Metallica
Worldwired-Tour 2019 in Mannheim
Konzertbericht
METALLICA rücken mit Sack und Pack an, um vor 60.000 Zuschauern das letzte Europakonzert ihrer „World Wired Tour“ 2019 auf dem Maimarktgelände in Mannheim zu spielen. „Sack und Pack“ bestehen dabei aus den Herren BOKASSA aus Norwegen sowie den schwedischen (Ok-)Kult-Rockern GHOST, die sich ebenfalls ein Stelldichein geben. Die Veranstaltung ist, wie bereits die Vorigen, restlos ausverkauft und lässt auf eine nicht minder opulente Show der Bands hoffen – allen voran sind die Erwartungen an den Headliner natürlich groß.
BOKASSA verdienen sich ihren Support-Slot redlich
Los geht es pünktlich, auf dem schon gut gefüllten Gelände, mit BOKASSA aus Norwegen. Die gewaltige Bühne ziert eine leicht gefaltete LED-Leinwand, die links mit einem weißen M und rechts mit einem weißen A, jeweils METALLICA-typisch stilisiert, versehen ist. Die Jungs vom BOKASSA fühlen sich hier sichtlich wohl und zeigen trotz der hohen Temperaturen eine Show mit viel Bewegung auf der Bühne – man merkt, dass die Herren ordentlich vom Windschatten von METALLICA profitierten und beweisen eine spielerische Kaltschnäuzigkeit. Es war eine gute Idee von Lars Ulrich, sie als Vorband mit ins Boot zu holen. Da freut man sich schon richtig auf deren eigene Headliner-Tour im Herbst.
Setlist BOKASSA:
Impending Doom
Last Night (Was A Real Massacre)
No Control
Crocsodile Dundee
Charmed & Extremely Treacherous
Vultures
Immortal Space Pirate (The Stoner Anthem)
Walker Texas Danger
GHOST begeistern wie immer
Nach einer kurzen Umbaupause geht es mit der schwedischen Metal Band GHOST weiter. Das schrille rote Bühnenoutfit von Sänger Tobias Jens Forge alias Cardinal Copia sticht sofort ins Auge, die namenlosen Ghouls an den Instrumenten tragen als Kontrast dagegen schwarz mit silbernen Teufelsmasken. Das Bühnenbild hat sich im typischen GHOST-Stil zu nachgeahmten Kirchenfenstern verwandelt – es gibt eben Dinge, die sich selbst nach all dem Drama um die Band nie ändern werde.
Los geht es mit „Ashes“ aus dem aktuellen Album „Prequelle“, das vom Publikum unter tosendem Jubel in Empfang genommen wird. Auf dem immer voller werdenden Maimarktgelände sind offenbar eine ganze Menge GHOST-Fans eingetrudelt, was kraft der gewaltigen Stimmung nicht zu überhören ist. Die Band spielt sich trotz der weiter anhaltenden Hitze (man beachte das Outfit von Forge) souverän durch ihr Set und erntet zu den Schlussakkorden des letzten Songs „Square Hammer“ riesigen Beifall.
Setlist GHOST:
Ashes
Rats
Absolution
Ritual
From The Pinnacle To The Pit
Faith
Cirice
Miasma
Year Zero
Mummy Dust
Dance Macabre
Square Hammer
METALLICA untermauern ihre Headliner-Rolle
Es folgt eine längere Umbauphase. METALLICA fangen hiernach erst mit Verspätung an zu spielen. Nach den Video-Intros steigen sie mit Vollgas zu „Hardwired“ ein und lassen keinen Zweifel daran wer hier die Hosen anhat. Die routinierten Thrash-Urgesteine lassen sich kaum anmerken, dass ihnen der letzte Auftritt geschweige denn die ohne Zweifel anstrengende Europa-Tour in den Knochen steckt – von Müdigkeit keine Spur! Die Herren um Frontmann James Hetfield zeigen einfach, dass sie Bock darauf haben, die 60.000 Fans mitzureißen. Auch der Sound aus der riesigen Anlage lässt keine Wünsche offen.
Nach acht weiteren Songs wird endlich das Rätsel um den Local Act gelöst. Zuvor begeisterten sie ihre Fans in Köln mit „Viva Colonia“ und in München mit „Schickeria“. Heute wird hier Rio Reisers „König von Deutschland“ von Kirk Hammett und Robert Trujillo zum Besten gegeben. Mittlerweile ist es dunkel geworden, jetzt kommen die eingesetzten Laser, Flammen und Pyroelement erst richtig zur Geltung. Gerade die Lasershow bei “ Nothing Else Matters“ lässt eine unglaubliche Atmosphäre aufkommen. Zu „Enter Sandman“, den letzten Song des Abends, gibt es außer der Pyro jetzt noch ein ordentliches Feuerwerk dazu. Was noch folgt ist eine mehrminütige Danksagung an Fans, ans Team und die übrigen Helfer, welche die Tour möglich gemacht haben.
Setlist METALLICA:
Intro (Long Way to theTop,The Ecstasy Of Gold, Hardwired Intro)
Hardwired
The Memory Remains
The Four Horsemen
The God that Failed
The Unforgiven
Confusion
Moth Into Flame
Sad But True
The Outlaw Torn
Kirk & Rob Doodle (Rio Reiser – “ König von Deutschland”)
St. Anger
One
Master Of Puppets
For Whom The Bell Tolls
Creeping Death
Seek And Destroy
Zugabe:
Spit Out The Bone
Nothing Else Matters
Enter Sandman
Outro (The Frayed Ends Of Sanity)
Sprich: Die Beteiligten feierten in Mannheim einen rundum gelungenen Konzertabend, an dem es wenig auszusetzen gibt. METALLICA zeigen sich routiniert aber nicht abgestumpft, GHOST rocken wie eh und je und BOKASSA dürften selbst an diesem Abend noch den ein oder anderen Fan dazugewonnen haben.
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