Misery Signals
Live @ Die Stadtmitte Karlsruhe

Konzertbericht

Billing: Misery Signals, Most Wanted Monster, The Number Twelve Looks Like You und Your Demise
Konzert vom 2009-09-03 | Die Stadtmitte, Karlsruhe

THE NUMBER TWELVE LOOKS LIKE YOU waren anders. In jeder Hinsicht. Die Grindkappelle aus New Jersey lässt sich weder optisch noch musikalisch in irgendwelche gängigen Schemata pressen. Stattdessen regieren kontrolliertes Chaos und Wahnsinn. Von letzterem hat ganz besonders Sänger Justin Pedrick ein extra dickes Stück zum Frühstück gehabt. Er tänzelt über die Bühne, (Friedrich Leonhard Ignatius Josef Maria Lamoral Balthasar Prinz von Thurn und Taxis – ihr wisst schon, der Sport Kommentator – würde sagen: Er ist beweglich, er ist geschmeidig…er ist ein Handtuch!) krault den vorderen Reihen die Köpfe, lässt sich auf irgendwelchen Schultern nieder und durch die Gegend tragen, bevor er sich im nächsten Moment die Lunge aus dem Leib kotzt zu den wütenden Ausbrüchen seiner arschtight zusammenspielenden Instrumentalisten. Ein Blick in die Gesichter der Zuschauer lässt erahnen: Viele gibt es nicht, die einen Zugang dazu finden. Die meisten stehen nur wie angewurzelt da und sind einfach geplättet. Trotzdem, THE NUMBER TWELVE LOOKS LIKE YOU hinterlassen auf ihrer ersten Europa-Tour einen sehr guten Eindruck.

Gleich zu Beginn des Sets von YOUR DEMISE kommt schnell Bewegung in die Menge. Die vielen, für die meisten deutlich zu großen, T-Shirts der Band sind ein Indiz dafür, wie beliebt die Engländer zur Zeit in der Szene sind. Ihr Breakdown gespickter, metallischer Hardcore geht auch schnell in die Beine und hat durchaus seinen Reiz. Keine zehn Sekunden sind vergangen, da bildet sich schon der weit verbreitete Halbkreis vor der Bühne und die freie Fläche wird für massig Two-Steps und Violent-Dancing genutzt. Die Damen der Schöpfung lassen sich auch nicht lumpen und schwingen die Beine und Fäuste. Nur teilweise so unkoordiniert und rücksichtslos, dass es fast zu Handgreiflichkeiten mit anderen Zuschauerinnen kommt. Dass die Band solches Verhalten zu begrüßen scheint und nicht ein Wort darüber verliert, macht sie allerdings ein wenig unsympathisch. Den meisten macht das, ebenso wenig wie der viel zu laute und recht matschige Sound, aber nichts aus und es wird weiter fleißig mitgesungen, Finger gepointed und getanzt. Nach gut vierzig Minuten ist Schluss und es wird Zeit für den Hauptact des Abends.

Misery Signals

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16.09.2009

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