Machine Head
Zwischen Zukunft und Vergangenheit
Konzertbericht
Dem plötzlichen Ausstieg der langjährigen Mitglieder Phil Demmel (Gitarre) und Dave McClain (Schlagzeug) stellte MACHINE HEAD-Kopf Robb Flynn Anfang des Jahres eine „Burn My Eyes“-Jubiläumstour entgegen. Dass der ursprüngliche Gitarrist Logan Mader auf dieser Tour ebenso dabei sein würde wie Drummer Chris Kontos, ließ Fans in Jubelstürme ausbrechen.
Doch trotz aller Nostalgie sollte diese Tour keine reine Rückschau werden. Mit seinen neuen Mitstreitern Wacław Kiełtyka (DECAPITATED) und Matt Alston (DEVILMENT) möchte Flynn im Zuge der Konzertreise die Zukunft der Band sichern.
MACHINE HEAD zeigen keine Gnade
Im Bochumer Ruhrcongress macht das neue Line-up von der ersten Sekunde an eine mehr als solide Figur. Das eröffnende „Imperium“ ist ein sicherer Hit, den die Band mit beeindruckender Brachialität inszeniert.
Flynn animiert das Publikum gewohnt pathetisch. Dass MACHINE HEAD den größten Umbruch in den vergangenen 20 Jahren ihrer Geschichte gerade erst hinter sich haben, hat seiner Entschlossenheit augenscheinlich nur noch gestärkt.
In den ersten zwei Stunden folgen die Musiker der Ankündigung, von jedem Album mindestens einen Song zu spielen. Dazu gesellt sich die verzichtbare Single „Is There Anybody Out There?“.
Die richtige Auswahl
Schwächere Platten wie „Catharsis“ und „Supercharger“ bedenkt die Combo mit nur je einem Song. „The Blackening“ ist dafür mit drei und „Unto The Locust“ gleich mit vier Songs vertreten. Den Publikumsreaktionen nach zu urteilen, treffen MACHINE HEAD damit absolut den Nerv der heute Anwesenden.
Nach zwei oder drei Stücken werden regelmäßig Intros für den jeweils nächsten Track aus der Konserve abgespielt. Das ist einmal vielleicht cool. Spätestens beim dritten Mal nimmt es aber etwas an Fahrt aus der Show.
Doch davon lässt sich das Publikum nicht aufhalten. „Darkness Within“ – inklusive ultrapathetischer Ansage von Flynn – „Aesthetics Of Hate“, „Locust“ oder „Halo“ feiern die Fans gnadenlos ab.
Letzterer Song beschließt den ersten Teil des heutigen Sets. Nach einer zehnminütigen Pause kehren Flynn und Bassist Jared MacEachern zurück. Diesmal haben sie Logan Mader und Chris Kontos dabei. Dementsprechend ist der Moment gekommen, auf den der proppenvolle Ruhrcongress gewartet hat.
Alle warten auf den „shotgun blast“
„Davidian“ markiert den Einstieg in den „Burn My Eyes“-Teil des Konzerts. „Let freedom ring with a shotgun blast“ ist zweifellos die am lautesten mitgebrüllte Textzeile des Abends.
Von jetzt an gibt es wenig Überraschung, dafür jede Menge auf die Kauleiste. Ein kurzes Drumsolo nach „None But My Own“ verschafft der restlichen Band eine kurze Verschnaufpause. Doch davon abgesehen brettern MACHINE HEAD bis „I’m Your God Now“ atemlos durch.
Danach kommt es zum einzigen Stimmungseinbruch des Abends. Robb Flynn und Chris Kontos jammen ein paar METALLICA-Tracks an, bevor sie in das SLAYER-Cover „South Of Heaven“ übergehen. Das ist sicherlich nett gemeint, in der Umsetzung aber halbgar und fehl am Platz. Schließlich warten alle nur auf den abschließenden „Block“. Der haut standesgemäß alles weg und eins wird klar: Trotz aller Nostalgie sind MACHINE HEAD 2019 so lebendig wie eh und je.
Setlist:
01. Imperium
02. Take My Scars
03. Now We Die
04. Beautiful Mourning
05. Bulldozer
06. Bite The Bullet
07. Locust
08. This Is The End
09. I Am Hell (Sonata in C#)
10. Aesthetics of Hate
11. Gitarrensolo
12. Darkness Within
13. Catharsis
14. From This Day
15. Ten Ton Hammer
16. Is There Anybody Out There?
17. Halo
„Burn My Eyes“
18. Davidian
19. Old
20. A Thousand Lies
21. None But My Own
22. The Rage To Overcome
23. Death Church
24. A Nation On Fire
25. Blood For Blood
26. I’m Your God Now
27. South of Heaven (SLAYER-Cover)
28. Block
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