Metallic Noise Festival 2005
Konzertbericht
H.E.L.L.
Ein mehr oder weniger nahrhaftes Frühstück bzw. dessen Ausscheidung verhinderten leider, dass ich mir MANUS MORTIS zu Gemüte führen konnte, so trudelte ich leicht zerstört zu H.E.L.L. auf das idyllische Gelände. Die gaben an dem Tag ihr letztes Konzert, denn eigentlich hatten sie sich schon aufgelöst. Musikalisch gab es die volle Old School Thrash Kante, die nicht nur für mich zu früh am Tag begann. So sahen es auch viele andere und dementsprechend wenig Interesse herrschte vor der Bühne. Die Musik war ja nicht so schlecht, aber alles halt irgendwie auch schon tausendmal gehört. So bemühten sich die meisten erst mal etwas in den Magen zu bekommen und dann das erste Bier herunter zu zwingen. Prost und rest in peace H.E.L.L.! (Raphi)
LIFTHRASIL
„Willkommen im Reich von LIFTHRASIL“ war die Ansage, doch dann folgte ein überflüssig in die Länge gezogenes Intro. Die Stuttgarter hatten mit ihren düsteren Black Metal Hymnen einen erbitterten Feind: die Sonne! Die schien nämlich und das stand im krassen Kontrast zur Musik. Die war nämlich gar nicht schlecht, in Songs wie „Entmenschlichung“ oder „Vor dem Sturm“ steckt durchaus Potenzial. Mit „Nagelfar“ gab es auch noch einen musikalischen Querverweis in Songform, die Musik der Berliner Combo ist streckenweise nicht unähnlich. Eigentlich ein guter Gig, auch wenn einige Songs weniger livetauglich waren und unter Kopfhörern sicher mehr Wirkung entfalten. Nächstes Mal bitte ohne Sonne… (Raphi)
ASTERIUS
Die Schwaben hatten das Pech, dass man schon recht früh an diesem Samstag die Bühne entern musste und deshalb nur wenige Fans anwesend waren und zudem einige Schnapsleichen vom Vortag den Weg pflasterten. Die Band um Fronter Andrash hatte somit nicht gerade den besten Stand an diesem Tag und hatte zudem auch ein wenig mit sich selbst zu kämpfen. Denn irgendwie wollte auch der Funke auf der Bühne nicht wirklich zünden und man spürte förmlich wie unwohl sich die Band in ihrer Rolle fühlte, die gute Miene zum bösen Zuschauerspiel machen musste. Hinzu kam, dass Sänger Andrash stimmlich heute nicht ganz auf der Höhe war und den Mix aus cleanen Vocals und Kreischgesang nicht in letzter Konsequenz und sonstiger Stärke darbieten konnte. Trotzdem war der Auftritt der Dark Metal Formation eine unterhaltsame Sache und machte Lust auf das bald erscheinende neue Album. (Norman)
PSYCHOTRON
Schade, schade wie wenig diese Musik mittlerweile noch angenommen wird. Guter Power Thrash der besten Kategorie hatten die Jungs im Gepäck und keinen interessierte es. Zugegeben, den besten Tag hatten die sympathischen Schwaben nicht erwischt, aber man war noch immer so gut in Form, dass man locker mit dem Rest mithalten konnte. Leider wurde hier ganz deutlich, wie wenig diese Musik heute noch angesagt ist bei den Kids und wie man sich musikalisch nur noch in Extremen definiert. Für mich stellten die Jungs einen schönen Kontrast dar und lockerten den Nachmittag deutlich auf. Technisch gab es ohnehin nichts zu bemängeln, denn die Herren sind mittlerweile gereifte Musiker mit jeder menge Erfahrung. Ich hoffe, dass auch diese Musik bald wieder mehr Akzeptanz findet. Verdient hätten es die Mannen allemal. (Norman)
BEHIND THE SCENERY
Gewohnt spielfreudig, und auch was die Bewegung auf der Bühne angeht sehr aktiv, brachten die Göppinger ihren progressiven Melodic Death Metal an den Mann. Leider musste sich herausstellen, dass gleich drei Gitarren für die Anlage auf dem MNF wohl doch etwas viel war. So ging ein Großteil der Licks und Soli, die im Hintergrund geschehen, ungehört verloren. Trotzdem rockten Songs wie „Kneel To Pray”, „Under A Frozen Sun”, „Me And The Sun”, „Rétroviseur” oder „De-Revelation” ordentlich und deckten hauptsächlich die beiden letzten Alben ab. Leider haben die sympathischen Jungs „Pierce The Eyes“ nicht gespielt, aber was soll’s. Gefallen haben sie mir trotz des schlechten Sounds, wohl auch aufgrund der guten Erinnerung, die ich an andere Auftritte der Band hege. (Thomas)
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