Metalfest
Bericht vom Metalfest - Winter Edition: Exodus, Kataklysm, Sepultura live in Oberhausen und Gießen
Konzertbericht
Triptykon (Oberhausen)
Die Düstercombos haben es an diesem Tag in der Turbinenhalle nicht leicht, und für TRIPTYKON ist nicht generell anders. Der extreme Black-Doom der Schweizer ist eben für die Mehrzahl der heute anwesenden Fans tendenziell ungenießbar. Dabei ist es eigentlich schwer, der Band Hingabe und Bemühen abzusprechen. Mit ihren knarzenden Zeitlupenriffs schaffen es die CELTIC-FROST-Nachfolger eigentlich ganz gut, auf der Bühne eine düstere Atmosphäre zu kreieren (auch wenn Gitarrist V.Santura anfangs immer wieder Probleme mit den Monitorboxen hat). Der Mittelpunkt ist wie immer der grotesk geschminkte Tom Gabriel Fischer, wohingegen manch ein Schwarzmetaller im Publikum vor allem Gefallen an Bassistin Vanja Slajh findet. Vielleicht liegt’s ja auch nur am umgedrehten Kreuz auf der Stirn.
Galerie mit 37 Bildern: Triptykon - Metalfest Winteredition 2011 - Oberhausen
Trotzdem will der Funke nicht so recht überspringen, und das Publikum steht eher interessiert und ansonsten passiv vor der Bühne. Der malmende Black Doom taugt ja sowieso nicht für den Massengeschmack, und auch das Thrash-Publikum möchte an diesem Abend offenkundig anders unterhalten werden. (Eckart)
Setlist:
- Intro
- Into The Crypts Of Rays (Celtic Frost cover)
- Goetia
- Circle Of The Tyrants (Celtic Frost cover)
- Descendant
- Domain Of Decay (Celtic Frost cover)
- The Prolonging
Triptykon (Gießen)
Eingebettet zwischen den beiden Thrashgranaten DESTRUCTION und EXODUS, haben die Schweizer Black-Doomer um den ehemaligen CELTIC-FROST-Kopf Thomas Gabriel Fischer einen etwas schwereren Stand. Zum einen heitert das düstere Material, das nun auch wettertechnisch durch eiskalten Nieselregen vor den Hallentüren untermalt wird, nicht gerade zum ausgelassenen Abfeiern an und auf der anderen Seite haben sich in Gießen deutlich mehr Thrashwütige eingefunden. Nichtsdestotrotz wollen sich viele Besucher auch dieses Spektakel mystischer Dunkelheit nicht entgehen lassen und lauschen bereitwillig den schleppenden Tönen des Albums und der EP unserer südlichen Nachbarn. Etwas versteckt unter seiner schwarzen Wollmütze, blickt auch Fischer wie drei Tage Regenwetter und verleiht seiner Musik auch mit seinem Auftreten entsprechenden Nachdruck. Ob das Ganze im Kontext der restlichen Musik nun zuträglich oder hemmend ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, für mich ist es eine willkommene Abwechslung.
Sepultura (Oberhausen)
Mit einem tiefen „Na, alles gut?!“ begrüßt der eindrucksvolle Derrick Leon Green die Fans. Der überaus präsente Sänger von SEPULTURA schaut durchaus zufrieden aus, nachdem die ersten drei Lieder von den Fans beinahe eingesogen wurden. Immerhin hatte er ausreichend Gelegenheit, sich ein Bild von der Stimmung im Verlaufe des Tages zu machen. Mit dem jetzigen Ergebnis scheint er zufrieden zu sein und grinst wie ein Honigkuchenpferd.
Neben Derrick Leon Green fällt besonders das Backdrop ins Auge, das von weitem aussieht, als wäre es im Graffiti-Stil auf ein großes Tuch gesprüht worden. Besonders die Parts, bei denen sich der hünenhafte Sänger neben dem Schlagzeug von Eloy Casagrande platziert und kraftvoll die Trommel malträtiert, bringen ein eindrucksvolles Gesamtbild zum Vorschein, wenn der Lichttechniker den derzeitigen Mittelpunkt anleuchtet.
Galerie mit 43 Bildern: Sepultura - Metalfest Winteredition 2011 - Oberhausen
Mittlerweile hat sich in der Mitte sogar ein Mob breit gemacht, der fröhlich umhermosht. Welch eine Steigerung für den heutigen Abend. SEPULTURA haben den Dreh aber auch raus. Alles passt zusammen, der Sound und das Licht sind gut, und die Band gibt es voll und ganz ihrer Leidenschaft hin. Wenn Gitarrist Andreas Kisser seine Soli zum Besten gibt, werden nicht nur die Ohren verwöhnt, sondern auch die visuelle Befriedung kommt nicht zu kurz. Trotz der an sich rundum guten Umstände merkt man, dass der Freitag einfach kein guter Tag ist, um ein solches, mörderisches Billing spielen zu lassen. Ganz davon abgesehen, dass es viel zu leer ist (auch jetzt bei SEPULTURA ist die Halle maximal zu fünfzig Prozent gefüllt), haben offensichtlich viele Fans schon reichlich Energie auf der Arbeit gelassen. Am Ende rundet „Inner Self“ den Auftritt ab und sorgt für den einen oder anderen Headbanger, den man heute ebenfalls viel zu selten zu Gesicht bekommt. (Sarah)
Setlist:
- Intro
- Beneath The Remains
- Refuse/Resist
- Dead Embryonic Cells
- Desperate Cry
- Amen
- Mass Hypnosis
- We Who Are Not As Others
- Altered State
- Infected Voice
- Subtraction
- Innerself
- Territory
- Arise
Exodus (Gießen)
Wer bis hierhin also noch nicht genügend auf die Denkzentrale bekommen hat, der findet sich spätestens zum Auftritt der Kalifornier wieder vor der Bühne ein. Ein kurzes, von diversen EXODUS-Gigs bekanntes Intro eröffnet den Reigen, bis Rob Dukes mit seiner auffälligen Gestalt eines verkappten Berserkers die Bildfläche entert und kompromisslos in die Vollen geht. Auch die Bay-Area-Dinosaurier spielen ein nostalgisches Set aus den Alben „Bonded By Blood“, „Pleasures Of The Flesh“ und „Fabulous Disaster“, die beim rasenden Publikum jeweils auf gehörig Beifall stoßen. Zumeist ohne erwähnenswerte Ansagen und oft auch ohne Songankündigung, beschränken sich EXODUS auf das Wesentliche, und zwar den anwesenden Mithörern die Hirnstämme aus den Angeln zu pusten. Mit einem, im Übrigen am gesamten Abend, sehr ordentlichen Sound im Rücken, hat das Quintett auch keinerlei Probleme damit und findet ihren Zenit im Titeltrack des ersten Albums „Bonded By Blood“ und dem beliebten Livehit „Toxic Waltz“. Bei der Vorstellung der einzelnen Mitglieder bekommt schließlich, oh Wunder, Gitarrist und Drahtzieher Gary Holt den am stärksten aufbrandenden Applaus. (Patrick)
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Hi,
ich weiß nicht ob ich es falsch verstanden habe, aber das „You suck!“ von Maurizio galt der Technik in Oberhausen. Ich meine sie meinten etwas von nicht funktionierenden Monitoren… Außerdem ist davor die Gitarre ausgefallen…
Das sollte nur am Rande gesagt sein, denn ich glaube nicht das Band böswillig und mit Absicht ihre (zahlenden) Fans beleidigen 😛