Mila Mar
Dark Area Festival
Konzertbericht
Nach kurzem Umtrunk und während ich meine Blicke der Tanzfläche, präziser gesagt dem Tanzvolk widmete, hieß es für Peth erneut die Lauscher zu spitzen, um bei Goethes Erben ein weiteres Highlight dieses Festivals zu genießen: Machten sich bei dem ein oder anderen nach sieben Bands, zu fortgeschrittener Stunde und schweißtreibenden Temperaturen bereits die ersten Müdigkeitserscheinungen bemerkbar so sollten diese beim Auftritt des Festival Headliners Goethes Erben gegen 02:00 in Anbetracht eines energiegeladenen Oswald Henke so gut wie verfliegen. Von einer sechsköpfigen Band wurden Mindy und Oswald auf der Bühne unterstütz, um ein musikalisches Resümee der über zehnjährigen Schaffensphase zu ziehen, dessen Basis die neueste Veröffentlichung „Nichts bleibt wie es war“ bildete, von der man immer wieder Exkursionen in die Vergangenheit unternahm. Einen rasenden, aufgewühlten, kummervollen und traumatisierten Oswald gab es zu „Zinnsoldaten“, „Sitz der Gnade“, „Der Eissturm“ oder „Nichts bleibt wie es war“ zu bewundern und fast erschien es, als diente der „Zaun“ des Photograbens eher zum Schutz des Publikums vor Oswald, der immer wieder die menschliche Nähe suchte, Hälse packte oder mit einem Fuß auf der Bühne, mit dem anderen auf der Absperrung, bedrohlich über der thronte Menge, als umgekehrt. Wann immer es in der letzten Zeit möglich war, haben Goethes Erben das in Zusammenarbeit mit Peter Heppner entstandene Stück „Glasgarten“ in entsprechender Besetzung vorgetragen und auch an diesem Abend versuchte Oswald seinen stimmlichen Partner auf die Bühne zu bekommen – wenn dies leider auch nicht körperlich der Falls sein konnte, dann aber, unter Ausnutzung der Kommunikationsmittel unserer Zeit, wenigstens stimmlich. Leider scheiterte der erste Versuch durch das Fehlen des Gesprächspartners, der zweite, den er während der Zugabe unternahm, an der Übertragbarkeit der Stimme ins Mikro, so dass Oswald nur noch dadurch den Beweis erbringen konnte, dass er zu später Stunde tatsächlich mit Peter Heppner plauschte, indem er das Handy ins Publikum reichte und dort auch in seiner Aussage bestätigt wurde. Nach zwei Zugaben nahm dann die Show von Goethes Erben ihr Ende und mit ihr auch das Live Programm des Dark Area Festivals. Bleibt zu hoffen, dass dies bestens organisierte Festival eine Fortsetzung finden wird.
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