielleicht wirklich erst in Ruhe auf CD anhören, um den Gig wirklich genießen zu können. Hätten sie jedoch wenigstens bis “The Fall Of Reason” abgewartet, der schließlich beweist, dass auch WATCHTOWER nicht nur schwer verdaulich sein können. Die ganze Halle grölt aus einem Munde mit, Wahnsinn!
Es folgen “Social Fears”, “Control And Resistance” und “Cygnus X-1”, bis WATCHTOWER ihre Show schließlich mit “Meltdown” beenden, bei dem Tecchio das vollkommen hingerissene Publikum schließlich mit einem kleinen Striptease beehrt. Ginge es nach mir, hätten die Texaner noch Stunden so weiter machen können – mein absolutes Festival-Highlight!

SAVAGE GRACE 20:50-22:05
Zur Erholung von diesem genialen, aber auch anstrengenden Auftritt wird es nun Zeit für eine ordentliche Portion eingängigen US Power Speed Metal: SAVAGE GRACE sind am Zug. Zwar wurde der Gig im Vorfeld nicht gerade bejubelt, insbesondere, weil Christian Logue mit einigen Negativ-Schlagzeilen auf sich aufmerksam gemacht hatte, aber die Halle ist trotzdem prall gefüllt, die Stimmung bestens und alle warten gespannt darauf, dass die Kalifornier die Bühne entern.
Mit “Bound To Be Free” legen SAVAGE GRACE dann auch gleich so richtig los. Es fällt sofort auf, dass Logue die Gitarre aus der Hand gegeben hat und sich nun gänzlich auf den Gesang konzentriert, was ihm erstaunlicherweise ziemlich gut steht. Mit den folgenden “Into The Fire”, einem neuen Track, “Betrayer” und “After The Fall From Grace” reißen die Kalifornier das Publikum sofort mit und halten die Stimmung durchweg auf dem Hochpunkt. Weiter geht’s mit “Master Of Disguise”, “We Came, We Saw, We Conquered”, “The Dominatress” und “Sins Of The Damned”, sprich insgesamt werden die beiden Kult-Alben “Master Of Disguise” und “After The Fall From Grace” zu gleichen Teilen bedacht und von einem neuen Song aufgelockert. Wie man hört, arbeiten SAVAGE GRACE in dieser Live-Besetzung auch momentan an einem neuen Album, man darf also gespannt sein.
Zum Abschluss überraschen die Amerikaner die tobende Menge schließlich mit zwei Cover-Songs: “Burn” von DEEP PURPLE und “Exciter” von JUDAS PRIEST. Ein letztes Mal wird gegrölt, gefeiert, das Haar geschüttelt und mitgesungen bis SAVAGE GRACE nach 75 Minuten, die rasend schnell vergingen, die Bühne verlassen.
Absolut solider und mitreißender Gig, mit dem die Kalifornier die Menge zweifellos begeistern und überzeugen konnten. Für mich persönlich allerdings etwas unspektakulär und wenig aufregend, allerdings schlagen SAVAGE GRACE auch nicht gerade direkt in meine Geschmacks-Kerbe.

OMEN 22:25-00:00 (Bild Mitte)
Wie bereits im Vorwort angedeutet haben CANDLEMASS, ursprünglicher Freitags-Headliner mit einer besonderen Jubiläumsshow (25 Jahre seit dem ersten Full-Length-Album “Epicus Doomicus Metallicus”), das Festival kurzfristig abgesagt. Begründung: Die Schweden waren der Meinung, dass das Flugverbot eventuell wieder ausgerufen werden könnte und sie so in Frankfurt fest sitzen und nicht rechtzeitig am Montag morgen zur Arbeit zurück wären (andere Leute müssen ja nicht arbeiten…). Somit ließen sie ihren Sänger Rob Lowe, der bereits vor Ort war, als seine Bandkollegen den Gig cancelten, kurzerhand im Stich. An dieser Stelle sei angemerkt, dass ihre Landsmänner von STEELWING keine Mühen scheuten und einfach sicherheitshalber mit dem Van anreisten. Aber das soll an Kommentar über die Absage von (dieser Name machte vor Ort schnell die Runde) CANCELMASS ausreichen. Wichtig ist nur, dass die Veranstalter kurzfristig einen Ersatz finden mussten und dies war mit OMEN, die aufgrund des Flugverbotes ausnahmsweise nicht mit der Einreise nach Deutschland, sondern der Heimreise in die Staaten nach einer Tour mit SAVAGE GRACE in Europa ihre Probleme hatten (hat der Vulkan also doch noch etwas gutes bewirkt), schnell getan.
Die Tauberfrankenhalle ist brechend voll und an CANDLEMASS wird kein Gedanke mehr verschwendet. Stattdessen wartet das Publikum gespannt, bis das kalifornische Quartett um Fronter George Call die Bühne einnimmt, die sogar ein neues Album mit im Gepäck haben. Mit “Termination” und “Death Rider” eröffnen OMEN schließlich ihre Show und haben die Menge sofort auf ihrer Seite. Das folgende “Dragon Breath” wird spontan dem Vulkanausbruch gewidmet und spätestens bei “Ruby Eyes (Of The Serpent)” rasten die Zuschauer völlig aus. Auch danach reiht sich ein Klassiker an den nächsten, “Die By The Blade”, “In The Arena”, einer meiner persönlichen Favoriten, “Teeth Of The Hydra” und schließlich “Blood On The Water” heizen die Stimmung weiter an, während Call das Publikum zum Mitmachen anregt und mit witzigen Ansagen unterhält, wenn auch stimmlich etwas angeschlagen, was wohl an der vorangegangen Tour liegt und ihm nicht übel zu nehmen ist. Schließlich beenden OMEN ihren Auftritt mit “The Axeman”, “The Curse” und “Don’t Fear The Night”, das Publikum lässt die Kalifornier jedoch nicht so einfach gehen. Nach lautstarken “Zugabe!”-Rufen kehren OMEN zurück auf die Bretter und zocken noch “Battle Cry” und “Warning Of Danger”, bis sie nun aber wirklich hinter der Bühne verschwinden, während das Publikum weiter tobt und applaudiert.
Insgesamt ein absolut überzeugender und routinierter Gig, mit dem die Amerikaner sich mal wieder in die Herzen der Zuschauer spielen konnten. Dass George Call etwas heiserer als gewöhnlich gesungen hat, mag zwar sein, dafür kann er zum einen aber nichts und zum anderen sei OMEN an diesem Abend sowieso ein jeder Fehltritt verziehen, allein deshalb, weil sie so kurzfristig und spontan für CANDLEMASS eingesprungen sind und so den Festival-Freitag gerettet haben, der mithin sein Ende findet.

Mortician

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12.05.2010

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