Meshuggah
25 Years Of Musical Deviance Tour - live im FZW Dortmund
Konzertbericht
Meshuggah
Nach einer kurzen Frischluftpause hat sich das Bühnenbild gegen 21.40 Uhr dann plötzlich schlagartig verändert. Meterhohe Aufsteller, verziert mit der Coversymbolik des immer noch aktuellen Releases „Koloss“ (2012), deuten auf ein baldiges Erscheinen der schwedischen Cheftechniker hin. „Future Breed Machine“ bricht dann trotzdem mit einer Urgewalt über die Anwesenden herein, die sofort zwei Dinge klarmacht: 1. Lauter ist immer noch besser. 2. Das Vorprogramm in allen Ehren. Aber das hier sind MESHUGGAH. Wie gewöhnlich halten sich die Schweden mit Ansagen zurück. Wie gewöhnlich lässt man die Musik sprechen.
Neben den üblichen Verdächtigen, die auch bei einem nostalgischen Rückblick auf 25 Jahre Schaffen nicht fehlen dürfen („New Millennium Cyanide Christ“, „Bleed“), geht die Band schon recht früh dazu über, auch die älteren Werke gebührend in die Setlist zu integrieren. Zweimal „Contradictions Collapse“ (1991), einmal „Destroy Erase Improve“ (1995) und zweimal „Chaosphere“ (1998) – die 90er können sich über Vernachlässigung nicht beklagen. Schön zudem, mal in aller Deutlichkeit vorgeführt zu bekommen, wie sehr sich auch MESHUGGAH weiterentwickelt haben. Zwischen den teils sehr thrashigen und in bester Hetfield-Manier gesungenen Frühsongs und dem Material von „obZen“ und „Koloss“ liegen nicht selten Welten. Zur Zugabe betritt die Band dann die Bühne noch einmal zur Roboterstimme von „Mind’s Mirrors“ und lässt das Doppel „In Death Is Life/In Death Is Death“ folgen.
Galerie mit 20 Bildern: Meshuggah - Meshuggah - 25 Years Of Musical Deviance Tour 2014
Was bleibt? MESHUGGAH liefern auch live weiterhin technisch und atmosphärisch Unglaubliches. Aber: Auch diese Band hatte einen langen Weg bis dahin, wo sie heute steht. Die „25 Years Of Musical Deviance“-Show im Dortmunder FZW konnte das auf beeindruckende Art und Weise verdeutlichen. Und jetzt? Ab ins Studio. Die Metal-Welt wartet gespannt auf ein neues MESHUGGAH-Album.
Setlist Meshuggah:
- Future Breed Machine
- obZen
- The Hurt That Finds You First
- Do Not Look Down
- Cadaverous Mastication
- Greed
- Gods Of Rapture
- Neurotica
- New Millennium Cyanide Christ
- Stengah
- Bleed
- Demiurge
- Straws Pulled At Random
- —
- Mind’s Mirrors
- In Death – Is Life
- In Death – Is Death
Text: Tobias Kreutzer
Fotos: Eckart Maronde
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Was ein großartiger Abend das doch war!
SEMANTIK PUNK waren grottenerbärmlich schlecht und in Teilen des Publikums wurde gelacht, gejohlt, „Buh!“ und auch weitaus Derberes gerufen. Das sollte man vielleicht erwähnen.
Wenn Hape Kerkeling versucht sein sollte, nach „Der Wolf! Das Lamm auf der grünen Wiese! Hurz!“ mal die Metalgemeinde zu verladen, hätte er mit dem Auftritt dieser Formation aus Warschau eine Steilvorlage.
Danach konnte es nur noch aufwärts gehen und CAR BOMB wurden denn auch mit einer spürbaren Erleichterung empfangen.
Der MESHUGGAH-Bericht ist leider kurz, aber danke für die Setlist! Es war ein Wahnsinns-Konzert. Bemerkenswert ist, wie tight die Jungs spielen, da wackelt gar nichts und es groovt wie die Hölle. Der Sound im FZW war auch gut. Ein sehr, sehr glücklicher Metalhead ist nachher ergriffen gen Heimat aufgebrochen.