Monster Magnet
Monster Magnet
Konzertbericht
Um 21.50 Uhr stapften dann endlich fünf Gestalten völlig unspektakulär ohne Intro auf die Bühne, legten eine verkiffte Wah-Wah-Begrüßung hin und eröffneten mit dem Captain Lockheed-Cover „The Right Stuff“ ein Set, das zwiespältige Reaktionen hervorrufen sollte. Schon im Vorfeld der Tour hatten MONSTER MAGNET auf ihrer Homepage angekündigt, keine Hits spielen zu wollen, sondern „strictly Psych and Hard Rock“ zum Besten zu geben (O-Ton Dave Wyndorf: „No Spacelord or obvious hits . It’s an Acid Rock thing, I hope you’ll understand.“). Sie machten ihre Versprechung wahr, verzichteten dabei aber nicht auf alles, was ihre Shows vor ein paar Monaten ausgezeichnet hatte. Natürlich war wieder die Windmaschine dabei, die Wyndorfs Machoposing mit in die Luft geblasenen Haaren passend unterstützte. Ansonsten war es ein Konzert, an dem die alten Fans bei weitem mehr Freude gehabt haben dürften, als die Leute, die nur wegen eines „Space Lord“, eines „Heads Explode“ oder eines „Unbroken (Hotel Baby)“ gekommen waren. Das Wort psychedelisch wurde an diesem Abend ganz groß geschrieben, angefangen bei der meist aus wirr durcheinanderlaufenden Farben bestehenden Hintergrund-Filmshow, die mit einem Beamer an eine Leinwand hinter dem Schlagzeug projeziert wurde, über diverse Feedback-Orgien mit manchmal bis zu drei Gitarren, bis hin zu einem völlig überirdisch agierenden Wyndorf, der diesmal leider nicht von leicht bekleideten Damen auf der Bühne flankiert wurde. Alle Blicke dieses Abends konzentrierten sich nur auf diesen Rockstar. Ein anderes Wort wäre hier wirklich unangemessen. Egal, ob er eine Gitarre umgeschnallt hatte oder nur das Mikro beackerte, ich habe selten einen Frontmann gesehen, der seine Songs dermaßen ekstatisch durchlebt und dabei eine stimmlich ähnlich mächtige Performance abliefert.
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