Metalcamp
Bericht vom Metalcamp Festival 2011 in Tolmin, Slowenien

Am Freitag bricht das Armageddon dann zunächst in Form von Sturm und Regen los. Bei vielen Besuchern, deren Zelte einfach wegwehen, herrscht Endzeitstimmung, die Temperaturen fallen auf moderate Gradzahlen und die Höllenhitze hat ein Ende.

Die Russen von ARKONA beweisen, dass russische Folklore und slawische Mythologie durchaus mit Metal harmonieren können und sorgen für das erste positive Erlebnis des Tages.

SUICIDAL ANGELS zeigen derweil im Anschluss, dass wenigstens der Thrash-Metal in Griechenland noch nicht vor der Pleite steht – kraftvoll, dynamisch und aggressiv – von Krise keine Spur.

Nicht minder kraftvoll geht es weiter mit POWERWOLF, die ihrem Namen alle Ehre machen und eine Stunde lang technisch einwandfreien Powermetal „Made in Germany and Romania“ servieren.

Die Sonne brennt zwar schon lang nicht mehr so stark wie in den Tagen zuvor, auf der Bühne hingegen schlagen dem Publikum jedoch nun meterhohe Flammen entgegen. IN EXTREMO mit ihrer zum Teil arg bombastischen Pyroshow wissen optisch durchaus zu gefallen, akustisch hingegen wird die Musik von dieser aber oftmals einfach verschlungen. Es hätte ruhig ein bisschen weniger Bombast sein können – aber wirklich erwartet hatte das niemand von den Mittelalter-Rockern aus Nordrhein-Westfalen, denn was das zündeln anbelangt, wurde bei deren Auftritten ja schon immer eher geklotzt als gekleckert.

Blind Guardian

BLIND GUARDIAN beschränken sich im Anschluss dann doch lieber auf das Wesentliche, halten es mit Effekten eher bescheiden und überzeugen vom Opener „Sacred Worlds“ bis hin zur finalen Zugabe „Mirror Mirror“ durch einen ausgewogenen Querschnitt ihres nunmehr 27 Jahre umfassenden Band-Repertoires. Die Krefelder um Sänger Hansi Kürsch locken fast das gesamte Festivalpublikum vor die Hauptbühne, im Großen und Ganzen ist allerdings zu beobachten, dass sich das Festivalgelände mit dem letzten Riff der letzten Band schneller leert, als noch in den Nächten zuvor… selbst die Hartgesottensten unter den Hartgesottenen zeigen erste Ermüdungserscheinungen.