Metalcamp
Bericht vom Metalcamp 2008 mit u.a. Subway To Sally, Six Feet Under, Opeth, Morbid Angel, In Flames, Heaven Shall Burn, Behemoth, Arch Enemy

Konzertbericht

Billing: Mercenary, Wintersun, Tankard, Subway To Sally, Soilwork, Six Feet Under, Rage, Opeth, Morbid Angel, Ministry, Apocalyptica, In Flames, Iced Earth, Heaven Shall Burn, Evergrey, Eluveitie, Brainstorm, Behemoth und Arch Enemy
Konzert vom 2008-07-03 | , Slowenien

Montag:

NIGHTMARE

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17 Uhr und wie Tags zuvor begann das nur schwer begreifbare Montags-Line-Up mit einer französischen, schon seit Ende der 70er Jahre bestehenden Metalband. Standen anfangs nur die für die ersten Bands charakteristischen knapp 50 Zuhörer vor der Bühne, so schaffte NIGHTMARE es doch noch einige Interessierte mehr anzuziehen. „The Winds Of Sin“ und „Secret Rules“ riefen auch schon erste Headbanger auf den Plan. Auf die Frage wie es denn um ihr Publikum bestellt sei, folgten anfangs nur zaghafte Rufe. „Kommt schon, Ihr seid mehr!“ ermunterte der Sänger seine kleine Schar und musste dann selbst über diesen offensichtlichen Widerspruch lachen.

MISERY SPEAKS

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Auch MISERY SPEAKS, selbst seit Samstag begeisterte Festivalteilnehmer, hatten mit fast leeren Reihen zu kämpfen, was sie, jedoch mit nur mäßigem Erfolg, zu ändern suchten. „Seid ihr müde?“ wurde wohl weniger als Aufforderung denn als rhetorische Frage begriffen und der Vorschlag, den hinten herumsitzenden Leuten zu zeigen was wirklich Metal sei wurde zwar begeistert aufgenommen, doch die Reihen selbst wurden daraufhin nur indirekt, durch eine mehr Platz einnehmende Heu-Pogo-Schlacht, gefüllt.

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Auf Grund von schon nachmittags bewölktem Himmel und ersten Regentropfen, die manchen hinzukommenden Zuhörer gleich wieder zurück in Richtung Campingplatz ziehen ließen, wurden Strandutensilien einfach umfunktioniert. Über den Platz verteilte, zum Teil direkt vor der Bühne aufgestellte Stühle und aufblasbare Wassersessel vermittelten einen bequemen, fast schon heimelig zu nennenden Eindruck. „First Bullet Hits“, „Lay This Burden Down“ sowie „To My Enemies“ wurden dann auch schon von richtiger Bühnenbeleuchtung erhellt.

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MYSTIC PROPHECY

Ein an das „Phantom Of The Opera“ erinnerndes Intro, ein Banner, ein kurzes „are you ready to rock?“ und schon begann um 18:45 Uhr der Auftritt von MYSTIC PROPHECY.

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Dass die Leute bereit waren zeigte sich auch gleich beim ersten Song „Dark Forces“ aus ihrem neuem Album ‚Satanic Curses‘. „Demons Blood“ und das Black Sabbath Cover „Paranoid“ wurden gut aufgenommen und auch „Sacrifice Me“ ließ das Publikum begeistert durch den Regen hüpfen. Bei „Evil Empires“ wurde inbrünstig mitgesungen. Aufgrund wieder stärker einsetzenden Regens jedoch von nur von einer sehr kleinen, wetterbeständigen Fangemeinde deren Zugaberufe am Ende unerfüllt blieben.

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RAGE

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RAGE, die mit ihrem Spiel die Wolken vom Himmel fegten und das Publikum vor die Bühne zogen, erwiesen sich als heimlicher Hauptact dieses Abends. Eine wohl auf Deutsch gehaltene Einführungsrede verpasste ich glücklicherweise und damit auch den einzigen Fauxpas dieser drei. RAGE schaffte es, das Publikum mitzureißen, einzubinden und zu motivieren. Sehr zu ihrer Freude wussten viele bei „No Regrets“ mitzusingen, und selbst die, welche ihre Texte noch nicht kannten erhielten noch die Möglichkeit ihre Stimmen über den Platz schallen zu lassen.

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„Wollt ihr mit mir „Down“ gehen?“, fragte Sänger und Bassist Peavy und überließ dem Publikum die aus „Down“-Rufen bestehenden Zwischenparts. „Set This World In Fire“ widmeten sie allen Diktatoren in der Welt und ließen auch hier, mit „das ist euer Part, ok?“ die Menge teilnehmen. Nachdem Peavy in der Menge einen Fan mit passendem T-Shirt erspäht hatte spielten sie „Refuge“ dem weitere ältere Lieder wie „Soundchaser“ und „Under Control“ folgten. Mit einem „vielen Dank, meine Freunde. Singt und wir werden euch begleiten“ überließen sie bei „Higher Than The Sky“ und ihrem als letzten angekündigten Song „Don’t You Fear The Winter“ erneut den Refrain der Menge und spielten auf Zugaberufe dann noch als allerletztes Lied „Long Hard Road“.

SAHG

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In der Umbaupause brach erneut strömender Regen über Tolmin herein und so schrumpfte das auf SAHG wartende Publikum vor der Bühne wieder auf nur einige wenige Fans zusammen. Immer noch vom Wettereinbruch heut Nachmittag durchnässt, den gestrigen durchfrorenen Abend in Erinnerung erfolgte der Rückzug der Leute hektisch und ungeordnet. Doom-Metal fügte sich in Regengeräusche und ließ die verbliebenen Fans in ihrer Stimmung aufgehen. Auch ich hatte mich allerdings untergestellt und sah wie hörte in Folge dessen von SAGH sehr wenig.

SOILWORK

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SOILWORK betraten um 22 Uhr die Bühne und verließen sie um 23 Uhr wieder ohne einen länger bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Nun, zumindest in meinen Ohren nicht, die recht zahlreich erschienen Fans mögen das vielleicht ganz anders sehen. Dabei war es nicht so, dass es der Band nicht gelungen wäre, ihr Publikum zu motivieren. Der Platz vor der Bühne war wieder gut gefüllt, die Leute sprangen und ließen nach Herzenslust ihre Haare kreisen, und auch ein Pogokreis war schnell gebildet. Bjorn forderte die Menge auf zu „Sworn To A Great Divide“ ihre ‚Teufelshörnchen‘ in die Luft zu recken und fragte interessiert nach, was denn so allgemein getrunken würde. Die aus tausenden Kehlen gebrüllte Antwort klang für ihn nach einem verrückten Mix aus allem möglichen, dürfte aber dennoch zum Großteil aus Bier bestanden haben.

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„As The Sleeper Awakes“ wurde von einer mitsingenden Menschenmasse begleitet und auch „One With The Flies“, „Bastard Chain“ sowie der doch schon recht alte Song „Millionflame“ fielen auf eine gut gelaunte Zuhörerschaft. Für die Menge an Leuten wirkten die Zugaberufe allerdings recht mickrig und als SOILWORK zu einem weiteren Lied ansetzte schienen die Menschen schon eher abzuwarten als mitzugehen.

MORBID ANGEL

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Worauf genau sie wohl gewartet haben wurde uns allerdings die ganze nächste Stunde lang nicht klar. „Wir bringen euch Death-Metal“ meinte Vincent von MORBID ANGEL und gab sich alle Mühe dem dazugehörigen Image gerecht zu werden. Die ‚Schreie von den Berghängen‘ ließen jedoch, zumindest von Seiten des Publikums, eher auf sich warten. „Rapture“, „Pain Divine“ und der ganz neue Song „Nevermore“ trafen auf eine zum Teil begeisterte, mit pentagrammförmigen, bunten Leuchtstäben geschmückte, zum Teil eher distanziert wirkende Zuhörerschaft. Distanziert kann jedoch auch das Spiel der vier Musiker genannt werden, das jegliche Interaktion vermissen ließ, wohl, weil alle zu beschäftigt damit waren, böse auszusehen.
Angeregt durch seine etwas verwirrende Ansage führten wir bei „Evil Spells“ ein kleines Streitgespräch, ob er nun ‚evil smells‘, oder nicht viel eher ‚evil spouse‘ angekündigt hatte, und was davon wohl besser auf den ‚Albtraum, aus dem man nicht mehr erwachen möchte‘ zuträfe.

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Übergangslos ging es weiter mit „Chapel Of Ghouls“ und später folgten noch einige ältere Songs nachdem das Publikum bei „Immortal Rites“ durch Mitsingen gezeigt hatte, dass diese durchaus bekannt sind. Am Ende ihrer Show angelangt verließen MORBID ANGEL die Bühne, betraten sie dann jedoch trotz eher magerer Zugaberufe erneut. Ein Intro vom Band, blaues Licht und Rauch schuf die düstere Atmosphäre in die sie ihren letzten Song mit der Ankündigung legten, es sei Zeit die Berge singen zu lassen.
Wir empfehlen einen Schneider (denn Vincents Oberteil ist peinlicher als peinlich) und etwas mehr wirklichen Musikbezug.

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10.08.2008

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