Megaherz
"Zombieland-Tour 2014" - Megaherz und Stoneman live in Hannover
Konzertbericht
Kurz vor Halloween geben sich MEGAHERZ im Rahmen ihrer „Zombieland-Tour 2014“ die Ehre, um ihr neuestes Album zu präsentieren und gleichzeitig 20 Jahre Bandgeschichte Revue passieren zu lassen.
Hannover, Mittwochabend. Es ist der 29. Oktober, die Winterzeit herrscht wieder in Deutschland. Um 19 Uhr ist hat die Dunkelheit Einzug in die niedersächsische Landeshauptstadt gehalten – dem Klang der Musik, die nun aus dem MusikZentrum tönen wird, angemessen.
Stoneman
Doch von vorne; erst einmal erscheinen pünktlich zur 20. Stund‘ die vier Jungs der Schweizer Dark-Rock-Band STONEMAN in gut verständlichem Hochdeutsch auf der Bühne, um das Publikum einzuheizen und in düstere Klangwelten eintauchen zu lassen. Ihre Musik, die sie selber als „einschmeichelnden Düsterpop, oszilliert zwischen kapriziösem Gothic und chromglänzenden Metalriffs“ bezeichnen, sorgt für die entsprechende Stimmung, ohne die Energie der Konzertbesucher zu verheizen.
Es folgen eine Handvoll Songs von ihrer aktuellen Scheibe „Goldmarie“, die vor allem dunklen Rock-Pop Musik mit hartem, kräftigen Grundriff und klarem Melodiebogen darstellt. Nach langem und melodiösem Intro wird die Nacht mit „Mord ist Kunst“ eingeleitet, ein düsterer Song über das Leben und welche Gedanken es schon mal in manchen Situationen hervorrufen kann. Es folgen „An die Geräte“, „Freundlich sein“ und „Goldmarie“, in ihrer Songstruktur und Stimmungslage alle recht ähnlich, doch immer passend zum Headliner MEGAHERZ und spieltechnisch auf hohem Niveau.
Galerie mit 12 Bildern: Stoneman - Megaherz - Zombieland-Tour 2014Mit „Liebe Liebe“ und „Liebeslied“ schließen die vier Schweizer ihre Performance ab und machen – ein aufgewärmtes Publikum und Vorfreude auf das Kommende zurücklassend – die Bühne frei für die Herzen.
Setlist:
- Mord ist Kunst
- An die Geräte
- Freundlich sein
- Goldmarie
- Liebe Liebe
- Liebeslied
Megaherz
Nach einer kurzen Umbauzeit betreten dann die fünf MEGAHERZen aus München die Bretter. Mit schwarz-weiß geschminkten Gesichtern und das „Keulen-Mikro“ schwingend, haben sie schon mal das richtige Outfit, um ihr „Zombieland“ perfekt zu inszenieren.
Ihre musikalische Darbietung starten sie passend mit dem titelgebenden Song ihres aktuellen Albums. Mit „Fanatisch“ geht es zügig weiter, und schon jetzt sieht man, dass die Jungs ordentlich Tempo vorlegen werden. „Prellbock“ ist ein Song ihres letzten Albums „Götterdämmerung“, und die Ankündigung des Revue-passieren-Lassens wird mit dem zehn Jahre alten Lied „Dein Herz schlägt“ noch einmal dick unterstrichen. Auch „Blender“, „Mann im Mond“ und „5. März“ sind ältere Herzklassiker. Mit der Einleitung des „Gefühls, den größten Feind im eigenen Bett zu haben“ werden die Klassiker noch einmal von dem aktuellen Song „Lieblingsfeind“ unterbrochen.
So langsam kommt die Menge in Schwung; beim nächsten Song, einer neu aufgelegten Version des Klassikers „Hurra, wir leben noch“, wird schon gut mitgefeiert, und spätestens bei „Unter Strom“ werden die Pommesgabeln endgültig hervorgeholt und lautstark mitgesungen. Dann senkt sich der „Schwarze Engel“ herab, um uns den Verstand zu rauben und das Fliegen zu lehren, was er durchaus schafft.
Dass die Herzen neben guter Musik auch (Selbst)Ironie beherrschen, bestätigen sie mit der Aussage, eine Pianoballade im Repertoire der Band würde sie gleich dem Mainstream zugänglich machen. In der Tat ist „Augenblick“ ein gefühlvolles Musikstück, welches das Tempo stark zurücknimmt, doch keineswegs der atmosphärischen Stimme Abbruch tut. Als die vier Instrumentalisten die Bühne verlassen, ruhige Klavierklänge erklingen und Herr Wohnhaas die Stimme ebenso gefühlvoll wie energiereich erhebt, wirken die bedeutungsvollen Liedzeilen sehr intensiv. Dass die Band den Fokus nicht nur auf die Musik, sondern auch besonders auf die Texte legt, zeigt sich auch im nächsten Stück „Gegen den Wind“. Es wird als die „persönliche Hymne“ der Band beschrieben, da es zum Kämpfen gegen alle Hindernisse motiviert und eine Aufforderung zum Durchhalten darstellt.
Galerie mit 14 Bildern: Megaherz - Megaherz - Zombieland-Tour 2014Nach diesen nachdenklichen Stücken geht es druckvoll mit einem „Heuchler“, dem beißenden „Jordan“ und letztendlich mit „Gott sein“ weiter. Die Party ist im vollen Gange, es wird mitgesungen, gejohlt, gefeiert. Die Band hat es geschafft, die Menge in Feierlaune zu bringen und zu einem kleinen Gesangsbattle zu motivieren.
Nach einem kurzen Abgang und den protestieren Rufen der Zuhörer kommen wir noch in den Genuss von vier Zusatzliedern. Mit der „Jagdzeit“, dem anschließenden „Himmelsstürmer“, „Für immer“ und dem absoluten Gothic-Rock-Klassiker „Miststück“ werden zum Schluss die größten Volltreffer der Band abgefeiert.
Setlist :
- Zombieland
- Fanatisch
- Prellbock
- Dein Herz schlägt
- Blender
- Mann im Mond
- Lieblingsfeind
- 5. März
- Hurra wir leben noch
- Unter Strom
- Schwarzer Engel
- Augenblick
- Gegen den Wind
- Heuchler
- Jordan
- Gott sein
- —
- Jagdzeit
- Himmelsstürmer
- Für Immer
- Miststück
Und so endet eine herrlich düstere rockige Nacht im MusikZentrum Hannovers mit guten Bands, gutem Sound und guter Stimmung – es war eine gute Nacht!
Bericht: Steffi Niederschmidt & Cynthia Theisinger
Fotos: Cynthia Theisinger
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37235 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!