Mila Mar
Mila Mar
Konzertbericht
Die aus dem Umkreis von Göttingen stammende Band Mila Mar, die durch Auftritte als Vorband von Goethes Erben und auf dem Wave Gothik Treffen, einen beachtlichen Bekanntheitsschub erhielt, lud im Jungen Theater zum Heimspiel ein. Der Beginn des Abends zeichnete sich durch eine leicht konfuse Organisation aus, diverse Uhrzeiten kursierten, zwei Schlangen, aber nur eine Kasse. Mit der Entfachung eines Feuers begann das grenzenlose, durch keinerlei sprachliche Barrieren gehemmte, Emotionenspiel, wie ein Zeremoniell anmutend, in dem uralte Kräfte in einer längst vergessenen Sprache angerufen wurden. In einen dezenten, warmen Lichterdom getaucht, von lichtem Nebel umschlungen präsentierte sich das Quintett auf der Bühne. Mit beachtlichen Stimmumfang wurden die Laute der Phantasiesprache, in welche die eigene Kreativität immer wieder Wörter des bekannten Sprachschatzes hinein projizierte, intoniert. Gerade noch in kindlichen Sprachversuchen versunken, erschallten im nächsten Augenblick beschwörerische Formeln, um sich in arienähnlichen Klängen zu verlieren. Auch die musikalischen Mitstreiter an den unterschiedlichsten Instrumenten wie Geige, Flöte, Trommeln, Keyboards und Percussions trugen zu einem wunderschönen Konzert bei, dessen Atmosphäre selbst die kontinuierlich beleuchteten Rauchverbotsschilder rechts und seitlich oberhalb der Bühne keinen Abbruch mehr taten. Nach zwei Zugaben wurde das begeisterte, bunt gemischte Publikum, wieder in die Realität entlassen, in der das gesprochene Wort, zuerst ungewohnt und ausdrucksschwach erschien.
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