Melvins
Melvins

Sooooo, erste Frage des Abends: wie viele Leute zieht eine Altherrenkapelle wie MELVINS denn noch heutzutage? Antwort: eine ganze Menge! So voll hab ich das Feierwerk schon lange nicht mehr gesehen… sicherlich 250 Leute füllen den Laden mehr als ordentlich. Als wir den Saal erreichen, gibt sich gerade die Vor“band“ in Form vom HUMMEL-DJ SET die Ehre…. schräge Nummer… wenigstens ist der Name nicht gelogen: zwei Typen in Hummelkostümen machen Sound. Interesseirt die meisten Leute eher nicht so, mich auch nicht wirklich. Also Theke und Birra.

Dann ab zum Bühnenrand, ist ja schließlich voll und es wollen Fotos geschossen werden. Überraschenderweise machen alle artig Platz und man kann, ganz entspannt, einfach bis vorne durch laufen. Keinerlei Gedrängel, selbst direkt vor der Bühne. Also doch Altherrenband. Zwei recht üppige Drumkits bestimmen das Bühnenbild, direkt am Bühnenrand vorn, eingerahmt von zwei Mikros. Die Band erscheint, alles ganz unspektakulär, Buzz geht nach links, der Basstyp (im Pommeshemd!) nach rechts (übrigens der 7. oder 8. (!) in der Bandhistorie, scheinbar so’n Running Gag…).

Ab geht’s. Es folgen 100 Minuten MELVINS. Wie ist’s also…?! Öh… gut, auf jeden Fall unterhaltsam. Die Band gibt sich sehr souverän, die haben schon alles gesehen. Nicht nur optisch omnipräsent, auch akustisch: die beiden Drummer Dale Crover und Coady Willis. Sehr beat-/schlagzeuglastig das alles, die Beiden sind Meister ihres Fachs und so bleibt man immer wieder automatisch bei den Zweien hängen. Meist agieren sie völlig synchron, richtig interessant wird es jedoch, wenn sich beide die Bälle zuspielen und sich ergänzen.

Alles ist im Fluss, Ansagen gibt es keine. Buzz Osbourne in sehr merkwürdiger Aufmachung unterwegs. Eine Art Gehrock/Gewand mit bunten Pferden darauf. Frisurtechnisch zeigt er sich jedoch beständig. Lediglich etwas grauer wird’s auf der Rübe…

Das Publikum macht nicht so recht was los… gebremste Euphorie. Banger: meist drei. Energische Nicker: einige. Applaus: alle.