Metal4Splash Open Air
Der große Festivalbericht 2014
Konzertbericht
FREITAG
FREIGEIST
Los geht’s! Da MORBID TALES kurz vor Festivalbeginn absagen mussten, steht mit FREIGEIST jetzt Black Metal im strahlendem Sonnenschein an. Der Opening Act schafft es dann auch nicht, mehr als eingefleischte Fans und ein bisschen Black-Metal-Laufkundschaft vor die Bühne zu locken – der Weichelsee wirkt einfach zu verlockend. Sichtlich bemüht spielen sich die Hamburger durch ihr Set, über technische Unzulänglichkeiten (Zusammenspiel als Band anyone?) täuscht das aber nicht hinweg. Entsprechend bleibt lediglich ein einigermaßen gelungenes THE EXPLOITED-Cover sowie inflationäre Ansagen zur Heimatstadt Hamburg in Erinnerung. FREIGEISTs Black Metal der FÄULNIS-Sorte hat sicher Potenzial, aber die Jungspunde haben noch einen weiten Weg vor sich, wenn es mal mehr als die Opener-Position sein soll.
(Jan Wischkowski)
DUST BOLT
Ich sag nur: „Srasch Meddel Aldda!“ Großartige, donnernde, schnelle Musik mit klasse Sound, was will man mehr? Eine außerordentliche Bühnenperformance! Mit einer Grazie à la Scott Ian mit Haaren bewegen sie sich über die Bühne. Zum Teil sogar vor der Bühne, denn Bassist Bene springt mal eben in den Fotograben und headbangt mit den Zuschauern. Apropos Zuschauer, auch wenn DUST BOLT erst der zweite Act des ersten Tages sind, der Gig ist gut besucht und die Zuschauer gehen ab wie Schmitts Katze. Wenn ich mich nicht verzählt habe, dürfte es die Band mit den meisten Pits des Tages sein. DUST BOLT sind eine großartige Stimmungskanone. Macht weiter so, Jungs!
(Jan Ole Möller)
LAY DOWN ROTTEN
Nächste Band ist LAY DOWN ROTTEN, eine Band, die so gut ankommt, dass sie am Ende Zugaberufe bekommt. Die Musik ist einfach granate. Donnernd, kräftig und groovend ohne Ende. Die Musik lädt mehrfach zum Headbangen ein. Das sehen auch die Zuschauer so und bangen den ganzen Gig hindurch mit dem Kopf. Sänger Jost Kleinert hat eine gewaltige Bühnenpräsenz, nutzt sie allerdings nicht voll aus. Zwar animiert er die Zuschauer öfters, aber etwas mehr auf der Bühne bewegen könnte man sich schon. Naja, aber das nur als kleine Randnotiz. Alles in allem ein sehr gelungener Auftritt mit Zugaberufen, was will man als Band mehr?
(Jan Ole Möller)
DR. LIVING DEAD!
Für DR. LIVING DEAD! hat der Tag wohl eher bescheiden angefangen – die Lufthansa hat nämlich ihr Equipment verschlampt. Gut, dass mit DUST BOLT Kumpels von der letzten Tour auf dem Festival sind, und so leiht man sich schnell deren Equipment. Zack, bumm, angeschlossen – los geht’s! Der flinke Crossover-/Hardcore-/Thrash-Metal-Mischmasch der vier Schweden sorgt dann auch direkt für eine Menge Bewegung im einigermaßen zahlreich erschienenen Publikum, Circle Pits und fliegende Haare scheinen bei jedem einzelnen Song obligatorisch. Neu-Drummer Dr. Slam gibt einen technisch fehlerfreien Einstand, der Rest der Band post und hüpft herum wie besessen, und unter dem Strich können DR. LIVING DEAD! einen rundum gelungenen Gig auf dem Konto verbuchen.
(Stephan Möller)
ILLDISPOSED
Die Dänen haben an diesem Tag die sprichwörtliche Arschkarte gezogen und machen daraus ein Fest. Es schüttet und trotzdem vereinen ILLDISPOSED eine ganze Schar treuer Anhänger vor der Bühne. Bis auf das Wetter passt alles: Der Sound hat „wumms“, die Melodien überzeugen und die Menge hat Spaß dabei, ihr nasses Haar zu schütteln – warm ist’s schließlich immer noch. Ansonsten gibt es neben Songs vom aktuellen Silberling „With The Lost Souls On Our Side“ auch ein bisschen Bandgeschichte zu bestaunen. Daneben steht wiederum Bo Summers (und seine markanten, humoristischen Ansagen) im Mittelpunkt, auf dessen Frage „Wollt ihr noch mehr?“ tosender Jubel ausbricht und er nur ein erstauntes „Warum denn?“ erwidert. In der Vergangenheit sicher nicht immer unberechtigt, ist heute die Antwort simpel: Der Auftritt ist top und bis auf das Wetter passt alles!
(Jan Wischkowski)
DEADLOCK
Der Regen ist weg und trotzdem gibt’s für DEADLOCK-Fans gleich einen Dämpfer. Die Süddeutschen sind ohne Sängerin Sabine Scherer angereist, da gerade Nachwuchs ansteht – verzeihbar. So sehen das auch die Fans, der dadurch angestiegene Härtegrad wird kurzerhand für zahlreiche Mosphits genutzt. Trotzdem: DEADLOCK fehlt heut‘ ein bisschen der Pop-Appeal und der Mitsingfaktor. Davon abgesehen liefert die Truppe einen starken Auftritt ab und genießt ihr zweites Mal am Weichelsee dank überschwänglicher Publikumsreaktionen sichtlich. Songs wie „The Arsonist“ knallen schließlich auch so!
(Jan Wischkowski)
ORDEN OGAN
Party-Zeit ist ORDAN OGAN-Zeit! Denkt sich auch das Publikum und frisst der Band aus der Hand: Ob ältere Songs oder Stücke vom aktuellen Album „To The End“, mitgesungen und abgefeiert wird alles. Nicht zuletzt Sänger Seeb Levermanns humorvolle Ansagen („Wir sind meistens die softestese Band auf solchen Festivals, wenn ich also sage ‚Hallo Metal4Splash‘, dann antwortet ihr ‚Fuck you, Pussy‘!“) sorgen dafür, dass ORDEN OGAN hier und heute völlig zurecht Headlinerstatus genießen. Das Publikum sieht das ähnlich und feiert Songs wie „The Things We Believe In“ (inklusive ausufernder Mitgröhlspielchen) frenetisch ab. Gelungener Auftritt!
(Stephan Möller)
TAINA
Letzte Band des Abends sind TAINA. Hut ab, kann man nur sagen, dass sie es schaffen, nach dem Main Act noch so viele Zuschauer bei sich zu halten. Der Industrial Rock/Metal scheint gut beim Publikum anzukommen. Vor der Bühne herrschen öfters Headbang-Salven. Allerdings sind die Synthie-Samples etwas laut, denn die Gitarre verschwindet manchmal etwas zu sehr. Außerdem sollte man, wenn man in Englisch singt, vielleicht den deutschen Akzent verschwinden lassen. Der wirkt auf Dauer etwas unprofessionell. Die Band ist allerdings trotzdem ein recht guter Abschluss des ersten Festivaltages.
(Jan Ole Möller)
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