Mila Mar
Dark Area Festival

Konzertbericht

Billing: Accessory, Breathe, Goethes Erben, Mila Mar, Neuroticfish, Pierrepoint, Suicide Commando und Untoten
Konzert vom 2001-10-02 | Musiktheater & Nachtwerk, Kassel

Erneut mit dem Strom ging es für mich nach Neuroticfish auf direktem Wege rüber zum Live-Floor, wenn da nicht, ja wenn da nicht – tatsächlich, Peth leibhaftig vor mir gestanden hätte! Unser „such mich doch, du findest mich ja eh nie“-Spielchen war damit ein für alle mal beendet und wirklich traurig dürfte darüber wohl keiner von uns beiden gewesen sein. Das erste mal Face-to-Face plaudernd, begaben wir uns dann in den Bann von Suicide Commando, für mich nach dem Auftritt beim diesjährigen Wave-Gotik-Treffen bereits das zweite mal anno 2001. Ich sah das ganze wie folgt: 15 Jahre und kein bißchen müde! Den belgischen EBM-Heroen Suicide Commando wurde um Mitternacht die Ehre des Co-Headliners des Live-Floors zuteil und wie der Zufall es so will, sollte dieser Auftritt als 100. Show in die Geschichte der Band eingehen. Die Halle des Musiktheaters war bereits lange vor dem planmäßigen Beginn brechend voll und dementsprechend setze einem das Klima zu. Dennoch schafften es Johan, Tanja und der für Gerrit in die Bresche gesprungene Torben (Lights of Euphoria), die Meute darüber hinaus zum Schwitzen zu bringen. Songs vom 2000er Meisterwerk MINDSTRIP, wie „Hellraiser“, „Love Breeds Suicide“ und „Comatose Delusion“ besitzen als Konserve schon eine gewaltige Ausstrahlung, doch in Kombination mit der bedrohlich wirkenden Light-Show (die scheinbar von der Band selbst gestellt wurde) und dem Stageacting von Chefdenker Johan, der auf der Bühne gerne die Rolle des Psychopathen mimt und vor Hass und Zerstörung geradezu strotzt, dürfte das Gesamtbild für Außenstehende wohl purem Horror geglichen haben. MINDSTRIP wurde mit etlichen Tracks bedacht, doch auch der ein oder andere ältere Song sollte im Set nicht fehlen. Lediglich „Dein Herz – Mein Gier“, der erste deutschsprachige Song aus dem Hause Suicide Commando, wollte zu meiner Verwunderung nicht aus den Boxen ertönen.. Schweißgebadet und dennoch nicht satt, forderte das ausnahmslos überzeugte Auditorium schließlich die obligatorische Zugabe, welche in Form des bekanntesten Hits der Band „See you in hell“ (welch Überraschung) gewährt wurde. Für mich stellte der Gig des Trios den unangefochtenen Höhepunkt des diesjährigen Dark-Area-Festivals dar und es dürfte sich als diffizil erweisen, einen würdigen Nachfolger im Jahr 2002 zu finden…

Mila Mar

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02.11.2001

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