Metalcamp
Bericht vom Metalcamp Festival 2011 in Tolmin, Slowenien
Konzertbericht
8. Metalcamp lockt 12000 Fans aus ganz Europa ins slowenische Idyll
Dichte Wälder, hohe Berge, tiefe Täler, weite Wiesen, glasklare Seen und Flüsse, pittoreske Landschaften… Heidiromantik pur! Die julischen Alpen im Norden Sloweniens sind ganz sicher eine Reise wert und lassen das Herz eines jeden Familienurlaubers höher schlagen. Aber findet hier auch der klassische Metalhead adäquate Zerstreuung? Durchaus, durchaus! Seit sieben Jahren ist das beschauliche Tolmin am Fuße des So?a-Flusses nun schon bekannt als El Dorado der internationalen Metalszene und hat sich als familiäres Pendant zu Wacken etablieren können. Eine Woche lang im Juli fallen Horden davon im sonst so friedfertigen Idyll ein und bringen die Hölle über das Paradies.
Die nunmehr achte Auflage des Metalcamps machte ihrem Motto wieder alle Ehre. „Hell over Paradies“, das waren fünf Tage grobe Stromgitarren-Apokalypse, die der Stille im Naturpark ein jähes Ende bereiteten. 12000 Festivalbesucher sorgten dafür, dass sich in dieser Woche die Einwohnerzahl Tolmins verdoppelte.
Bereits am Montag waren die meisten bereits ins Örtchen gepilgert und bezogen Quartier. Ob nun in Zelten oder in den hoffnungslos überbuchten Hotels und Pensionen der Gegend – Tolmin bildete fortan den Fixstern inmitten des Metaluniversums. Kein Wunder, gaben sich doch wieder zahlreiche illustre Koryphäen ihres Fachs auf den zwei Bühnen ihr Stelldichein.
Was die Witterungsbedingungen anbelangte, so machten diese dem Festivalmotto schon einmal alle Ehre. Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius knüppelten die von ihrer mexikanischen Heimat hitzeerprobten BRUJERA mächtig drauf los und ließen keinen Zweifel übrig, dass die nächsten Tage zur Belastungsprobe für Körper, Geist und Seele werden könnten. Gleich ab dem ersten Song „Raza Odiada“ formt die Menge Circle-Pits, welche den gesamten Slot über nicht vor der Bühne verschwinden wollen. Ohne Frage, man ist noch ausgeruht und motiviert. Und auch wenn die Mexikaner mit ihrem Grind/Death-Metal-Magarita musikalisch nicht jeden überzeugen und Frontmann Juan Brujo nur in Spanisch mit den Fans kommuniziert, kommt das Latinogeknüppel der allgemeinen Stimmung doch durchaus entgegen.
Während ARCH ENEMY ein wenig mit Soundproblemen zu kämpfen haben und deren Sängerin Angela Gossow mit ihren ausladenden Gesten für ein wenig unfreiwillige Komik sorgt, liefern die Australier AIRBOURNE als erster Headliner des Festivals nicht minder der Hitze trotzend einen soliden wie agilen Gig ab, welcher sicherlich nicht ganz unbeabsichtigt musikalische Assoziationen zu deren Landsmännern AC/DC hervorruft. Sicher, musikalisch passen sie nicht ganz ins Festival-Konzept, was ihrer Spielfreude an diesem Abend jedoch alles andere als im Wege steht. Allem voran fegt Frontsau Joel O´Keeffe wie ein Derwisch über die Bühne, als ob er für jeden zurückgelegten Kilometer bezahlt würde. Eine wahrhaft sehenswerte Inszenierung in Sachen Old-School-Rock’n’Roll – am Kopf zerschlagene Bierdosen, fettester Schwanzrock-Habitus und entsprechendes Liedgut à la „Blond, Bad And Beautiful“, „Ceap Wine & Cheaper Women“ oder „No Way But The Hard Way“ inklusive.
Im Anschluss daran fungieren DEATH ANGEL als Rausschmeißer, obwohl dieser Part den Bay-Area-Thrashern nicht wirklich gerecht wird. Eher als Co-Headliner begeistert der Fünfer mit einem ausgewogenen Set aus Klassikern und neuem Material, welches sich nahtlos ineinander fügt und mit dem Black-Sabbath-Cover „Heaven & Hell“ einen fulminanten Abschluss findet. Der Metalcamp-Startschuss scheint geglückt – so kann es die kommenden Tage weitergehen, so der Tenor, und die werte Zuhörerschaft wird in die Nacht entlassen.
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