Metalcamp
Bericht vom Metalcamp 2008 mit u.a. Subway To Sally, Six Feet Under, Opeth, Morbid Angel, In Flames, Heaven Shall Burn, Behemoth, Arch Enemy

Das Wort zum Schluss

Und dann war es plötzlich vorbei. Zehntausend Metalfans, die gerade noch vor der Bühne standen, grölend, pogend, singend oder einfach nur ihrer Band zuhörend, blicken ein wenig ratlos durch die Menge und geraten dann in Bewegung. Ganz glauben können sie es wohl noch nicht und ganz zu Ende ist es ja auch noch nicht. Denn am Strand, in den Getränkezelten und natürlich auch auf den Campingplätzen geht es noch eine gute Weile lang hoch her. Wohl bis zum nächsten Morgen, den viele verschlafen werden um dann nachmittags Richtung Heimat oder auch zum nächsten Festival aufzubrechen. Auch wir machen uns auf den Weg zu den Zelten bzw. zum Auto um zu sehen, ob die Batterie noch hält und uns wohl die Heimfahrt ermöglichen wird. Ein letztes Mal Dixies mit rosa Toilettenpapier, die wir sicher nicht vermissen werden, obgleich anzumerken ist, dass es die saubersten Dixies waren, die wir bisher auf einem Festival zu Gesicht bekommen haben. Ein letzter Blick auf das von Bergen umsäumte Tal, das die ganze Schar ohne Murren in sich aufnahm und dann die gegenseitige Versicherung: Wir kommen wieder.

Was bleibt noch zu sagen?

Das Festival war gut organisiert, der Ablauf reibungslos und der Zeitrahmen wurde größtenteils eingehalten. Einzig am Sonntag rissen die Wettergötter der Metalcampcrew das Ruder aus der Hand. Wasser drang durch Ritzen, durch Zelte und Planen, Wind fegte den Regen auf die mit empfindlicher Technik ausgestattete Bühne und keine Suppe oder warmen Getränke weit und breit. Dennoch ging es irgendwann weiter und zumindest den drei verbliebenen Bands der Hauptbühne wurde ihre Spielzeit ermöglicht. Auch die Kommunikation der neuen Running Order funktionierte auf dem Festivalgelände sehr gut. Denjenigen, die während des Regens in Zelt oder Hotel geflüchtet waren, brachte das natürlich nicht viel, aber das ist die Strafe für Pakte mit feigen Mächten.
An den anderen Tagen funktionierte die Kommunikation leider weniger gut. Sowohl für den Ausfall von HERFST als auch die anscheinend verschobene Spielzeit von IN SLUMBER wurden offiziell keine Gründe bekannt gegeben. Für das leibliche Wohl der Festivalbesucher war auf dem Festivalgelände ausreichend gesorgt und das Preis-Leistungsverhältnis für Speisen und Getränke war in Ordnung. An den Ess- und Getränkeständen galt ein Bonsystem, das lästige Kleingeldprobleme verhinderte und somit zu einem reibungslosen Service führte. Die entsprechenden Marken konnte man an verschiedenen Ständen auf dem Gelände erwerben und auch für die Pfandrückgabe gab es einen separaten Stand. Einziges Manko: zu viel erworbene Bons konnten nicht zurückgetauscht werden. Auch die Preise am Metalcamp-Merchandisestand bewegten sich im üblichen Rahmen: ein T-Shirt für 15 Euro, Girlies für 18 €, Patches für 2 € und Handtücher für 5 €. Einzig Regenüberzüge wären noch brauchbar gewesen, so wurden einfach reihenweise Metalcamp-Plastiktüten, mit denen Eis transportiert worden war, zum Nässeschutz umfunktioniert.

Fotos: Andrea
Text: Solveig