Metalfest
Bericht vom Metalfest Deutschland 2010 mit u.a. Twilight Of The Gods, Sepultura, Behemoth, Testament, Six Feet Under, Deicide, Bolt Thrower
Konzertbericht
MIDREAPER
Mit MINDREAPER beginnt der letzte Tag des diesjährigen Metalfest. Temperaturen um die 10° und der andauernde Regen zerren mittlerweile an allen Gemütern und die Zahl derjenigen, die sich schon zu früher Stunde auf dem Festival-Gelände eingefunden haben, ist mit jedem Tag gesunken, sodass sich die hessische Melodic Thrash Metal-Formation einer Zuschauerzahl gegenüber sieht, die kaum die erste Reihe füllt. Die Enttäuschung ist den fünf Musikern zwar anzusehen, dennoch geben sie ihr bestes, den Gig bestmöglich durchzuziehen. Dargeboten werden dabei bis auf “Stone River” alle Stücke ihrer aktuellen EP “Absolute Zero”, sowie ein Track der vorherigen Demo und ein neues Stück. Ganz guter, aber zu wenig gewürdigter Start in den Samstag.
VICTORIUS
Auch bei VICTORIUS ist es nicht wirklich voller vor der Bühne, aber die wenigen Anwesenden springen deutlich besser auf die Musik der jungen Power Metal-Kombo aus Leipzig an, als zuvor auf MINDREAPERs melodische Thrash-Kompositionen. So lassen sie sich sogar bereitwillig auf einige Anheiz-Versuche von Fronter Davin Baßin ein. Die fünf Sachsen zeigen sich spielfreudig und energisch und zeigen auch an ihren Instrumenten keinen Moment der Schwäche. Mit im Gepäck haben sie ihr neues Album “Unleash The Titans”, von dem sie während der folgenden halben Stunde mehrere Stücke präsentieren.
RITUAL KILLING
Mit RITUAL KILLING gibt es nun wieder etwas härtere Klänge um die Ohren. Auch den Coburger Death/Thrash Metallern gelingt es nicht, den Raum vor der Bühne mehr zu füllen, doch die Vier sind dennoch bester Laune und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Musikalisch schallen die Kompositionen der Franken zwar eher eintönig aus den Boxen, sodass nach der halbstündigen Show wenig bis gar nichts hängen geblieben ist, aber zumindest ihren Unterhaltungswert können RITUAL KILLING heute beweisen, besonders Fronter Simon klopft immer wieder Sprüche in den Song-Pausen, um die Stimmung etwas zu heben. Warum er allerdings gen Ende der Show eine größere Trommel auf die Bühne holt und (mehr oder weniger) rhythmisch darauf umher klopft, ist mir ein Rätsel, der Show-Effekt bleibt jedenfalls aus. Dennoch honoriert das Publikum den Auftritt der Coburger mit anerkennendem Applaus und sogar einigen Zugabe-Rufen.
IMPERIUM DEKADENZ
Erstmalig am heutigen Tage wird es auch für mich richtig interessant, denn sowohl mit ihren bisherigen Alben als auch mit jedem Live-Gig, den ich bisher von IMPERIUM DEKADENZ gesehen habe, konnte mich die Black Metal-Band aus dem Schwarzwald problemlos überzeugen. Und es scheint nicht nur mir so zu gehen, denn trotz dem fortwährend schlechtem Wetter haben sich verhältnismäßig viele Gesichter vor der Mainstage eingefunden und als IMPERIUM DEKADENZ ihren Auftritt mit “Der Dolch Im Gewande” beginnen, kreisen sofort so einige Köpfe. Die melancholischen Stücke der Black Metaller wie “An Autumn Serenade”, Reich Der Fahlen Seelen”, “Staub Und Erinnerungen” oder “The Night Whispers To The Wise” passen perfekt zum tristen Wetter und der Stimmung der Zuschauer, sodass sie mit ihrer Musik in den nächsten 40 Minuten eine passende, ergreifende Atmosphäre kreieren können. Die erfährt leider einen unschönen Schnitt, als der Regen auf der Bühne seinen Tribut fordert und das Effektgerät von Gitarrist Naavl vorübergehend ausfällt, dies kann zum Glück aber schnell behoben werden. Als die Schwarzwälder die Bühne schließlich räumen müssen, ernten sie jede Menge Applaus und einige Zugabe-Rufe, denen aus Zeitgründen leider nicht nachgekommen werden kann.
SCHELMISH
Und auch heute darf die Quoten-Mittelalter-Band natürlich nicht fehlen, so sind “Die Hässlichen Kinder” SCHELMISH die nächsten auf dem Plan. Schnell ist jedoch klar, dass sie an den Erfolg von SALTATIO MORTIS und CORVUS CORAX nicht einmal ansatzweise anknüpfen können. Zwar bleibt der Raum vor der Bühne auch nach IMPERIUM DEKADENZ ganz anständig gefüllt, aber die Reaktionen des Publikums auf die Spielleute von SCHELMISH sind alles andere als überschwänglich. Einige wenige feiern die Band zwar ganz gut ab und auch der Unterhaltungswert von SCHELMISH ist nicht zu bestreiten (auch wenn ich persönlich eher über als mit der Band lachen kann), aber abgeräumt haben die Mittelalter-Rocker mit dieser Show absolut nicht.
DECAPITATED
Als nächstes entern die neu formierten Polen DECAPITATED die Mainstage. Von vielen Festival-Besuchern wird diese Reunion bereits freudig erwartet, somit zählt der Raum vor der Bühne ein ansehnliche Zahl von Zuschauern. Auch der Regen hat zwischenzeitlich aufgehört und als DECAPITATED mit “Day 69” vom letzten Album “Organic Hallucinosis” die erste Death Metal-Granate in die Menge feuern, findet diese sofort ihr Ziel und die Stimmung erreicht schnell ein hohes Level, viele Köpfe kreisen und das erste Moshpit lässt auch nicht lange auf sich warten. Neu-Trommler Krimh macht seinem verstorbenen Vorgänger Vitek alle Ehre und malträtiert gnadenlos und rasend schnell die Felle. Mit “Names” oder “Spheres Of Madness” folgen weitere Killer-Tracks, die das Publikum dankend entgegen nimmt und mit weiteren Moshpits und tosendem Applaus belohnt. Fronter Rafal hat das Publikum während der kompletten Show vollkommen in seiner Hand und hat es nach diesem Auftritt mit Sicherheit nicht bereut, die Band wieder ins Leben gerufen zu haben.
Mit DEATH ANGEL steht mir ein weiteres Festival-Highlight bevor, denn die Bay Area-Thrasher treffen voll und ganz meinen Nerv, konnten mich bisher mit jeder Live-Show begeistern und alle ihre Scheiben rotieren regelmäßig in meiner Anlage. Warum das Interesse des Metalfest-Publikums, das sich nur in überschaubarer Zahl vor der Bühne sammelt, an dieser Band eher gering zu sein scheint, ist mir zwar ein absolutes Rätsel, die Band allerdings lässt sich davon kein bisschen beeindrucken und schmettert mit “Lord Of Hate” sogleich einen Killer-Track in die Menge. DEATH ANGEL sind bestens gelaunt, werfen weiterhin unablässig mit ihren Thrash-Hymnen um sich und man sieht ihnen richtig an, wie viel Spaß die Kalifornier auf der Bühne haben. Fronter Mark Osegueda heizt die Menge unablässig, die ihm von Beginn an aus der Hand frisst und die Band so ausgelassen abfeiert, dass die geringe Anzahl der Zuschauer kaum auffällt. Auch die neuen Bandmitglieder Damien Sisson am Bass und Will Corrall an den Drums passen sich ideal in das Bandgefüge ein und machen ihren Vorgängern, den Gründungsmitgliedern Dennis Pepa und Andy Galeon, die die Band im letzten Jahr verließen, alle Ehre. Wie erwartet ein weiterer grandioser DEATH ANGEL-Gig.
ALESTORM
Persönlich kann ich mit den nun anstehenden ALESTORM, die bereits im vergangenen Jahr auf dem Legacy Fest aufspielten und mächtig abräumten, so gar nichts anfangen. Damit stehe ich heute aber offensichtlich allein, denn so prall gefüllt habe ich den Platz vor der Mainstage am Wochenende nur sehr selten gesehen. Und als die Schotten schließlich die Bühne entern, gibt es kein Halten mehr. Die Stimmung kocht bereits nach wenigen Takten des ersten Songs, Hörner und Humpen werden in Richtung Bühne gereckt, jede Zeile des Textes wie aus einem Munde mitgegrölt und wo zu Beginn noch unzählige Gesichter zu sehen waren, sieht man jetzt nur noch ein Meer fliegender Haare. Tracks wie “Captain Morgan’s Revenge”, “Keelhauled” und “Heavy Metal Pirates” treffen durchweg ihr Ziel, sodass die folgenden 45 Minuten wie im Fluge vergehen und die Piraten am Ende der Show kaum von der Bühne gelassen werden. Schade nur, dass das Set von ALESTORM ansonsten wie immer jegliche Überraschungen vermissen lässt.
SEPULTURA
Die gute Stimmung, die ALESTORM entfachen konnten, kann auch die nächste Band problemlos halten. Die Brasilianer von SEPULTURA geben von Beginn an Vollgas und zeigen sich von ihrer besten Seite. Strotzend vor Spielfreude und guter Laune zocken sich die Vier durch ihr Set, besonders Fronter Derrick Green performt gekonnt und feuert das Publikum pausenlos an, das ihm bedingungslos aus der Hand frisst. Auch stimmlich überzeugt Green auf voller Linie und ich muss an dieser Stelle wirklich betonen, dass ich nicht verstehen kann, warum immer noch so viele Max Cavalera hinterher trauern. Songs wie “Refuse/Resist”, “Territory” und natürlich “Roots Bloody Roots” geben voll auf die Zwölf und du Zuschauer zollen der Band mit tosendem Applaus und unzähligen wehenden Mähnen Tribut. Irgendwie kam bisher immer irgendwas dazwischen, wenn ich mir SEPULTURA in den letzten Jahren mal live zu Gemüte führen wollte, doch spätestens jetzt bereue ich, mir die Zeit nicht einfach genommen zu haben, denn die Brasilianer lassen wirklich nichts anbrennen und auch ihre Musik kommt live sogar noch viel besser rüber als auf CD. Wahnsinns-Show!
SIX FEET UNDER
Weiter geht’s mit SIX FEET UNDER. Die Koriphäen des groovigen Death Metal haben zweifelsohne eine riesige Fan-Gemeinde, persönlich konnte ich mich aber nie für die Musik der vier Amerikaner erwärmen. Live allerdings liefern SIX FEET UNDER immer eine gute Show ab und können auch beim Publikum stets enorm punkten. Und so ist es auch heute. Als Chris Barnes die Bühne betritt und den ersten Song anstimmt, bricht sofort die Hölle los. SIX FEET UNDER sind offensichtlich bestens gelaunt und zeigen sich heute besonders spielfreudig und energisch. Das Publikum ist von Beginn an auf ihrer Seite, Köpfe kreisen und die ersten Reihen grölen jeden Song mit. Besonders der vergleichsweise fantastische Sound, in dem die Songs, z.B. aus den Boxen gedrückt werden und der einen regelrecht wegbläst, fällt auf. Als Chris Barnes zum Abschluss des 50-minütigen Gigs schließlich “TNT” ansagt, ist gar kein Halten mehr. Darauf haben offensichtlich alle gewartet, ein letztes Mal wird der Schädel gekreist und ich glaube, so laut habe ich das Metalfest-Publikum an diesem Wochenende keinen anderen Songs mitsingen hören. Schade nur, dass auch SIX FEET UNDER auch diesmal ansonsten so gar keine Überraschungen in ihrer Songauswahl parat halten, das lässt sogar eine live so überragende Band irgendwann langweilig werden. Dennoch hat’s den Zuschauern gefallen, die den Gig der Amerikaner mit gebührendem Applaus und lauten Zugabe-Rufen honorieren.
AKREA
Im Hangar stellen unterdessen die Bayern von AKREA ihr Können unter Beweis. Mit dieser Spielzeit, während SIX FEET UNDER auf der Mainstage zocken, wurde den jungen Senkrechstartern zwar wirklich kein Gefallen getan, aber trotzdem können AKREA einige Zuschauer in den Hangar locken. Die fünf Erbendorfer zeigen sich trotz der wenigen Live-Erfahrung, die sie bisher sammeln konnten, routiniert und geübt, versuchen, das Publikum zum Mitmachen zu animieren und spielen sich dabei locker und fehlerfrei durch ihr Set, bestehend aus fast allen Stücken ihres aktuellen Debüt-Albums “Lebenslinie”. Solider Auftritt, der leider zu wenig Aufmerksamkeit des Metalfest-Publikums für sich beanspruchen konnte.
MANEGARM
Weiter geht’s im Hangar mit MANEGARM, die kurzfristig die Spielposition mit SKYFORGER getauscht haben. Schade, dass dieser Tausch sich nicht wirklich rumgesprochen hat, so wurden nach dem Auftritt einige über den verpassten Gig verärgerte Stimmen laut. Die Hangar dennoch gut gefüllt und auch die erschienenen SKYFORGER-Fans ärgern sich nicht, denn die meisten hätten wohl sowieso beide Gigs angeschaut. MANEGARM sind bester Laune und spielen eine routinierte und mitreißende Show, mit der sie das Publikum schnell auf ihre Seite ziehen können, dass die Band während des kompletten Sets abfeiert. Es wird gebangt, mitgegrölt und die Hörner und Humpen werden ein weiteres Mal an diesem Wochenende gezückt. Gewohnt sehr gute, aber nicht herausragende Show.
BEHEMOTH
Auch BEHEMOTH waren bereits beim Legacy Fest 2009 mit am Start und konnten ziemlich abräumen. In diesem Jahr setzen die Polen bei ihrer Show jedoch einen anderen Fokus, denn besonders Atmosphäre, Bühnenshow und ein Hauch von Theatralik spielen beim heutigen Auftritt eine wichtige Rolle. Die Bühne ist in düsteres Licht getaucht und in dichten Nebel gehüllt als Fronter Adam „Nergal“ Darski die Bühne betritt. Die Spannung ist unglaublich groß, als der erste Song “Ov Fire And The Void” angestimmt wird, den die Zuschauer sofort ekstatisch abfeiern. Es geht weiter mit einem Übersong nach dem anderen, so “At The Left Hand Ov God”, “As Above So Below”, “Shenhamforash” oder “Slaves Shall Serve”. Durch die Kombination aus grandiosem Song-Material und atmosphärischem Auftreten bleibt das Stimmungslevel während des kompletten Auftrittes der Polen extrem hoch und trotz der fast schon übertriebenen Theatralik wirkt die Show in keinem Moment auch nur einen Hauch zu kitschig. Nach 50 Minuten beschließen die Polen ihre Show mit “Chant for Eschaton 2000” und räumen die Bühne für den anstehenden Headliner. Schade, dass den lautstarken Zugabe-Bitten des Publikums aus Zeitgründen nicht stattgegeben werden kann. Für mich zählt der Gig von BEHEMOTH auf jeden Fall zu den Highlights des Festivals. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist, dass die aufwendige Inszenierung auf der Bühne streckenweise zu künstlich, steif und einstudiert wirkte und somit einige der Symphatie-Punkte, die die Band durch ihr lockeres und publikumsnahes Auftreten immer einheimsen konnte, verloren gingen.
POWERWOLF
Im Hangar zeigen währenddessen POWERWOLF ihr Können und sorgen vor allem für Unterhaltung, so lässt Fronter Attila einen lustigen Spruch nach dem anderen vom Stapel. Die Saarbrückener Power Metaller können aber auch mit eingängigen Songs und technischen Fertigkeiten glänzen, besonders die rasanten Soli, die sich Gitarrist Matthew Greywolf locker aus dem Ärmel schüttelt, beeindrucken und reißen mit. Die Stimmung ist großartig, das Publikum frisst der Band aus der Hand, insgesamt sehr gute Show, die allerdings ein größeres Publikum verdient hätte.
TWILIGHT OF THE GODS
Es folgt der letzte Headliner dieses Festival-Wochenendes, das Allstar-Tribut-Projekt TWILIGHT OF THE GODS. BATHORY haben Metal-Geschichte geschrieben, so viel ist sicher und bestimmt haben schon viele darüber nachgedacht, ihnen auf diese Art Tribut zu zollen, aber irgendwie hat es bisher einfach nie jemand in so großem Rahmen getan. Und die Musiker, die sich für dieses Projekt zusammen gefunden haben, versprechen bereits Qualität: Alan Nemtheanga (PRIMORDIAL),
Frode Glesnes (EINHERJER), Nick Barker (BENEDICTION, ex-DIMMU BORGIR, ex-CRADLE OF FILTH), Blasphemer (ex-MAYHEM, AURA NOIR) und Patrik Lindgren. (THYRFING). Schon die ersten Tönen von “A Fine Day To Day” verursachen bei mir Gänsehaut, während Alan auf der Bühne Feuer spuckt. Während der folgenden Stunde, in der ein Hit den anderen jagt, so folgen die Songs “The Sword”, “Father To Son”, “Home Of Once Brave”, “Through Blood By Thunder”, “Valhalla”, “One Eyed Old Man”, “Under The Runes” und als Abschluss “Blood Fire Death”, kristallisiert sich eine dauerhafte Gänsehaut sogar als fester Bestandteil dieser Show heraus, denn sämtliche BATHORY-Klassiker live zu erleben, präsentiert von so genialen Musikern, ist ein einzigartiges Erlebnis. Alan selbst scheint sehr berührt von dem Auftritt und den emotionalen und ausgelassenen Reaktionen des Publikums, das überraschenderweise allerdings sehr überschaubar ist, betont aber stets, dass es um die Legende BATHORY allein geht, denen sie ein Denkmal setzen wollen und das deren musikalisches Erbe im Mittelpunkt der Show stehen soll. Leider zeigen sich die anderen Musiker weit weniger beeindruckt und spielen zwar gekonnt die Songs durch, strahlen dabei aber so gar nichts aus und bewegen sich während der kompletten Show kaum. Schade, aber Alans Performance reißt einiges heraus. Nach einer Stunde Spielzeit findet dieses Erlebnis bereits sein Ende, viel zu schnell, wenn es nach mit ginge. Nur bleibt mir bis heute vollkommen rätselhaft, warum diese außergewöhnlich Show eine so geringe Beachtung vom Metalfest-Publikum insgesamt erhalten hat. Die allerdings, die sich diese Chance nicht haben entgehen lassen, werden diese Entscheidung mit Sicherheit nicht bereuen.
SHINING
Mit SHINING werde ich mit Sicherheit nie warm werden. Der atmosphärische Black Metal der Schweden trifft zwar genau meinen Geschmack, aber dieses Gehabe auf der Bühne versaut mir wirklich jede SHINING-Show. Zigaretten am Körper ausdrücken mag für manche vielleicht noch einen gewissen Show-Effekt haben, aber das Rumgeknutsche mit seinen Bandkollegen kann sich Niklas Kvaforth meiner Meinung nach wirklich sparen. Provokation hin oder her, ich kann diese Band so einfach nicht ernst nehmen. Offensichtlich geht das aber nur mir so, denn der Hangar ist prall gefüllt. Zum Glück stehe ich relativ weit hinten und sehe die Bühne so gut wie gar nicht. Die beste Gelegenheit, einfach mal die Musik SHININGs zu genießen, ohne die peinliche Bühnenshow. Mit ihren drückenden Kompositionen können die Schweden schnell eine fesselnde und fast greifbare Atmosphäre erschaffen, die viele der Zuschauer sichtlich genießen und sich von ihr umfangen lassen. Ihr abwechslungsreiches Set zocken die Schweden routiniert und gekonnt runter und ernten nach einer vollen Stunde Spielzeit jede Menge anerkennenden Applaus.
SKYFORGER
Die Letten von SKYFORGER haben die Ehre, das diesjährige Metalfest zu beschließen. Zwar sind die meisten Festival-Besucher bereits abgereist oder haben sich auf den Camping-Platz zurück gezogen, schließlich geht’s morgen wieder nach hause, aber einige Feierwütige und Fans der Band stehen noch. So ist der Hangar ungefähr zur Hälfte gefüllt, als SKYFORGER ihr Set mit vier Songs ihres aktuellen Albums “Kurbads” beginnen. Auch das ein oder andere müde Gesicht sieht man in den Reihen, doch die meisten wollen es zum Schluss des Festivals nochmal richtig krachen lassen, bangen was das Zeug hält und feiern ausgelassen. Es folgen einige ältere Tracks, darunter auch der Folk-Song “Horses Neighed”, der das Set der Letten auflockert, bis SKYFORGER ihren Auftritt nach ca. 40 Minuten mit einem weiteren neuen Stück abschließen. Ein sehr würdiges Ende des Festivals.
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