Midnight
Spuck auf das Kruzifix!
Konzertbericht
Nur zwei der heute Anwesenden geben auf Nachfrage an, beim ersten Oberhausen-Gig von MIDNIGHT gewesen zu sein. Der Andrang an seitdem dazu gekommenen Fans spricht für den heutigen Status der Band. Ausverkauft ist der Kulttempel nicht, aber für einen Sonntagabend ist das Publikumsaufkommen mehr als respektabel. Kein Wunder, haben sich MIDNIGHT inzwischen absoluten Kultstatus erspielt.
MIDNIGHT lassen kaum Verschnaufpausen
Woher der rührt, beweist das Trio in knapp 60 Minuten Spielzeit mit einer energetischen Speed-Metal-Show voller Punk-Attitüde. Auf Knalleffekte oder sonstige Spielchen verzichten MIDNIGHT Wie gewohnt. Stattdessen gibt es gnadenlos auf die Fresse, maximal für kurze Ansagen unterbrochen, die als Verschnaufpausen dienen.
In diesen Momenten stellt Athenar seinen lakonischen Humor ein ums andere Mal unter Beweis, was für regelmäßige Lacher im Publikum sorgt. Seinem Aufruf, doch bitte das in der Location hängende Kruzifix anzuspucken, kommen die Fans allerdings trotz aller Verbindung nicht nach. Dafür aber folgen sie dem musikalischen Vormarsch.
Mehr Fannähe geht nicht
Hits wie „Evil Like A Knife“ oder das unkaputtbare „You Can’t Stop Steel“ grölt das Publikum lauthals mit. Zahlreiche Moshpits lassen nicht lange auf sich warten. Der Bewegungsdrang von Gitarrist Vanik, der kaum eine Sekunde stillsteht und wie ein Wahnsinniger auf seine Gitarre einprügelt, übertragt sich nach wenigen Sekunden auf das Publikum.
Als die letzten Töne von „Unholy And Rotten“ verklingen, springt Athenar ganz im Geiste des Rock’n’Rolls ins Publikum. Fannähe schreibt er nicht nur bildlich groß. Nach vollzogener Schwarzen Messe taucht er kurzerhand am Merchandisestand auf und unterschreibt fleißig, was die Fans ihm unter die Nase halten.
Galerie mit 21 Bildern: Midnight - Live in Oberhausen 2022Ein gelungenes Vorgprogramm
Angesichts des Fanatismus der MIDNIGHT-Anhängerschaft, haben es die Vorbands heute schwer. PHANTOM CORPORATION spielen anfangs vor einem noch nicht mal ansatzweise gefüllten Kulttempel. Dabei macht das Quintett seine Sache verdammt gut und hätte mehr Publikumszuspruch verdient. Ihr bisweilen leicht rumpeliger Death Metal knallt ordentlich und passt mit seiner rotzigen Attitüde gut zum Mainact des Abends.
Galerie mit 17 Bildern: Phantom Corporation - Live in Oberhausen 2022Anders verhält es sich mit THE VERY END. Mit ihrem Melodic Death Metal fallen sie heute aus dem Rahmen. Die gekonnte Performance der Band sorgt aber dafür, dass sie im Laufe des Gigs mehr als Höflichkeitsapplaus erntet. Insbesondere Frontmann Björn Gooße überzeugt mit harten Shouts und starkem Klargesang. Weiterhin legt die Gitarrenfraktion einige scharfe Riffs vor. Da gehen 40 Minuten schnell vorbei.
Galerie mit 21 Bildern: The Very End - Live in Oberhausen 2022Interessante Alben finden
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