Mastodon
MASTODON, BIG BUSINESS und KROKODIL live im FZW in Dortmund
Konzertbericht
MASTODON
Es ist soweit: MASTODON kommen auf die Bühne. Mit tosendem Beifall wird der Main-Act auf seinem zweiten und letzten Auftritt in Deutschland begrüßt. Und die Headliner des heutigen Abends fackeln nicht lange und geben sofort ein kräftiges „Tread Lightly“ als Opener, der ebenfalls Opener ihres aktuellen Albums ist.
Insgesamt haben MASTODON einen super Sound und auch eine tolle Lichtshow. Zwar muss man sagen, viel Bewegung auf der Bühne gibt es nur beim Bassisten Troy Sanders. Gitarrist Brent Hinds wackelt öfter mal mit dem Kopf und Bill Kelliher tut das zwar auch manchmal, aber er fällt eher dadurch auf, dass er wie James Hetfield aussieht, hätte Hetfield seinen Bart aus den 90ern behalten. Drummer Brann Dailor bewegt sich dafür viel zu viel (positiv gemeint). Der Typ haut Breaks raus – alter Verwalter, und der singt auch noch dazu! Aber auch bei den Gitarristen muss anerkannt werden: Dass sie sich wenigstens etwas bewegen (geschweige denn singen) können, ist schon ein Wunder, bei dem komplizierten Licks und Riffs, die sie spielen.
Von der Gesangsleistung her sind Sanders und Dailor top – obwohl sich Brann Dailor am Ende für seine schlechte Stimme entschuldigt: Er habe eine Erkältung. Auch Brent Hinds kann singen, aber er muss sich halt sehr oft auf die Finger konzentrieren, sodass er manchmal das Mikrofon verfehlt. Aber wie gesagt, bei den Jungs darf das, finde ich, passieren.
MASTODON hat aber nicht nur guten Sound und eine schöne Show abgeliefert. Sie haben auch eine super Setlist erstellt, sodass für jeden was dabei war. Heißt, die Fans haben sehr oft mitgröhlen können. Eigentlich bei jedem Song außer dem Instrumentalsong „Bladecatcher“ von der „Blood Mountain“. Hauptaugenmerk der Setlist liegt mit Titeln wie „Tread Lightly“, „High Road“ oder „The Motherload“ natürlich auf dem aktuellen Album „Once More ‚Round The Sun“. Trotzdem kommt heute auch jedes andere Album zur Geltung: „Black Tongue“ und „Blasteroid“ von „The Hunter“, „Oblivion“ und „Divinations“ von „Crack The Skye“, „Megalodon“ und „Aqua Dementia“ von „Leviathan“, „Ol’e Nessie“ von „Remission“ und einiges mehr. Höhepunkt des Auftritts ist aber das abschließende „Blood And Thunder“, bei dem MASTODON sämtliche Register ziehen. Die Publikumsreaktionen zeigen: Auf diesen Song hat die Meute gewartet. Kluge Sache, wie die Setlist bis zur platzenden Bombe am Schluss durchdacht worden ist. Zugaben gibt es nicht live, sondern vom Band: Zum Gedenken an ihren verstorbenen Live- und Session-Keyboarder gibt es lediglich eine kurze Ansage von Brann Dailor sowie „Pendulous Skin“ aus der Konserve.
Am Ende eine sehr schöne und gelungene Show.
(Jan Ole Möller)
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