Metalfest
Bericht vom Metalfest - Winter Edition: Exodus, Kataklysm, Sepultura live in Oberhausen und Gießen
Konzertbericht
Thrashfest und Hatefest machen zusammen das Metalfest in der Winteredition. Soweit klar, denn was verbindet sonst auch Bands wie EXODUS mit TRIPTYKON, MARDUK mit SEPULTURA oder KATAKLYSM mit HEATHEN? Das bedeutet aber auch nicht weniger als elf Bands an einem normalen Arbeitsfreitag (Oberhausen, Turbinenhalle) bzw. Samstag (Gießen, Hessenhalle). Klar, dass das Fest nicht auf konsequent hohem Niveau abgefeiert werden würde, aber es zeigt sich doch ziemlich deutlich, dass die einfache Rechnung Thrash plus Hate gleich Double Fun nicht ohne weiteres aufgeht. Wir haben uns an beiden Tagen für Euch einen Eindruck vom Geschehen gemacht und ordentlich mitgeklatscht, und zwar bei den folgenden Bands:
Oberhausen:
- Lost Dreams
- Mortal Sin
- Azarath
- Milking The Goatmachine
- Heathen
- Marduk
- Destruction
- Triptykon
- Sepultura
- Kataklysm
- Exodus
Gießen:
- Destruction
- Triptykon
- Exodus
- Kataklysm
- Sepultura
Lost Dreams (Oberhausen)
Als sich die Pforten zur Turbinenhalle mit einer guten halben Stunde Verspätung endlich öffnen, gibt es die erste Überraschung: Das sind nicht DAWN OF DISEASE, die dort auf der Bühne stehen. Stattdessen: „LOST DREAMS – from Austria“, wie es der Sänger locker-flockig in die Runde wirft. Kommt in good old Germany natürlich „toll“ an. Ähnlich gut wie die Musik des Fünfers: Melo-Death, ordentlich dargeboten, aber ohne letzten Biss. Dann das: Sänger Stefan Traunig verliert bei dem Versuch, rückwärts von der Monitorbox zu springen, das Gleichgewicht, und es streckt ihn nieder. Also macht er gute Miene zum bösen Spiel, reckt die Arme hoch und lässt sich „feiern“… wenigstens hat er sich nicht verletzt.
Galerie mit 23 Bildern: Lost Dreams - Metalfest Winteredition 2011 - Oberhausen
Da passt es gut ins Bild, dass die Jungs mitten im letzten Song abbrechen müssen – nach 25 Minuten ist die Zeit für die Österreicher um. Die vielleicht fünfzig Fans nehmen es jedenfalls mit Humor und spenden höflichen Applaus. (Eckart)
Mortal Sin (Oberhausen)
Welch ein anderes Bild dann bei den Aussie-Thrashern MORTAL SIN: Die Jungs sind schon seit 1985 mit dabei, und genauso klingen sie auch: Sehr traditionell, sehr kernig, sehr zupackend. Dazu haben sie mit Mat Maurer einen Sänger, der diesen Namen auch verdient und für viel Bewegung auf der Bühne sorgt. Bassist Andy Eftichiou wiederum sieht mit dem umgedrehten Käppi und der dicken Goldkette aus wie ein Drogendealer in Miami Vice… Egal, denn musikalisch ist alles im grünen Bereich, da sich in der (immer wieder von Split-Ups unterbrochenen) Karriere von MORTAL SIN so einige Perlen angehäuft haben: Das reicht vom Titeltrack ihres brandneuen Albums „Psychology Of Death“ bis hin zum Titeltrack ihres Debüts „Mayhemic Destruction“.
Galerie mit 11 Bildern: Mortal Sin - Metalfest Winteredition 2011 - Oberhausen
Gelungener Gig, und es zeigt sich bereits, warum die meisten Fans heute gekommen sind: Das Metalfest in der Winteredition ist halt in erster Linie ein Thrash Fest, und die Zuschauer möchten ihre Rüben schütteln. Passt also. (Eckart)
Azarath (Oberhausen)
So schnell kann es gehen: Eben noch haben die Jungs von AZARATH ihre Instrumente gestimmt, schon hat der Gig angefangen – einfach, indem sich Frontmann Necrosodom zum Publikum wendet, die Arme hochreißt und die Devil Horns zur Decke streckt. Zum ersten Mal wird es auf diesem Metalfest richtig finster: Das polnische Quartett hat sich technischem bis rumpeligem Death/Black Metal verschrieben, und bereits optisch setzen die Jungs das gut um: Der Bassist kettenverhangen, und am Gürtel des Frontmanns baumelt an jeder Seite ein Kruzifix – natürlich umgedreht… Aber auch musikalisch ist das alles äußerst stimmig, was die Herren abziehen: Das Schlagzeug tackert zumeist schnell vor sich hin, der verzerrte Gummibandbass dröhnt fies in den mittleren Regionen und die Gitarristen feuern in bester BEHEMOTH-Manier ihre Riffs ab. Das ist zwar nicht sonderlich eingängig, aber der Auftritt insgesamt ist irgendwie cool, vor allem wenn der Fronter besessen seine nach oben Augen verdreht. Nun ja, das heute sehr thrashlastige Publikum ist offensichtlich wegen anderer Bands in die Halle gekommen, und so gibt es eher mäßigen Applaus für die Polen. (Eckart)
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Hi,
ich weiß nicht ob ich es falsch verstanden habe, aber das „You suck!“ von Maurizio galt der Technik in Oberhausen. Ich meine sie meinten etwas von nicht funktionierenden Monitoren… Außerdem ist davor die Gitarre ausgefallen…
Das sollte nur am Rande gesagt sein, denn ich glaube nicht das Band böswillig und mit Absicht ihre (zahlenden) Fans beleidigen 😛