Metallic Noise Festival 2005
Konzertbericht
„Hallo, wir sind KAMINARI und haben euch Metal mitgebracht“, war die klare Ansage des Schwaben-Quartetts. Und den hatten sie ohne Zweifel im Gepäck, verpackt in einer traditionellen, MAIDEN-lastigen Ausrichtung. Die Musiker sind (bis auf Ausnahme des Bassers) alle schon im älteren Semester und trugen ihre Songs auch entsprechend routiniert vor. KAMINARI ließen sich auch vom mäßigen Interesse nicht abschrecken, hatten kräftig Spaß auf den Bühnenbrettern und wussten den massig vorhandenen Platz vor der Bühne ironisch zu kommentieren. Zu „Guardian Angel“ erhoben sich dann doch einige Pommesgabeln gen Himmel und die Herren verließen zufrieden die Bühne. (Raphi)
KARKADAN
Leider muss ich gleich vorweg schicken, dass ich nicht den ganzen Gig der Band miterleben konnte, weil zu Beginn der übermäßige Genuss von Jägermeister seinen Tribut forderte und mich kurzzeitig außer Gefecht setzte. Aber als ich nach der Hälfte meinen Platz vor der Bühne fand, war schnell klar, dass die Herren um Veranstalter Robby alles im Griff hatten und ihren düsteren, melodischen Black/Death Metal routiniert ins Rund krachen ließen. KARKADAN konnten zudem auf eine große Anhängerschaft zurückgreifen, die den Gig der Schwaben abfeierten. Alles in grünen Bereich und auch das MEGADETH Cover wurde mehr als wohlwollend von den Fans aufgenommen. Robby und seine Jungs konnten sich während ihrer Bühnenzeit etwas vom Stress der vorherigen Tage erholen und schon mal vorab ein wenig wohlverdientes Lob abholen. (Norman)
APOPHIS
Kräftig gefeiert haben die Death Metal Urgesteine von APOPHIS am Vortag, doch rechtzeitig zu ihrem Gig am Samstagabend standen die Schwaben fit und motiviert im Rampenlicht. Nach diversen Line-up Problemen scheint sich die aktuelle Mannschaft nun zu stabilisieren, was positive Auswirkungen auf die Live-Präsenz und Qualität hat. „Sick At Heart“ vom aktuellen Output „I Am Your Blindness“ oder der Bandklassiker „Nobody Will Miss You“ knallten auf jeden Fall vorzüglich und hinterließen sicherlich eine Menge schmerzender Nacken. Folglich war die Stimmung im Publikum ausgezeichnet. Besonders die Death Metal untypischen und sehr melodischen Soli vom Gitarristen Roger wussten auch live zu überzeugen und brachten Auflockerung in die technisch einwandfrei vorgetragenen Knüppelkracher. Sauberer Gig! (Raphi)
LUNA FIELD
LUNA FIELD ist eine Band die durchaus polarisiert und einmal mehr die Lager spaltet. Zum einen in das meist weibliche Lager, das den charismatischen Sänger im MANSON Outfit anhimmelt und zum anderen in das Lager der Herren, das dem Auftreten nur Peinlichkeit attestieren kann. Alles eine Glaubensfrage, denn wichtig ist die Musik und da konnten die Herren durchaus mit einigem Feingefühl für düstere und krachende Songs im Black Metal Fahrwasser überzeugen. Auch live kam die Mischung recht gut an und wurde vornehmlich vom weiblichen Publikum abgefeiert. Leider kam der CRADLE OF FILTH ähnliche Gesang nicht richtig zur Geltung, was aber dem Gig nicht wirklich schadete. Die Jungs haben definitiv Potenzial und dürften noch den einen oder anderen Fan an diesem Abend hinzugewonnen haben. (Norman)
FLESHCRAWL
Um mir jetzt einen weiteren Vergleich zwischen Schwaben und Schweden zu verkneifen (und da war er schon!) gleich zum Wesentlichen. Noch viele Worte über FLESHCRAWL zu verlieren, wäre Eulen nach Athen getragen. Wer das Abrisskommando bis jetzt noch nicht kennt, darf sich entweder eines Paares überdimensionierter Scheuklappen oder aber totaler Ahnungslosigkeit sicher sein. Wie schon auf dem UFTG konnten FLESHCRAWL auch auf dem Metallic Noise voll überzeugen. Man merkt der Band einfach eine gehörige Portion Routine an, die natürlich von den etlichen Auftritten kommt, die man ständig absolviert. Die Jungs sind aufeinander eingespielt und holzen ihr Set extrem tight herunter. Diesmal fanden sich darin: „Soulskinner“, „As Blood Rains From The Sky”, „Flesh Bloody Flesh”, „The Forthcoming End”, „Damned In Fire”, „Beneath A Dying Sun”, „Under The Banner Of Death”, „Made Of Flesh”, „Demons Of The Dead”, „Rotten” und „The Day Man Lost”. Es ist immer wieder schön, FLESHCRAWL in Aktion zu sehen. (Thomas)
PUNGENT STENCH
Also so schlecht, dass man mit dem Slogan „Old School Show” für PUNGENT STENCH werben muss, war das letzte Album der Öschis nun echt nicht. Im Gegenteil! „Ampeauty“ gefällt mir immer noch sehr gut. Genug Leute scheinen das aber ganz anders zu sehen. Und selbst die Wiener Buben selber scheinen Verständnis dafür zu haben: „Wia sind gebetn woan, doss wia kahne neien Sochn spiel’n, weil die scheiße san. Desholb gibt’s heit nur Sochn bis zur Dörty Reims…“ Und so sollte es sein. Alle hab ich zwar nicht mitbekommen, aber dabei waren „Bonesawer“, „Sputter Supper“, „For God Your Soul… For Me Your Flesh”, „Blood Pus And Gastric Juice”, „Splatterday Nightfever”, „Shrunken And Mummified Bitch”, „A Small Lunch”, das unvermeidliche geile „La Bamba” und als Zugabesong noch „Viva La Muerte”. Ach ja, und „Pulsanting Protoplasma“ von der Split mit DISHARMONIC ORCHESTRA war auch am Start! Den Leuten schien’s zu gefallen, denn viele waren ausschließlich wegen der alten Schinken angereist. Und auch PUNGENT STENCH selber schienen einigen Spaß daran zu haben, das alte Brett zu zocken. Vermisst hab ich von den neuen Songs keinen, denn die alten haben einfach genug Charme. Da braucht man nix anderes mehr. Eine nette Idee, diese Old School Show! (Thomas)
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