Metalfest Germany West
Der große Bericht - Metalfest Germany West 2012
Konzertbericht
Donnerstag, 07.06.2012
Da man zur Loreley wunderbar idyllisch am Rhein entlang fahren kann, entscheiden wir uns für diese Variante – Autobahn kann schließlich jeder. Wie das so ist, kommen bei einer solchen Unternehmung immer irgendwelche X-Faktoren ist Spiel. So ist die Strecke am Rhein zwar schön zu befahren, aber auch ein Hort diverser Baustellen, so dass wir mit einiger Verspätung (ein Bikerkorso tut kurz vor dem Ziel sein übriges dazu) dann endlich auf dem Gelände eintreffen. Parken am Zelt ist nicht erlaubt. Blöde Sache, aber durchaus verständlich, wenn man die Location genauer betrachtet. Dann der erste Schock: eine riesige Schlange bei der Bändchenausgabe. Trotzdem Glück gehabt, denn am Akkreditierungszelt stehen nicht viele Leute. Kein Wunder, die ersten Bands standen schon auf der Bühne. Allerdings geben wir Gas und bekommen so zumindest noch den letzten Song von SKULL FIST mit. Die Kanadier müssen aber einen sehr guten Gig hingelegt haben, denn beim abschließenden “No False Metal” ist ziemlich viel Volk vor der Bühne anwesend und die Band spielt als gäbe es kein Morgen. Schade, dass ich nicht mehr von der Band mitbekommen habe, deren aktueller Platte “Head Öf The Pack” ich sträflicherweise nur sieben Punkte gegeben habe.
Die kurze Umbaupause wird genutzt um für das leibliche Wohl in Form von frisch gezapften Bier zu sorgen, bis ALESTORM auf die Bühne gehen. Die Schotten sind heute extrem gut drauf und verbreiten schon mit den ersten Takten Partystimmung ohne Ende. Zwar ist der Einstieg mit “Shipwrecked” nicht gerade ideal gewählt, aber die Band punktet durch Spielfreude und viel Aktionismus auf der Bühne. Es wird viel gepost, viele Biere werden getrunken und auch der Rest des Sets kann sich sehen lassen. Wenn man nach den anwesenden Shirts geht, haben ALESTORM viele Freunde im Publikum, die Songs wie “Rum”, “Captain Morgan’s Revenge”, “Sunk ‘n’ Norwegian” oder das grandiose “Keelhauled” gnadenlos abfeiern. Viel falsch kann die Band an diesem Tag nicht machen und so nehmen sich die Musiker auch gerne einmal selbst auf die Schippe und albern miteinander herum. Ich habe ALESTORM schon ein paar Mal gesehen, aber heute sind sie wirklich brillant und gehen als erster ‘richtiger’ Gewinner des Festivals durchs Ziel. ALESTORM lassen glückliche Fans in Feierlaune zurück.
Galerie mit 11 Bildern: Alestorm - Metalfest Germany West 2012
Das macht es für MOONSPELL mit ihrem düsteren Metal nicht gerade einfach, zumal Dark-/Gothic-Metal bei Tageslicht generell sehr schwer funktioniert. Die Portugiesen sind schon lange im Geschäft und, nach Meinung vieler Fans, mittlerweile auch musikalisch wieder in der Spur. Ob es aber klug ist auf einem Festival mit gleich drei Nummern des aktuellen Albums “Alpha Noir” einzusteigen, sei einmal dahin gestellt. Die Band zeigt sich zwar agil und spielt einen routinierten Set und hat das Publikum spätestens beim letzten Song “Full Moon Madness” auf ihrer Seite. Bis dahin war es aber ein hartes Stück Arbeit und irgendwie hat man das Gefühl, da wäre für MOONSPELL mehr drin gewesen.
Über gute Stimmung im Publikum müssen sich LEGION OF THE DAMNED keinerlei Sorgen machen. Die Niederländer können, trotz diverser Anfeindungen, auf eine stetig anwachsende Gefolgschaft bauen und dementsprechend gut aufgelegt betritt die Band die Bühne. Sicher, die Band erfindet den Thrash Metal nicht neu. Will sie aber auch gar nicht und ihren Status haben sie sich durch gute Alben und viele Tourneen hart erspielt. Allerorts fliegende Matten und in die Luft gereckte Fäuste sprechen da eine deutliche Sprache. LEGION OF THE DAMNED gehen hoch motiviert zur Sache und legen eine Spiellaune an den Tag, dass es eine wahre Freude ist. Eigentlich aber auch kein Wunder, wenn man Abrissbirnen wie “Werewolf Corpse” oder “Death’s Head March” im Programm hat. LEGION OF THE DAMNED lassen ihre Fans jedenfalls völlig ausgepowert zurück und dürfen sich über “Zugabe”-Rufe freuen, die sie ob des straffen Zeitplans leider nicht geben dürfen. In der Umbaupause ist dann erst einmal ‘Sightseeing’ angesagt, sprich es werden die Buden auf dem Gelände begutachtet. Im Merchbereich sind die üblichen Verdächtigen vertreten und bieten allerhand Zeugs an, das der Metaller von heute so braucht.
Galerie mit 8 Bildern: Legion of the Damned - Metalfest Germany West 2012
Wie es der Zufall so will, trifft man natürlich zu Beginn des HYPOCRISY-Sets einen alten Bekannten, den man schon lange nicht mehr gesehen hat und verquatscht sich erst einmal bei einem Bierchen. Aber natürlich hört man mit einem Ohr hin, wenn Peter Tägtgren und seine Mannen auf der Bühne quasi ein ‘Best Of’-Feuerwerk entfachen. Auch die Schweden haben darunter zu leiden, dass es noch sehr hell ist. So kommt die Lightshow, die die Songs normalerweise optimal in Szene setzt, heute nicht richtig zur Geltung, so dass HYPOCRISY sich ‘nur’ über die Songauswahl definieren können. Aber was heißt bei einer solchen Band denn schon ‘nur’? Andere Combos wären froh, wenn sie einmal im Leben Nummern wie “Eraser” oder “Fractured Millenium” schreiben würden. Die Schweden haben nur Hits im Gepäck und der Funke springt sofort auf das Publikum über. Vor allem “Roswell 47” wird nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Wobei der Ruhm nicht alleine dieser Nummer gebührt. Auch die anderen Songs sind durch die Bank weg Brecher, die von der Band bei einem fast perfekten Sound dargeboten werden.
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Stimme zu! Bandauswahl ausgewogen und die Stimmung gut. Leider hab ich ein paar der besten Gigs, wegen einem kleinen gesundheitlichen Problem verpasst. Die Orga war aber unter aller Sau. Verbot von Glas und Gasflaschen (unüblich und komisch, Stichkatuschen sind imo gefährlicher), was aber in keiner weise kontrolliert wurde, Chaos beim Müllpfand, Bandausgabe viel zu unterdimensioniert, Klos einfach nicht akzeptabel, ein unüberwachter Müllcontainer der erst Brannte und dann von einer Blue-man-group, die wegen dem Pegel und nicht wie der Farbe so heißen, in der Nacht zum Sonntag stundenlang zum Krankmachen benutzt wurde. Ich hab kein Auge zugemacht und hab dann schon gegen 05:00 schon angefangen zu Packen. Da ist noch einiges Nachzubessern. Würde ich aber wieder besuchen, weil die Location, Größe und Bandauswahl einfach gut waren und ich zuversichtlich bin, das die Orga dazugelernt hat.
Ja bloß kein bericht schreiben üben den doofen Osten, wer will denn auch schon hin. Manche Bands sind sich zu fein im Osten zu und manche wissen nicht mal wo sie spielen. Echt beschämend für Metal.de, die seite werde ich abhaken. So ein scheiß hier.
Lieber Robert, der Grund warum wir nur einen Bericht zum Metalfest West bringen, liegt schlicht in der Tatsache begründet, dass es nur einen Redakteur gab, der überhaupt zum Metalfest wollte, mich. Natürlich gab es die Option Dessau auch, aber ich wohne im Ruhrpott und da ist St.Goarshausen nunmal näher als Dessau. Ich kann Dir versichern, dass es bei metal.de keinen Ost/West-Konflikt gibt und wir würden uns freuen Dich weiterhin als Leser unserer Seite behalten zu dürfen.