Metalcamp
Bericht vom Metalcamp 2008 mit u.a. Subway To Sally, Six Feet Under, Opeth, Morbid Angel, In Flames, Heaven Shall Burn, Behemoth, Arch Enemy
Konzertbericht
Dienstag:
Wieder eine verlorengegangene Band. Für 16:30 bis 17 Uhr waren eigentlich IN SLUMBER eingeplant. Als wir pünktlich ankamen lief jedoch noch immer der erste Soundcheck und die Besucher wurden bis 17 Uhr nicht aufs Festivalgelände gelassen. Informationen über den Grund dieser Verspätung und die Änderung des LineUps gab es nicht, Gerüchte waren dafür umso breiter gesät. So liefen Nachrichten über das Gelände, dass beim Riverrafting am Sonntag oder Montag 14 Menschen, darunter auch Bürgermeister und Vizebürgermeister von Tolmin, ums Leben gekommen seien und das Festival wohl aufgrund der Beerdigung später beginnen musste.
BIOMECHANICAL
BIOMECHANICAL hatte somit das Vergnügen eines langen Soundchecks und der noch – für diesen Tag – unvorbelasteten „Menge“. Oder eben Unmenge, denn wie üblich ließen die Menschen auf sich warten, es gab kaum Headbanger und die Leute schienen noch recht unbeeindruckt von der für sie spielenden Band. Selbst die Musiker waren wohl noch ein wenig müde und zeigten bei „Reborn In Damnation“ oder „The Empires Of The World“ kaum Interaktion untereinander.
ONSLAUGHT
Ein an Starwars erinnerndes theatralisches Intro leitete ONSLAUGHT ein. Während ihres Auftrittes begann das Gelände sich langsam zu füllen und die ans Publikum gerichtete Aufforderung möglichst viel Lärm zu machen wurde mit Begeisterung erfüllt. Vor der Bühne entstand ein Pogokreis, der vermehr
t auch Headbanger anzuziehen begann. ONSLAUGHT-Rufe hoben sich aus der Menge und unterstützte die Musik, die sich als mitreißender und eingängiger als die der vorigen Band erwies, bei „Metal Forces“. Sehr schön war auch das satanisch anmutende Intro zu „Damnation (Power From Hell)“.
VOLBEAT
Zu dem etwas verlängerten Intro von „The Human Instrument“ betraten VOLBEAT die Bühne und hatten zumindest ihre Fans sofort in der Hand. Michael hieß die Leute der Sonne für das gute Wetter danken und gleich ein wenig Lärm für ‚Heavy-Metal-Musik‘, ‚Rock ‚N Roll‘ sowie für sich selbst zu machen. Dem ersten Song folgten „Radio Girl“, „Mr And Mrs Ness“, sowie „The Garden’s Tale“. „Sad Man’s Tongue“ widmete er seinem erst kürzlich verstorbenen Vater sowie allen Menschen im Publikum, die jemanden zu betrauern haben. Die Leute dankten es ihm indem sie aus vollem Halse mitsangen. Auch ein Pogokreis fehlte ebenso wenig wie begeistert jubelnde Fans, die mit Gitarrist Thomas um die Wette zu springen schienen.
Eine schlecht gestimmte Gitarre wurde von Sänger und Gitarrist Michael, mit der Bemerkung es mache keinen Spass auf einer ungestimmten Gitarre zu spielen, in die Ecke geschmissen. „Seid ihr gestimmt?“, fragte er auch gleich nach und wenigstens das Publikum schien auch wirklich guter Stimmung gewesen zu sein. Als letztes Lied kündigten sie „River Queen“ an, doch nach einigen Zugaberufen kamen sie danach trotz schon erschallender Rausschmeißmusik erneut auf die Bühne. „Ihr seid wohl ‚Rebel Monster‘?“ war die Frage an ihre ‚beautiful people‘ von denen sie sich nach dieser Zugabe mit mehrfachen Verbeugungen verabschiedeten.
ELUVEITIE
Zu ELUVEITIE war der Platz vor der Bühne wieder bis zum Rande gefüllt und die Frage, wo sich wohl all die Menschen am Montag versteckt gehalten hatten, bleibt unbeantwortet. „Wir bringen euch folk music from dirty, fucking metal“ kündigten ELUVEITIE an und schon waren manche Fans nicht mehr zu halten. Zu „Of Fire, Wind And Wisdom“ oder „Bloodstained Ground“ um nur zwei der vielen, oft in einer der zahlreichen keltischen Sprachen gesungenen Songs zu erwähnen, ging es sowohl auf der Bühne wie auch im Publikum hoch her. Das Problem der anfangs schlecht eingestellten Mikros der Frauen war bald behoben, so dass auch die Lieder mit Frauengesang die Menge zu begeistern wussten.
„Seid ihr bereit für den Kampf?“ wurde zwar mit Jubel beantwortet, doch beim darauf folgenden „Your Gaulish War“ zeigten sich die Menschen eher bereit zu tanzen und allein oder friedlich gemeinsam über den Platz zu hüpfen. Auch Crowdsurfer tauchten wieder vermehrt auf, so dass die Securities alle Hände voll zu tun hatten. Der Aufforderung „schreit und tanzt für uns, wenn ihr nicht schon müde von Metal seid“ wurde also mit Vergnügen nachgekommen und von Müdigkeit konnte auch in den entstandenen Moshpits keine Rede sein. „You are sweet“ beschied Chrigel Glanzmann seinem Publikum und brachte ihm auch gleich ein paar nützliche gallische Worte bei, mit der Bedeutung: „hübsches Mädchen, bring mir ein Bier“.
SUBWAY TO SALLY
Intros sind heute wirklich in. Zwei die Bühne betretende Trommler waren jedoch bei weitem stilvoller als all die bisherigen Intros vom Band. Der anfangs wieder etwas geleerte Platz begann sich bei der mitreißenden, kurzweiligen Show von SUBWAY TO SALLY bald erneut zu füllen. Begannen sie noch mit neueren Songs wie „Die Trommel“, „Tanz Auf Dem Vulkan“ und „Eisblumen“ so gingen sie, sehr zur Freude ihres hüpfenden, pogenden, mitsingenden Publikums bald über zu älteren Stücken. „Sabbat“ bereicherten sie mit drei Feuerspuckern, bei „Sag dem Teufel“ und „Sieben“ wurde die Bühne in Fackellicht getaucht. Bei „Feuerland“, ein Lied über vergebliche Liebe, wie Eric Fish erklärend hinzufügte, schmückten Feuerschalen den Boden aus welchem beim Refrain Flammenfontänen hervorbrachen.
Natürlich durften auch Klassiker wie „Falscher Heiland“, „Kleid Aus Rosen“ sowie „Veitstanz“ nicht fehlen und auch der ‚Subway-Screem‘ war, sehr zur Begeisterung der Band, die sich überrascht über das große Willkommen zeigte, alles andere als kleinlaut. Die Zugabe war schon durch die Menge, die sobald die Band verschwunden war „Blut, Blut, Räuber saufen Blut“ zu singen begann, vorgegeben. „Ihr singt, wir spielen“ stimmte die Band der Aufforderung zu und untermalte den Gesang des Publikums musikalisch. Selbst nachdem SUBWAY TO SALLY sich vor ihrem Publikum verbeugend die Bühne verlassen hatten, sangen die Leute weiter diesen Kinderreim.
Interessantes Detail war die Anordnung der Musiker, denn während e-Bass und e-Gitarre sich ständig im Hintergrund hielten, durften die folkloristischen Instrumente wie Dudelsack, Drehleiher, Flöte, Geige und akustische Gitarre den vorderen Teil der Bühne bevölkern.
ARCH ENEMY
Schwedens sehr sympathischer Melodic-Death-Metal-Band ARCH ENEMY gebührte die Ehre, die Woche im Metalparadies ausklingen zu lassen. Mit einer kurzen Verspätung betraten sie um viertel vor zwölf Uhr die Bühne, die sie erst um ein Uhr wieder verließen. War der Platz vorhin schon gut gefüllt, so schien er zum Ende noch einmal überkochen zu wollen. ARCH ENEMY waren, wie Sängerin Angela erklärte, zum ersten Mal in Slowenien und „excited“ ob der vielen, „crazy people“.
Hey-Rufe und rosa Luftmatratzen flogen ebenso wie Crowdsurfer über die Menge. Auch der zu „The Last Enemy“ von der Band gewünschte Moshpit ließ nicht lange auf sich warten. Neuere Songs wie „Rise Of The Tyrant“, „I Will Live Again“, das allen gebrochenen Herzen im Publikum gewidmet wurde sowie, da Freiheit nun einmal eines der besten Dinge in der Welt ist, „Revolution Begins“ trafen auf eine begeisterte Zuhörerschaft. Aber auch die schon älteren „Dead Bury Their Dead“, „Snow Bound“ und „Nemesis“, das an ihre „Brüder wie Schwestern in Metal“ gerichtet war, zeigten, dass sie mit ihrer Überzeugung, dass Metal vereint, nicht allein standen. Die Besorgnis darüber, als letzte Band nach einem insgesamt doch so großartigen Line Up spielen zu dürfen zeigte sich als gänzlich unbegründet. Bei „We Will Rise“ erhielten ARCH ENEMY reichlich Unterstützung von ihren Fans und die als Zugabe gespielte Metalcamp-Hymne kannte man eh schon auswendig.
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