Misery Index
Necrophagist
Konzertbericht
Nach einem kurzen Intro fliegen nur so die Fetzen: Finger und Haare fliegen durch die dunstige Luft, erstere in steter Gefahr sich zu verknoten; das Griffbrett herauf und wieder hinunter, ohne Verschnaufpause. Das Quartett, sichtlich bemüht, dem Publikum ordentlich zu imponieren und überdies zu fesseln, zelebriert seinen brutalen, technischen Death Metal ohne Kompromisse. Die Kompromisslosigkeit fällt zu lasten der, vor allem live essentiellen Abwechslung, sodass sich nach einigen Minuten quälende Eintönigkeit ausbreitet und gegenüber der Musik abstumpft.
Ohne Frage darf man ORIGIN ein Geschick attestieren, mit ihren Instrumenten umzugehen. Besonders der Schlagzeuger, welcher rein optisch einem Hobbit in nichts nachsteht, spielt ohne mit der Wimper zu zucken – ja, er wirkt unterfordert – etliche seiner Kollegen an die Wand. Mit einer kaum beschreibbaren Gemütlichkeit trümmert er auf sein üppiges, von reichlich Becken gesäumtes Kit ein, hält Pläuschchen mit dem Drum-Tech und wehrt nebenbei hinterlistige Attacken (Bierduschen und sonstige Albereien) ab. Sein Spiel ist geprägt von Blasts, Breaks und Fill-ins. Beeindruckend. Und bis auf Schlagzeug und zu weilen das garstige Gegrunze, in drei unterschiedlichen Höhen-, oder vielmehr Tiefenlagen, erreichte nichts meine Gehörgänge. Dass sich Gitarrist und Bassist, und jener ganz besonders, einen abbrechen und völlig verstört auf ihre Instrumente einhacken, wird von meinem optischen Kanal bestätigt, doch vergebens. Songs zu erkennen, ich vermeine vom formidablen „Informis Infinitas Inhumanitas“ den Opener „Larvae Of The Lie“ identifiziert zu haben, oder die filigrane Schwerstarbeit wert zu schätzen, ist aufgrund eines unterirdischen Sounds nicht praktikabel. Ein fünfter Mann an der Gitarre wäre mit Sicherheit auch nicht verkehrt gewesen. (Conni)
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