Metalfest Germany West
Der große Bericht - Metalfest Germany West 2012
Konzertbericht
Freitag, 08.06.2012
Zunächst werden nach dem Aufstehen erst einmal die hiesigen Duschen getestet und sich um die Morgentoilette gekümmert. Während der Wartezeit ergibt sich natürlich immer das Gespräch mit anderen Klorollenbesitzern und man hört zum ersten Mal, dass die Organisation wohl doch nicht so optimal ist, wie auf den ersten Blick gedacht. So erfahre ich, dass man ein “Flatrate-Duschband” für acht Euro (sonst pro Gang zwei Euro) erstehen kann. Im Prinzip keine schlechte Idee, wenn man sich als Organisator dann auch darum kümmert, dass die Duschcontainer und WCs auch regelmäßig gesäubert werden. Das soll vor allem am letzten Tag noch zu einem größeren Problem werden. Sorgen der Fans sind notiert und dann geht es schnell zurück zum Zelt und dann zum Areal. Man möchte ja die erste Band auf der Hauptbühne nicht verpassen.
Diese trägt den Namen HUNTRESS, wurde massiv in allen Magazinen beworben und kann auch auf einen Artikel in den Boulevardmedien zurückblicken. Auch auf der Loreley wollen sich viele Metaller die Band aus den USA nicht entgehen lassen und sind schon zahlreich um 13 Uhr an der Hauptbühne versammelt. Das Geheimnis um das Interesse an der Band hört auf den Namen Jill Janus, Ex-Playmate und ist vor allem durch ihren Aufenthalt in der Playboy-Villa bei Hugh Hefner bekannt geworden. Nun könnte man meinen, dass sich nur Männer für das kommende Spektakel interessieren, aber weit gefehlt. Das Publikum ist bunt gemischt, erwartet eine aufregende Show und wird gnadenlos enttäuscht. HUNTRESS spielen biederen US-Metal, der zwar recht eingängig ist, aber zu keiner Sekunde überragend oder nach etwas noch nie da gewesenem klingt. Jill Janus stolziert eingehüllt in einen langen Umhang auf die Bühne und versucht so ihrer eigenen Vorgabe einer Hexe gerecht zu werden. Als Background-Tänzerin könnte das durchaus funktionieren, aber da die gute Dame auch noch singen muss, wirkt das alles eher belustigend. Sie schreit und krächzt Songs wie den Titeltrack vom Debütalbum “Spell Eater” in Grund und Boden, so dass die Band keinerlei Gelegenheit hat, sich vernünftig in Szene zu setzen. Viele der Anwesenden fragen sich, ob das nun Realsatire oder ernst gemeint ist. Gelächter und spöttische Kommentare sind da noch die höflichste Umgangsform. Das Gros des Publikums sucht spätestens nach dem dritten Song das Weite. Zu Recht, wie ich finde. Musikalisch kann man bei HUNTRESS nichts holen und da sich die Bandpräsenz ganz auf Jill Janus fokussiert, kann sie auch hier keinen Stich holen. Mich persönlich hat noch nicht einmal das Gehabe der Dame gestört – so etwas gehört dazu – sondern schlichtweg die ‘Gesangs’-Performance. Es kann gigtechnisch heute aber nur noch besser werden.
Galerie mit 13 Bildern: Huntress - Metalfest Germany West 2012
Die wenigsten Zuschauer sind sitzen geblieben nach dem HUNTRESS-Gig und so haben es VADER zunächst schwer, sich ein Publikum zu erspielen. Dafür legen sich die Herren auch doppelt ins Zeug, so scheint es. Der sehr technische Death-Metal ist auf Platte teilweise schon recht anstrengend, live ist mir das, trotz des beeindruckenden Zusammenspiels der Band, ein wenig too much. Obwohl sich VADER wirklich Mühe geben und auch einen recht guten Sound haben, will der Funke bei mir nicht so recht überspringen. Das soll aber nicht heißen, dass VADER ihren Fans keine unterhaltsame Show bieten, bestimmt nicht. Die Fans strömen immer zahlreicher ins Rund, so dass VADER den Gig als gelungen verbuchen können – genügend Death-Metal-Maniacs sind ja vor Ort. Die auf die Polen folgenden GRAND MAGUS schenke ich mir an dieser Stelle. Auf Platte finde ich die Band ganz in Ordnung, live haben sie mich im Vorprogramm von ACCEPT enttäuscht. Netter Heavy Metal mit Doom-Einschlag, der keinem weh tut. Brauche ich heute aber nicht.
Galerie mit 13 Bildern: Vader - Metalfest Germany West 2012
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Stimme zu! Bandauswahl ausgewogen und die Stimmung gut. Leider hab ich ein paar der besten Gigs, wegen einem kleinen gesundheitlichen Problem verpasst. Die Orga war aber unter aller Sau. Verbot von Glas und Gasflaschen (unüblich und komisch, Stichkatuschen sind imo gefährlicher), was aber in keiner weise kontrolliert wurde, Chaos beim Müllpfand, Bandausgabe viel zu unterdimensioniert, Klos einfach nicht akzeptabel, ein unüberwachter Müllcontainer der erst Brannte und dann von einer Blue-man-group, die wegen dem Pegel und nicht wie der Farbe so heißen, in der Nacht zum Sonntag stundenlang zum Krankmachen benutzt wurde. Ich hab kein Auge zugemacht und hab dann schon gegen 05:00 schon angefangen zu Packen. Da ist noch einiges Nachzubessern. Würde ich aber wieder besuchen, weil die Location, Größe und Bandauswahl einfach gut waren und ich zuversichtlich bin, das die Orga dazugelernt hat.
Ja bloß kein bericht schreiben üben den doofen Osten, wer will denn auch schon hin. Manche Bands sind sich zu fein im Osten zu und manche wissen nicht mal wo sie spielen. Echt beschämend für Metal.de, die seite werde ich abhaken. So ein scheiß hier.
Lieber Robert, der Grund warum wir nur einen Bericht zum Metalfest West bringen, liegt schlicht in der Tatsache begründet, dass es nur einen Redakteur gab, der überhaupt zum Metalfest wollte, mich. Natürlich gab es die Option Dessau auch, aber ich wohne im Ruhrpott und da ist St.Goarshausen nunmal näher als Dessau. Ich kann Dir versichern, dass es bei metal.de keinen Ost/West-Konflikt gibt und wir würden uns freuen Dich weiterhin als Leser unserer Seite behalten zu dürfen.