Metal4Splash Open Air
Der große Festivalbericht 2013
Konzertbericht
Samstag, 27.07.2013
Bullenhitze? Kein Problem, wenn das Festival inklusive Badesee kommt.
TREDSTONE
TREDSTONE haben die undankbare Aufgabe, gegen die Mittagshitze und die verlockende Abkühlung im Badesee anzuspielen. Die Neo-Thrash Formation mit deutlichem Modern-Melodic-Death-Einschlag zeigt sich den Temperaturen zu trotz (der Schweiß läuft beständig) bestens aufgelegt und lockt für die Uhrzeit eine amtliche Anzahl an Schaulustigen an. Brachial und doch melodisch zeigen TREDSTONE, genauso wie SCARNIVAL am Vortag, dass in Hannover der Nachwuchs von viel Talent gesegnet ist. Die Band hat den Slot übrigens über den Metal.de-Contest ergattert, eindeutig verdient und ist das erste Highlight des Tages. Symphatiepunkte gibt es noch obendrein für gratis CDs und die nette Einlage des Bretzel-Pits – die Boxershorts der Jungs hätte ich aber nicht sehen müssen! (Jan Wischkowski)
DISTREAM
Um 14 Uhr gibt es dann ein Heimspiel zu bewundern. DISTREAM kommen aus Rotenburg und setzen auf ziemlich deftigen Melodic Death, der auch vor progressiven Einflüssen keinen Halt macht. Dass das Publikum schon bestens eingestimmt ist, beweist die Bereitschaft für einen Moshpit. Lediglich bei den Clean Vocals gibt es noch Nachholbedarf, diese wirken nicht nur wie ein Fremdkörper im ansonsten sehr gewaltigen Klangbild, sondern werden auch etwas Windschief dargeboten. Halb so wild, denn ansonsten liefern DISTREAM eine gute Vorstellung ab und dürfen mit etwas mehr Aufmerksamkeit in Zukunft rechnen. (Jan Wischkowski)
BLEEDING RED
Der einstige Gewinner des New Blood Award Wettbewerbs ist inzwischen schon mächtig rumgekommen und konnte einiges an Erfahrung sammeln. An Spontanität und Leidenschaft hat die Band aber nichts eingebüßt. Der düstere Black/Death Metal des symphatischen Fünfers entwickelt bei blauem Himmel und stechendem Sonnenschein zwar nicht seine volle Wirkunskraft, zeugt aber dennoch von ausgesuchter Qualität. Recht geben BLEEDING RED auf alle Fälle die exzessiven Headbanger in der ersten Reihe – durchgehend so viele rotierende Schädel sieht man am Weichelsee dieses Wochenende eher selten. Als BLEEDING RED mit „Calling For Your Downfall“ ihr Set beschließen, wirken die Jungs so ausgelaugt wie die Meute vor der Bühne, macht aber nichts, den Auftritt hätte man nicht verpassen sollen! (Jan Wischkowski)
EPITOME
Die modernen Melodic Deather EPITOME aus Paderborn haben zwar noch keine Platte herausgebracht (allerdings einige Songs aufgenommen, die sich über die Kanäle der Band anhören und herunterladen lassen), dafür aber immerhin schon eine Tour mit ILLDISPOSED hinter sich. Diese Erfahrung merkt man dem Fünfer auf der Bühne an: Da geht’s ab. Fast könnte man meinen, die Band hätte Pech, als es während ihres Auftritts zum ersten echten Regenschauer des ansonsten brüllend heißen Wochenendes kommt, aber nein: Die Meute vor der Bühne lässt sich gerne abkühlen. Und erhitzt sich gleich darauf wieder im Pit. Musikalisch ist auch alles im grünen Bereich und vor allem Sänger und Bandchef David Hambach punktet durch Sympathie und witzige Ansagen – darf’s noch etwas mehr sein? Aber sicher: Die ersten zehn Leute, die ihr T-Shirt ausgezogen und auf die Bühne geworfen haben, bekommen ein Bandshirt für lau. Coole Aktion – so macht man sich beliebt! (Stephan Möller)
PRESIDENT EVIL
PRESIDENT EVIL stechen zwar musikalisch etwas zwischen den anderen Bands des Festivals raus, aber ihr „Thrash’n’Roll“ kommt bei den Zuschauern recht gut an. Neal McCocker (Sänger) beweist sich als ordentliche Rampensau und animiert die Fans immer wieder zum Mitgröhlen und Mittanzen. Die Band macht beim Zuschauen ordentlich Spaß, der Sound macht Lust auf mehr und nach der Show kommen doch schon mehrere Zuschauer zum Verkaufsstand, um sich ihre neue Platte zu holen – also ein voller Erfolg. (Jan Ole Möller)
THE VERY END
Anschließend: Die Essener Groove Metaller THE VERY END, die noch ihr einigermaßen frisches, aktuelles Album „Turn Off The World“ im Gepäck haben und den Auftritt auch überwiegend um die Songs eben dieser Platte aufbauen: „A Hole In The Sun“, „Iron Sky“ und „The Black Fix“ sind nur drei der Titel, die heute vom Drittwerk gespielt werden, aber auch das zweite Album „Mercy & Misery“ kommt heute nicht zu kurz.
Die Band selbst hat sichtlich Spaß auf der Bühne, dasselbe lässt sich über das Publikum im Sand sagen – auch, wenn sowohl die Bühne als auch ihr Vorplatz an diesem Wochenende bereits ausgiebiger beackert wurden. Trotzdem, den Leuten gefällt’s und die Band hat sich empfohlen, auch wenn der Auftritt unter den vielen anderen guten weder sonderlich positiv noch negativ heraussticht. (Stephan Möller)
NOCTURNAL
Ich muss zugeben, die Mainzer NOCTURNAL waren mir bis zu ihrem Auftritt auf dem Metal4Splash nicht geläufig. Und so begebe ich mich am frühen Abend mit der Hoffnung auf soliden Thrash Metal zur Bühne. Als dann der Vierertrupp in voller Leder- und Nietenmontur die Bühne betritt, fällt der Startschuss zu 45 Minuten angeschwärztem oldschool Thrash vom Feinsten. An den Instrumenten rumplet und scheppert es gewaltig und Sängerin Tyrannizer liefert die dazu passende fiese Stimme. Der selbstbetitelte Unholy Thrash der Band kommt an, und im laufe des Auftritts zieht es auch noch die letzten Festivalbesucher auf das eh schon gut gefüllt Infield. Und auch auf der Bühne fliegen zu Songs wie „Beast of Hades“ ordentlich die Haare.
Ganz im Manowar-Stil verabschieden sich NOCTURNAL mit der Ansage „Death to False Metal!!“ von der begeisterten Menge. Für viele war die Truppe sicher der heimliche Headliner des Tages. (Carina Henschel)
CRIPPER
Nach NOCTURNAL folgt mit CRIPPER gleich die zweite Ladung Female-fronted Thrash Metal – wenngleich CRIPPER ungleich weniger finster zu Werke gehen und ihren Thrash Metal weniger mit schwarzen als viel mehr mit tödlichen Einflüssen aufbereiten. Und auch diese Mischung kommt an: Konnten NOCTURNAL gerade schon als heimlicher Headliner durchgehen, gilt dasselber für die Hannoveraner CRIPPER: Das Infield ist gut gefüllt, zu Songs wie „Dogbite“ vom aktuellen Album „Antagonist“ oder dem „Devil Reveals“-Rausschmeißer „Hysteria“ geht das Publikum gerne ab, Sängerin Britta Görtz kreischt, grunzt und grölt sich die Stimmbänder aus dem Hals und weiß obendrein gut, wie sie die Leute zu unterhalten hat. Auch Bassist Gerrit Morhmann macht eine gute Figur, obwohl dieses Wochenende ein hartes für ihn ist: Gestern mit SCARNIVAL aufgetreten, dann abends noch woanders mit CRIPPER, nur um im Anschluss zurückzukommen und nochmal diese Bühne zu beehren. Respekt! (Stephan Möller)
TANKARD
TANKARD ist immer eine Spaßgarantie und eine Band zum Headbangen. Der bestbesuchte Gig des Tages haut schon mit dem Opener der Show, „Zombie Attack“, ordentlich in die Tassen. Die Zuschauer feiern mit TANKARD eine donnernde Party und der saumäßige Sound, den TANKARD auf die Bühne bringen, zwingt zum Headbangen. Zu ihrem (O-Ton Gerre) „einzigen Song über den Tod“, „Die With A Beer In Your Hand“, gehen die Zuschauer ab wie Schmitts Katze. Doch man kann nicht alles dem Sound überlassen. Die Band macht auf so einer recht kleinen Bühne eine große Show. Da nimmt sich doch tatsächlich Sänger Gerre eine Zuschauerin auf die Bühne und tanzt mit ihr genüsslich hin und her. Mit so einer Show kann man TANKARD doch zum Co-Headliner neben RAGE ernennen. (Jan Ole Möller)
RAGE
Nach einer längeren Wartezeit kommen doch noch die Kultthrasher aus Deutschland auf die Bühne und eröffnen mit ihrem neuen Hit „Twenty-One“ die Show. Der Opener ihres gleichnamigen Albums sorgt bei den doch etwas weniger gewordenen Zuschauern sofort für Mitgröhlstimmung. Natürlich darf auf der Setlist ihr altbekannter Hit „Straight to Hell“ nicht fehlen. Auch den Song „Serial Killer“ vom neuen Album spielen RAGE, in welchem Peavy (Gesang, Bass) zum ersten Mal Growls verwendet. Der Sound der Band ist erstklassig, die, für die recht kleine Bühne, sehr ausgefeilte Lichtshow, macht beim Zugucken Spaß und am Ende der Show hauen RAGE einfach mal noch so zwei Zugaben aus dem Bart. Ein super Abschluss für ein echt schönes Festival. (Jan Ole Möller)
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Ich war auch sehr überrascht aks ich die Enten dort sah! Ich bin der festen Meinung, das die sich aufs Gelände geschmuggelt haben um den Acts wie Vader, Tankard, Rage &co zu lauschen! Auf jeden fall fand ich es sehr coopl dieses Jahr!