Metallic Noise Festival 2005
Konzertbericht
Was hatte ich mich auf SECRETS OF THE MOON gefreut. Ein Sahnehäubchen auf dem Billing, das man nicht alle Tage zu Gesicht bekommt. Langsam aber sicher hat sich die Dämmerung über dem kleinen aber feinen Festivalgelände verzogen und der Nacht Platz gemacht. Genau die richtige Umgebung und Atmosphäre für die Band, die mit brennenden Holzstümpfen am Bühnenrand für die richtige Stimmung sorgte. Und dann ging es los, das Black Metal Gewitter, das mit seinen überlangen Songs wie Donnergrollen über die Zuschauer fegte und mit seinen progressiven Elementen immer wieder für taghelle Blitze sorgte. Mit einer majestätischen Show, die der Stimmung mit reduzierter Action auf der Bühne Rechnung trug, wirkten die Geheimnistuer fast beschwörend. Nicht nur „Miasma“ vom letzten Album „Carved In Stigmata Wounds“ wusste voll zu überzeugen, auch „Bleakstar“ von der zu der Zeit noch nicht veröffentlichten „The Exhibitions EP“ schloss nahtlos hochwertig an. Den Höhepunkt aber bildete das grandiose „To The Ultimate Embers And Ash”, das auch auf Platte zu meinen absoluten Favoriten zählt. Sehr guter Auftritt! (Thomas)
DISILLUSION
Nach den DARK SUNS, die auch bis dahin das Highlight des Tages markierten, war es Zeit für die zweite Kombo aus Leipzig. DISILLUSION hatten mit ihrem letzten Album erdbebenartig die Szene erschüttert. Nachdem ich die Band sowohl auf sehr kleinen als auch auf den ganz großen Bühnen gesehen hatte, war ich gespannt, wie man das technisch anspruchsvolle Material an diesem Abend zum Besten geben würde. An den Umstand, dass die Band ohne Bassist spielt, hat man sich mittlerweile gewöhnt, denn auch der vorübergehend engagierte Mann am Viersaiter war nicht lange Bestand des Line-Ups. Auch an diesem Abend gab es musikalisch rein gar nichts zu bemängeln und die Menge ließ sich zum ersten Mal kollektiv zu Begeisterungsstürmen hinreißen und bemerkte darüber nicht einmal die kleinen technischen Schwierigkeiten, die man an der Gitarre hatte. DISILLUSION boten einen repräsentativen Querschnitt durch das eigene Schaffen und hatten auch einige ältere Stücke („The Porter“) im Set. Schade nur, dass man wieder zu sehr von den Einspielungen von CD (Keyboard und Bass) abhängig war und der Gig somit etwas an Leben verlor. (Norman)
GRAVEWORM
Dass sich die Südtiroler GRAVEWORM in den letzten Jahren zu einer der besten Live-Bands im melodischen Black/Death-Bereich gemausert haben, dürfte sich auch bis ins Großerlacher Ski- und Freizeitzentrum herumgesprochen haben. Folglich war ordentlich was los, als der Freitags-Headliner die Bühne betrat. Selbst Kritiker der Band mussten zugeben, dass die Musik live weit mehr zu überzeugen weiß und die Performance absolut professionell ist. Es macht optisch einfach was her, wenn auf der Bühne alle anwesenden Musiker am Bangen sind, und das auch noch im Takt. Der Funke sprang auch schnell aufs Publikum über; bei der Songauswahl legten GRAVEWORM das Hauptaugenmerk auf die aktuelle Scheibe (N)Utopia. „Never Enough“ oder „Hateful Design“ waren dem Publikum bestens bekannt und wurden gebührend abgefeiert. Der Sänger mimte den Berserker, stampfte teilweise wie ein entlaufener Gorilla über die Bühne, feuerte an und brachte das Publikum mit den Ansagen auf seine Seite. Den Höhepunkt erreichte die Stimmung dann beim MAIDEN Cover „Fear Of The Dark“, bei dem ein (mehr oder weniger) textsicherer Sänger aus dem Publikum rekrutiert wurde. Irgendwann im Verlaufe des Sets legte sich dann aber alkoholischer Nebel über das Gelände (oder doch nur über mein Gehirn?), und kurz bevor es dann zu schlimm für den Rezensenten endete, beendeten GRAVEWORM ihren Gig und entließen alle Anwesenden in die Nacht. (Raphi)
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