Metallica
Metallica

Tja, und jetzt hieß es erstmal warten auf METALLICA, sich bei Bedarf geduldig in eine der elend langen Schlangen vor den Getränkeständen einreihen und sich Bier auf Vorrat holen. Der Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil! Sogar die Welle lief ein paar Mal durch die Wuhlheide. Das war aber kein Vergleich zum losbrechenden Jubel, als um 20.45 Uhr Ennio Morricones „The Ecstasy Of Gold“ erklang, das in das Intro von „Battery“ überging, während dem James, Lars, Kirk und Robert unter frenetischem Beifall auf die Bühne schlenderten. Ab jetzt gab es kein Halten mehr. Jede Zeile wurde lauthals mitgegröhlt und das Publikum brandete immer wieder in großen Wellen in Richtung Bühne. Direkt weiter ging es mit „Master Of Puppets“, was die Hoffnungen auf eine Setlist, die verstärkt auf altes Material setzte, immer mehr näherte. Diese sollten sich auch erfüllen. „Load“ und „Reload“ wurden völlig außen vor gelassen und auch das neue Album wurde nur mit zwei Songs bedacht. Live kamen „Frantic“ und „St. Anger“ ungleich besser als auf Platte, weil die Blechsnare nicht alles gnadenlos zuschepperte. Generell war der Sound, den Metallica hier an diesem Abend auffuhren, für Open Air-Verhältnisse absolut perfekt. Genauso perfekt war die Songauswahl. Kleiner Auszug gefällig? „Ride The Lightning“, „Welcome Home (Sanitarium)“, „The Thing That Should Not Be“, „For Whom The Bell Tolls“, „No Remorse“. Noch Fragen? James Hetfield ist zwar stimmlich nicht mehr der alte, was aber nicht heißt, dass er nicht immer noch einer der coolsten, wenn nicht sogar der coolste Frontmann unter der Sonne ist. Daran kann selbst ein über die Jahre etwas „sanfter“ gewordenes Organ nichts ändern. Auch die Leistungen der anderen Bandmitglieder knüpften wieder in punkto Spielfreude an selige Zeiten vor „Load“ an. Allein das etwas gewöhnungsbedürftige Stageacting von Trujillo sorgte für den ein oder anderen skeptischen Blick hier und da.