Manticora
Manticora
Konzertbericht
Der allgemeinen Stimmung tut es auch gut, dass Lars sich mehr als nur positiv dazu äußert, dass in Wien ja doch noch Fans seiner Band zu finden sind, da am Vortag in Traun doch deutlich weniger Zuseher die Dänen sehen wollten (so sollen sich laut „Augenzeugen“ nur etwas mehr als 10 (!) Menschen in der „Spinnerei“ eingefunden haben…). Man ist sich also sofort einig, was zu tun ist und stachelt sich gegenseitig an. Lars bangt sich mitunter die Seele aus dem Leib und versteht es als Frontmann brillant das Publikum zu unterhalten, verlässt aber bei den üppigen Instrumentalpassagen die Bühne, um seinen Mitstreiter die uneingeschränkte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Da die Dänen diese Tournee mehr oder weniger in Eigenregie organisiert haben, ist es umso erfreulicher, dass sie sich durch geringes Interesse in keinster Form aus der Fassung bringen haben lassen, im Gegenteil, die Spielfreude und Energie mit der MANTICORA auf den Brettern im „Reigen“ loslegen, kann wohl nicht einmal in einem prallgefüllten Stadion größer sein.
Hinsichtlich der Songauswahl zeigt man sich ebenso von der besten Seite und greift mehrfach auf das brandaktuelle, an jenem Tag in Europa erscheinende, achte Album „Safe“ zurück. Logisch, schließlich will man der getreuen Anhängerschaft ja auch neue Songs vorstellen, wobei man jetzt schon attestieren kann, dass die Dänen mit „Silence The Freedom“ erneut einen Hammer vor dem Herrn komponiert haben und auch das mittels Video bereits in einschlägigen Foren und Internet-Portalen vorgestellte „From The Pain Of Loss (I Learned About The Truth)“ entpuppt sich als Bringer. Bei den Exponaten aus dem Backkatalog geht es vor der Bühne aber dennoch wesentlich lauter zu, da sich die wenigen Anhänger als sehr textsicher erweisen. Das pfeilschnelle „Playing God“, sowie das nachdenkliche, seinen Titel zu Beginn geradezu fordernde, in Folge aber dennoch hurtige „Melancholic“ ernten die heftigsten Reaktionen und Lars erweist sich auch als „Dirigent“ der Sonderklasse, als er von der Bühne aus die „Ooohooohoos“ vorgibt.
Das überaus professionelle Gesamtbild dieser Band unterstreicht auch der stimmige optische Eindruck, wobei sich als besonderer Hingucker die am Bühnenrand positionierten, schwarz lackierten und mit dem Bandlogo versehenen Blechfässer entpuppen. Band und Publikum animieren sich gegenseitig zu Höchstleistungen und so kann man als Fazit hier wohl nur festhalten, dass sich der Besuch dieses Gigs für die wenigen Interessenten mehr als gelohnt hat. Aber auch die Bands werden dieses Konzert als „Gewinn“ verbuchen können, wenn auch nicht unbedingt aus finanzieller Sicht.
Daumen hoch daher für die Jungs von MANTICORA und DIVIDED MULTITUDE, die sich ohne großartige Unterstützung auf diese strapaziöse Europa-Gastspielreise begeben haben, um ihre Songs zu verbreiten. Danke!
Musiker wie ihr sind es, die unsere „Szene“ am Leben erhalten! Lob gebührt aber natürlich auch dem Local Support THE DRAGONSLAYER PROJECT, die unter Beweis gestellt haben, dass sie mittlerweile durchaus auf international beachtenswertem Niveau agieren – so wie es an jenem Abend auch das unserige Nationalteam endlich einmal getan hat.
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